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MiSSA-Studie

KABP-Studie mit HIV- und STI-Testangebot bei und mit in Deutschland lebenden Migrant/innen aus Subsahara-Afrika

Ziele

  • Deutschlandweite Erfassung des Verhaltens, das mit einem erhöhten Infek­tions­risiko in Bezug auf HIV, Virus­hepatitiden (HEP) und sexuell übertrag­bare Infektionen (STI) von in Deutschland lebenden Afrikaner/innen assoziiert ist
  • Identifizierung der Präventions­bedürfnisse und -bedarfe in Bezug auf die oben genannten Infektionen
  • Abschätzung der Inan­spruch­nahme der vorhandenen HIV-, HEP- und STI-Test­angebote
  • Sensibilisierung von Afrikaner/innen für die Themen HIV, HEP und STI
  • Einbindung der afrikanischen Communities
  • Bildung von Netzwerken vor Ort

Zusammenfassung

Migrant/innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA) sind hinsichtlich der HIV-Über­tragung eine in Deutschland epidemiologisch relevante Gruppe, die in den letzten Jahren 10-15 % aller HIV-Erstdiagnosen stellten. Die Mehrheit der HIV-Infektionen erfolgte zwar in den Herkunfts­ländern; bis zu 33% der Infektionen sind aber erst in Deutschland erworben worden. HIV-Dia­gnosen werden bei MiSSA erst in einem späteren klinischen Stadium als bei anderen Personen in Deutsch­land gestellt. Aus Studien ist bekannt, dass auch die Prävalenzen von Hepatitis in einigen Herkunfts­ländern sehr hoch sind. Der Zugang zu und die Nutzung von Prä­ven­tions­maßnahmen und Gesundheits­dienstleistungen durch die in Deutschland lebenden MiSSA sollte verbessert werden.

Bis zur MiSSA-Studie gab es nur punktuelle Informa­tionen zu Wissen, Ein­stellun­gen und Verhalten in Bezug auf HIV, Hepatitis und STI von in Deutschland lebenden Afrika­ner/innen. Repräsentative Studien für die hetero­sexuelle Allge­mein­bevölkerung erreichen diese Gruppe nicht aus­reichend. Auch für Studien und Präventions­maßnahmen ist der Zugang zu dieser Gruppe erschwert. In der MiSSA-Pilot­studie (Link siehe unten) wurden Methoden entwickelt, die eine Einbindung der Migrant/innen in jedem Stadium der Erhebung vorsieht (partizi­pative Studie). In der partizi­pativ gestalteten, deutschland­weiten, multi­zentrischen MiSSA-Haupt­studie wurden ca. 3.000 Migrant/innen (ca. 1-2% der afrikanischen Bevölkerung) befragt. Die Studie lief über 2,5 Jahre und wurde in sechs Städten / Regionen mit großen afrika­nischen Communities wie der Rhein-Ruhr-Region, Berlin, München, Frankfurt am Main, Köln und Hannover durchgeführt und wurde vom RKI in Zusammen­arbeit mit Akteuren und Community-Mitgliedern vor Ort umgesetzt.

Das Studiendesign war so angelegt, dass Teil­nehmer/innen für die Themen HIV, Hepatitis und STI und aus­ge­wählte andere Aspekte der sexuellen Ge­sund­heit, wie z.B. sexuelle Gewalt, informiert und sensibilisiert wurden. Lokale Aus­wer­tungen sowie die Ent­wick­lung von Präven­tions­bot­schaften wurden während des Studien­verlaufs mit Peer Researchern und Studien­leitung vor Ort generiert. Übergrei­fende Empfeh­lungen für die HIV-, Hepatitis- und STI-Prä­vention für in Deutschland lebende Afrikaner/innen wurden zum Abschluss des Projektes unter Ein­bindung lokaler Partner/innen und Ent­schei­dungs­träger/innen, wie z.B. Vertreter/innen der Landes­stellen, des BMG und der BZgA, formuliert und deren Umsetzung und Imple­men­tierung geplant.

Die Studie ist Teil des Konzepts zur Second Generation Surveillance von HIV und STI in Deutschland, in der alle Informationen aus bestehenden Netz­werk­strukturen im Bereich HIV/AIDS und STI zur differen­zierten Betrachtung von gefährdeten Teilgruppen heran­gezogen werden.

Projektdaten

Projektleitung: Dr. Claudia Hövener, Dr. Viviane Bremer
Studienkoordination: Carmen Koschollek, Adama Thorlie
Kooperationspartner: Münchner Aids-Hilfe e.V., Aids-Hilfe Essen e.V., Caritas Essen, Diakonie Köln, Verband für interkulturelle Arbeit (VIA), Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V., Afrikaherz Berlin, Maisha e.V. Selbsthilfegruppe afrikanischer Frauen in Deutschland, Hannöversche AIDS-Hilfe e.V.
Förderung: Bundesministerium für Gesundheit
Laufzeit: 1.8.2014 bis 31.05.2017

Unterstützt durch:

  • Referat für Gesundheit und Umwelt, München;
  • Gesundheitsämter Essen, Düsseldorf, Duisburg, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen;
  • Gesundheitsamt Köln;
  • Zentren für sexuelle Gesundheit und Familienplanung: Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin-Mitte, Marzahn-Hellersdorf und Kreuzberg-Friedrichshain;
  • Gesundheitsamt Frankfurt am Main;
  • AIDS- und STD-Beratung Hannover, AIDS-Beratungsstelle / Beratungs­stelle für sexuelle Gesundheit Braunschweig sowie Aids- und Sexualberatungsstelle Hildesheim

Weitere Informationen

Stand: 04.01.2024

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