Krankenhausbehandlungsfälle der Männer im Jahr 2000 und 2010
Quelle: © Robert Koch-Institut
Unter demografischer Alterung ist die Veränderung der Altersstruktur einer Bevölkerung zugunsten von höheren Altersgruppen zu verstehen. Der Anteil der 65-Jährigen und älteren in Deutschland wird von gegenwärtigen 21 Prozent auf 29 Prozent im Jahr 2030 steigen, wie der Autor Enno Nowossadeck in dieser Ausgabe von GBE kompakt feststellt.
Alt zu sein bedeutet nicht zwangsläufig, krank zu sein, was auch für das älter werden gilt. Jedoch steigt mit dem Lebensalter das Risiko zu erkranken. Durch die demografische Alterung kommt es dazu, dass chronische Erkrankungen, Mehrfacherkrankungen sowie Pflegebedürftigkeit, häufiger auftreten.
Für das Altern der Bevölkerung gibt es mehrere Ursachen, z.B. dauerhaft niedrige Geburtenraten oder der nachhaltige Anstieg der Lebenserwartung. Die demografische Alterung hat zu einem starken Anstieg der Krankenhausbehandlungen, zum Beispiel aufgrund von Herzschwäche und Prostatakrebs, geführt.
Eine demografisch bedingte Kostenexplosion im stationären Bereich ist (dennoch) nicht zu erwarten. Exemplarisch vorgestellte Analysen der Folgen der demografischen Alterung auf die Gesundheitsversorgung zeigen: Demografische Alterung trägt zu einem Anstieg der Fallzahlen altersbedingter chronischer Krankheiten ebenso wie zu einem Anstieg der Kosten bei.
Allerdings sind die demografisch bedingten Effekte eher moderat. Dies dürfte für die nächsten Jahre vorerst so bleiben. Wenn sich die demografische Alterung ab dem Jahr 2025 beschleunigt, sind stärkere und steigende Effekte zu erwarten. Gleichzeitig ist mit einem Wandel des Krankheitsspektrums zu rechnen, auf den sich das Gesundheitssystem strukturell einstellen muss.
[English version]