SARI-Krankenhaus-Sentinel
Syndromische Surveillance
Die syndromische Surveillance schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) informiert über die aktuelle Krankheitsschwere und -häufigkeit sowie den saisonalen Verlauf von schweren akuten Atemwegserkrankungen. Dabei liegt der Fokus auf den Atemwegserkrankungen Influenza, COVID-19 und RSV-Infektionen. Dafür werden zeitnah erregerübergreifend akute Atemwegsinfektionen anhand von Symptomen bzw. Diagnosen systematisch in einer Stichprobe, etwa einem Netzwerk von Krankenhäusern (Sentinel), erfasst. Eine kontinuierliche SARI-Surveillance wird vom ECDC und der WHO empfohlen.
In Deutschland erfolgt die syndromische SARI-Surveillance im stationären Bereich durch die ICD-10-Code-basierte Krankenhaussurveillance schwerer akuter respiratorischer Infektionen (ICOSARI) des Robert Koch-Instituts (RKI). Diese beruht auf fallbasierten anonymisierten Datensätzen zu ärztlichen Diagnosen aus Sentinel-Krankenhäusern. Die ICD-10-Code-basierte Krankenhaussurveillance ist Teil der syndromischen Surveillance akuter respiratorischer Erkrankungen des RKI (siehe FAQ "Wie wird die Aktivität akuter Atemwegsinfektionen in Deutschland erfasst?" und Webseite der Arbeitsgemeinschaft Influenza).
Virologische SARI-Surveillance
Ergänzend zur syndromischen SARI-Surveillance werden in ausgewählten Krankenhäusern des Sentinels SARI-Patientinnen und -Patienten systematisch beprobt. Die Abstriche werden im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren im RKI auf virale Atemwegserreger untersucht. Die virologische SARI-Surveillance soll Erkenntnisse zu den aktuell zirkulierenden viralen Erregern liefern, die schwere Atemwegsinfektionen verursachen. Sie befindet sich aktuell noch im Aufbau.
Größe des SARI-Krankenhaus-Sentinels
Sentinel-Krankenhäuser
- aktuell ca. 70 Sentinel-Krankenhäuser
- bundesweit repräsentativ mit einer Abdeckung von 5-6 % aller in Deutschland hospitalisierten (entlassenen) Patientinnen und Patienten
- Abdeckung variiert von Bundesland zu Bundesland (siehe Karte)
Datenauswertung
- erfolgt wöchentlich (mittwochs) im Rahmen der ARE-Berichterstattung
- Daten können durch Nachmeldungen rückwirkend noch ergänzt werden
- zusätzliche Auswertungen im Rahmen von wissenschaftlichen Publikationen
- weitere nationale und internationale Berichte (z.B. Berichte von ECDC und WHO)
Die Daten tragen zur Entwicklung und Optimierung von Präventionsstrategien bei und bieten bundesweit repräsentative Erkenntnisse zu
- Krankheitslast, z.B. wöchentliche Inzidenz der Fälle, die neu mit einer SARI in ein Krankenhaus zur Behandlung aufgenommen wurden, pro 100.000 Einwohner
- Krankheitsschwere, z.B. Anteil der SARI-Fälle je Saison, die während ihrer Hospitalisierung intensivmedizinisch behandelt werden mussten
- saisonalen Trends und Vergleiche mit Vorsaisons
- Betroffenheit unterschiedlicher Altersgruppen
Aktuelle Ergebnisse der ARE/SARI-Berichterstattung
Weitere Informationen