Abstract: Schlaf ist ein relevanter Faktor für Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden junger Menschen. Der Beitrag liefert eine differenzierte Beschreibung von Schlafschwierigkeiten in dieser Bevölkerungsgruppe unter Einbezug von sozialen, gesundheitlichen und Umweltfaktoren. In die Analysen gingen n = 6.728 11- bis 17-Jährige der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) ein und 6.072 junge Erwachsene, die in der Befragung KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) Angaben zum Schlaf machten (18 – 31 Jahre).
Von 3.567 Personen konnten Angaben zu zwei Befragungszeitpunkten ausgewertet werden. 22,0 % der 11- bis 17-Jährigen berichteten über Schlafschwierigkeiten. In der logistischen Regression zeigt sich ein signifikanter Einfluss für das Geschlecht (weiblich), das Leben mit einem alleinerziehenden Elternteil und mit Geschwistern. Bei psychischen Problemen und Schmerzen steigt das Risiko für Schlafschwierigkeiten deutlich. Von den 18- bis 31-Jährigen klagten 19,6 % über Ein- und Durchschlafschwierigkeiten. Neben dem Geschlecht zeigten sich in den logistischen Regressionen Lärmbelastung, ein niedriges Bildungsniveau, die Berufssituation und das Zusammenleben mit Kindern als wichtige Einflussfaktoren. Über ein Drittel derjenigen, die als Kinder und Jugendliche unter Schlafproblemen litten, gaben auch rund zehn Jahre später Schlafschwierigkeiten an.
Die hohe Prävalenz von Schlafproblemen und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken verdeutlichen die hohe Public-Health-Relevanz des Themas. Neben dem Geschlecht erwiesen sich auch gesundheitsbezogene und Umweltvariablen als bedeutsam und sind in der Entwicklung von Interventionen zu berücksichtigen.