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Talaromyces marneffei- (syn. Penicillium marneffei-) Mykose

Erreger

Talaromyces marneffei (ehemals Penicillium marneffei), thermal dimorpher Pilz (Wachstum als Schimmelpilz bei 26°C, als Hefepilz bei 37°C).

Verbreitung

Südost-Asien, v.a. Nord-Thailand, Süd-China, Hong Kong, Vietnam, Indonesien, Singapur und Myanmar (ehemals Burma). Das einzige, bislang bekannte, natürliche Reservoir sind Bambusratten.

Weltkarte Endemiegebiete der Talaromykose (Penicilliose). Quelle: © RKI 2021 WeltkarteAbb. 1: Endemiegebiete der Talaromykose (Penicilliose). Quelle: FG 16 Diagnostische Mykologie/RKI

Infektionsweg

Per inhalationem; eine Übertragung von Mensch zu Mensch scheidet als Infektionsweg nahezu aus.

Inkubationszeit

unklar, wahrscheinlich Tage bis wenige Wochen.

Symptomatik

Bei Immunkompetenz klinisch meist inapparenter Verlauf, jedoch wurden vereinzelt Infektionen (v.a. Pneumonien) bei Kindern und Erwachsenen ohne prädisponierendes Grundleiden beobachtet. In erster Linie bei Immunsuppression kann es zur Dissemination mit Fieber, Hepatosplenomegalie, Anämie und Gewichtsverlust kommen. Bei 2/3 dieser Patienten kommt es zur Hautmanifestation mit Mollusca contagiosa-ähnlichen Tumoren.

Mykosen durch Talaromyces marneffei gehören zu den AIDS-definierenden Erkrankungen und sind in Thailand bei HIV-Infizierten die dritthäufigste Infektionskrankheit nach der Tuberkulose und Kryptokokkose.

Diagnostik

Kultur: In Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik: kultureller Erregernachweis aus dem Respirationstrakt, aus Blutkulturen, Knochenmarksbiopsaten, Hautbiopsien u.a.; Talaromyces marneffei ist auf herkömmlichen Pilznährböden innerhalb weniger Tage anzüchtbar. Auf machen Nährmedien wird ein rötlicher Farbstoff an das Kulturmedium angegeben.

Histologie: intrazellulär hefeähnliche Zellen, die z.T. eine Querteilung ("fission") erkennen lassen.

Serologie: Kommerzielle Verfahren zum Antigen- bzw. Antikörpernachweis stehen nicht zur Verfügung; ein Antikörpernachweis mittels Immundiffusion kann möglich und auch bei HIV-Infektion u.U. positiv sein.

Abb. 2: Wachstum von T. marneffei (links), Mikroskopie Talaromyces (Anzucht bei 26°C) (mitte), Nachweis länglicher Hefen mit Septum (Kultivierung bei 37°C) (rechts). Quelle: © RKI 2021 WeltkarteAbb. 2: Wachstum von T. marneffei (links). Nachweis eines roten Farbstoffes der von einem Schimmelpilz an manche Anzuchtmedien abgegeben wird (hier Saboraud Glucose, 26°C), Mikroskopie Talaromyces (Anzucht bei 26°C) (mitte), Nachweis länglicher Hefen mit Septum (Kultivierung bei 37°C) (rechts). Quelle: FG16 Diagnostische Mykologie/RKI

Therapie

Gutes Ansprechen auf Amphotericin B, Itraconazol oder andere Triazol-Antimykotika.

Prophylaxe, Immunität

Eine spezifische Prophylaxe ist nicht möglich. An der Entwicklung eines Impfstoffes wird gearbeitet.

Differentialdiagnose

Histoplasmose, Tuberkulose, Kryptokokkose

Gesetzliche Regelungen

Keine Meldepflicht; T. marneffei ist der Risikogruppe 2 zuzuordnen.

Stand: 26.06.2024

Ausgewählte Publikationen

  • Lo Y, Tintelnot K, Lippert U, Hoppe T (2000): Disseminated Penicillium marneffei infection in an African AIDS patient
    Tr. Royal Soc. Trop. Med. Hyg. 94 (2): 187. mehr

  • Sobottka I, Albrecht H, Mack D, Stellbrink HJ, van Lunzen J, Tintelnot K, Laufs R (1996): Systemic Penicillium marneffei infection in a German AIDS patient.
    Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 15 (3): 256-9. doi: 10.1007/BF01591368. mehr

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