In diesem Beitrag werden ausgewählte Indikatoren zum Sport- und Ernährungsverhalten betrachtet, zwei wichtige Einflussfaktoren auf die Entwicklung einer Adipositas. Die Analysen beziehen sich auf die in der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) mittels
Fragebogen erhobenen Daten von 6.810 Mädchen und 6.758 Jungen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren sowie auf den Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006).
Mehr als 70 % der 3- bis 17-Jährigen geben an, Sport zu treiben, Jungen signifikant häufiger als Mädchen und 11- bis 17-Jährige häufiger als 3- bis 10-Jährige. Elterliches Sporttreiben und eine bewegungsfreundliche Wohnumgebung sind mit dem Sporttreiben der Kinder und Jugendlichen assoziiert.
Jüngere Kinder und Mädchen ernähren sich gesünder als ältere Kinder und Jungen. Einerseits ist der Konsum von Süßwaren und zuckerhaltigen Getränken im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung bei 3- bis 17-Jährigen signifikant zurückgegangen, andererseits essen insbesondere 11- bis 17-Jährige heute im Vergleich zu vor etwa zehn Jahren signifikant weniger Gemüse. Obwohl 3- bis 10-Jährige heute signifikant häufiger als vor etwa zehn Jahren mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu sich nehmen, ist der Anteil derjenigen, die diese Empfehlung erreichen, mit insgesamt 14 % sehr gering. Neben dem Vorleben eines gesunden Lebensstils in der Familie und in den Lebenswelten, in welchen Kinder und Jugendliche aufwachsen, müssen auch Wohnumgebungen gesundheitsorientierter gestaltet werden, damit Kinder und Jugendliche dabei unterstützt werden, die nationalen Empfehlungen zu körperlich-sportlicher Aktivität und gesunder Ernährung zu erreichen.