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Evaluation der Meldepflicht für schwere Clostridioides difficile-Erkrankungen in Deutschland 2017 – 2022
C. difficile ist einer der häufigsten Erreger von antibiotikaassoziierter Diarrhö und gehört zu den zehn häufigsten nosokomialen Infektionen in Deutschland. Seit 2023 verzeichnet Deutschland einen Fallzahlanstieg bei schweren C. difficile-Infektionen (sCDI). Die sCDI-Meldepflicht gemäß Infektionsschutzgesetz stellt sicher, dass zeitnahe, vollständige und repräsentative Daten zur Verfügung stehen. Das Epidemiologische Bulletin 16/2025 präsentiert eine erste Evaluation der sCDI-Meldepflicht in Deutschland seit ihrer gesetzlichen Einführung im Jahr 2016.
Typisierung von Clostridioides difficile im Nationalen Referenzzentrum
Mit der dynamischen Entwicklung von molekulargenetischen Methoden hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch die Genotypisierung von Bakterien verändert: Zum Goldstandard in der gesamten Bakteriologie wurde in den vergangenen Jahren die Ganzgenomsequenzierung (WGS). Hiermit können anders als bei früheren Typisierungsmethoden erstmals nicht nur Unterschiede zwischen Stämmen, sondern auch genetische Verwandtschaften analysiert werden. Wie das Epidemiologische Bulletin 16/2025 ausführt, hat das Nationale Referenzzentrum C. difficile längere Zeit parallel Erfahrungen mit Ribotypisierung und WGS gesammelt und bietet seit Januar 2024 die Typisierung ausschließlich mittels WGS an.