Polioviren in Abwasser in Deutschland

In Abwasserproben aus München, Mainz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Dresden und Hamburg wurden Schluckimpfstoff-abgeleiteten Polioviren nachgewiesen (Epid Bull 48/2024 und 49/2024). Es ist denkbar, dass Menschen hierzulande die Viren weitergeben und – sofern ungeimpft – einzelne auch an einer Poliomyelitis erkranken. Wie Abwassertestungen funktionieren, wie sich zirkulierende Schluckimpfstoff-abgeleitete Viren (cVDPV) von abgeschwächten Impfviren unterscheiden und wie man sich schützen kann, erläutert das RKI in neuen FAQ zu Polio-Nachweisen in Abwasser. Sie ergänzen die bereits bestehenden FAQ zur Polio-Impfung.

Das RKI weist insbesondere medizinisches Personal und Mitarbeitende im öffentlichen Gesundheitsdienst nochmals auf die Wichtigkeit der im Epidemiologischen Bulletin 48 genannten Maßnahmen hin, insbesondere auf das Schließen von Impflücken gemäß STIKO-Empfehlung, erhöhte Wachsamkeit hinsichtlich Poliomyelitis-typischer Symptome, die unverzügliche Meldepflicht bei Verdacht auf Poliomyelitis, die Nutzung der unentgeltlichen Enterovirus-Diagnostik und gute Händehygiene.