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Themenblatt: Bewegungsmöglichkeiten in Kitas

Kernaussagen

  • Laut NEPS-Studie (2011) verfügen 98 % der Kindergärten über ein Außengelände von mindestens 100 qm.
  • 84 % der Kindergartenleitungen sind mit dem Außengelände ihrer Einrichtung zufrieden.
  • 36 % der Erzieherinnen und Erzieher besuchen mit den Kindern mindestens einmal pro Woche einen Wald, einen Park oder eine Wiese.

Hintergrund

Körperliche Aktivität ist von zentraler Bedeutung für die Prävention kindlicher Adipositas [1]. In den ersten Lebensjahren verbringen die meisten Kinder einen großen Teil ihrer Zeit in Kitas [2]. Bewegungsförder­ung im Setting Kita kann somit einen wichtigen Beitrag zur Prävention kindlicher Adipositas leisten [3, 4]. Wie viel sich Kinder in Kitas bewegen, wird auch von den Bewegungsmöglichkeiten beeinflusst, die Kitas bieten. Hierzu gehören sowohl Räumlichkeiten und Geräte zum Spielen und Toben als auch freie und angelei­tete Bewegungszeiten wie z. B. Turnstunden. Des Weiteren kann die Nutzung von Bewegungsmöglichkeiten außerhalb der Kita, wie zum Beispiel regelmäßige Besuche von Parks, die körperliche Aktivität von Kindern steigern. Nicht zuletzt können bewegungsfördernde Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung im Setting Kita ansetzen und somit einen körperlich aktiven Lebensstil fördern [4] (siehe Themenblatt: Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung in Kindertagesstätten).

Indikatoren und Datenquellen

Indikatoren sind die Verfügbarkeit von Außengelände in Kindergärten (Indikator D.2.3), die Zufriedenheit mit dem Außengelände in Kindergärten (Indikator D.2.4) und die Nutzung von Bewegungsmöglichkeiten in der Umgebung von Kindergär­ten (Indikator D.2.5). Bei der Nutzung von Bewegungsmöglichkeiten in der Umgebung von Kindergärten wird zwischen Besuchen von Wäldern, Parks, Wiesen oder Gewässern, Sportplätzen oder Turnhallen und Schwimmbädern unterschieden. Als Kindergärten werden Kitas bezeichnet, die von Kindern ab dem 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt besucht werden [5].

Datenquelle ist das Nationale Bildungspanel (NEPS-Studie): Startkohorte Kindergarten, doi:10.5157/NEPS:SC2:6.0.1 [6]. Die Daten des NEPS wurden von 2008 bis 2013 als Teil des Rahmenprogramms zur Förderung der empirischen Bildungsforsch­ung erhoben, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wurde. Seit 2014 wird NEPS vom Leibniz-Institut für Bildungs­verläufe e.V. (LIfBi) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Kooperation mit einem deutschlandweiten Netzwerk weitergeführt. Im Rahmen der Startkohorte Kindergarten wurden im Jahr 2011 insgesamt 237 Kindergartenleitungen sowie 831 Erzieherinnen und Erzieher aus bundesweit repräsentativ gezogenen Kitas schriftlich befragt. Die Stichprobe umfasst Kindergärten unterschiedlicher Größe, Träger und angebotener Betreuungszeiten. Kindergartenleitungen erhielten einen anderen Fragebogen als Erzieherinnen und Erzieher.

Ergebnisse

In der NEPS-Studie (2011) verfügten laut den Angaben der Kindergartenleitung­en 98 % der Kindergärten über ein Außengelände von mindestens 100 qm (Indikator D.2.3). Bei 17 % der Kindergärten betrug die Größe des Außengeländes zwischen 100 qm und 500 qm, bei 25 % der Kindergärten zwischen 501 qm und 1000 qm und bei 56 % der Kindergärten mehr als 1000 qm.

Informationsgrafik: Verfügbarkeit von Außengelände in Kindergärten nach Größe des Außengeländes (in Prozent). Quelle: © RKI

Laut NEPS-Studie (2011) sind 84 % der Kindergartenleitungen mit dem Außengelände ihrer Einrichtung zufrieden (Indikator D.2.4). 16 % der Kindergartenleitungen sind mit dem Außengelände ihrer Einrichtung nicht zufrieden. Aus welchen Gründen die Kindergartenleitungen mit dem Außengelände ihrer Einrichtung zufrieden oder unzufrieden sind, kann aus den Ergebnissen der NEPS-Studie nicht abgeleitet werden. So können neben der Größe des Außengeländes auch die Verfügbarkeit und der Zustand von Spielgeräten, die Lärmbelastung oder das Vorhandensein von nutzbaren Freiflächen in der Umgebung der Kita die Angaben zur Zufriedenheit mit dem Außengelände beeinflussen.

Informationsgrafik: Anteil der Kindergartenleitungen, die mit dem Außengelände ihrer Einrichtung zufrieden sind (in Prozent). Quelle: © RKI

Von den in der NEPS-Studie (2011) befragten Erzieherinnen und Erziehern gaben 36 % an, mindestens einmal pro Woche mit den Kindern einen Wald, einen Park, eine Wiese oder ein Gewässer zu besuchen (Indikator D.2.5a). Ein Sportplatz oder eine Turnhalle wurde von 29 % der Erzieherinnen und Erzieher mindestens einmal pro Woche gemeinsam mit den Kindern besucht (Indikator D.2.5b). Schwimmbadbesuche gehörten bei 5 % der Erzieherinnen und Erziehern zu den mindestens einmal pro Woche gemeinsam mit den Kindern stattfindenden Aktivitäten (Indikator D.2.5c).

Informationsgrafik: Anteil der Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten, die mindestens einmal pro Woche mit den Kindern Bewegungsmöglichkeiten in der Umgebung des Kindergartens nutzen (in Prozent) Quelle: © RKI

Einordnung der Ergebnisse

Die Ergebnisse der NEPS-Studie zeigen, dass die meisten Kindergärten über ein Außengelände verfügen und die Mehrheit der befragten Kindergartenleitungen mit dem Außengelände zufrieden ist. Die Nutzung von Bewegungsmöglichkeiten in der Umgebung der Kindergärten gehört bei vielen der befragten Erzieherinnen und Erziehern zu den regelmäßig mit den Kindern unternommenen Aktivitäten. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass für die Stichprobe der NEPS-Studie bundesweit repräsentativ Kindergärten gezogen wurden, die berichteten Indikatoren aber nur auf den Angaben von 237 Kindergartenleitungen bzw. 831 Erzieherinnen und Erziehern basieren. Bewegungsfreundliche Verhältnisse in Kitas können einen wichtigen Beitrag zur Bewegungsförderung bei Kindern leisten und sind somit von zentraler Bedeutung für die Prävention kindlicher Adipositas [7]. Darüber hinaus bieten regelmäßige Besuche von Bewegungsmöglichkeiten in der Umgebung von Kitas die Chance, das Bewegungsangebot in Kitas zu ergänzen und die körperliche Aktivität von Kindern in der Kita zu steigern, auch wenn räumliche Strukturen begrenzt sind. Dementsprechend gilt es Aktivitäten zu unterstützen, die bewegungsfreundliche Verhältnisse in Kitas und der Umgebung von Kitas anstreben, um die körperliche Aktivität von Kindern zu fördern und der Entwicklung kindlicher Adipositas vorzubeugen.

Literatur

  1. Te Velde S, Van Nassau F, Uijtdewilligen L, Van Stralen M, Cardon G, De Craemer M, et al. (2012) Energy balance‐related behaviours associated with overweight and obesity in preschool children: a systematic review of prospective studies. Obesity Reviews 13(s1): 56-74
  2. Statistisches Bundesamt (Destatis) (2017) Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe 2019. Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege. Destatis, Wiesbaden
  3. Geene R, Richter-Kornweitz A, Strehmel P, Borkowski S (2016) Gesundheitsförderung im Setting Kita. Prävention und Gesundheitsförderung 11(4): 230-236
  4. Sisson SB, Krampe M, Anundson K, Castle S (2016) Obesity prevention and obesogenic behavior interventions in child care: A systematic review. Preventive Medicine 87(Supplement C): 57-69
  5. Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) (2018) Deutscher Bildungsserver: Ausführungsgesetze der Länder zu Tageseinrichtungen für Kinder (Kitagesetze). www.bildungsserver.de/Ausfuehrungsgesetze-der-Laender-zu-Tageseinrichtungen-fuer-Kinder-Kitagesetze--1899-de.html (Stand: 19.07.2018)
  6. Blossfeld HP, Roßbach HG, von Maurice J (Hrsg.) (2011) Education as a Lifelong Process – The German National Educational Panel Study (NEPS). Zeitschrift für Erziehungswissenschaft: Sonderheft 14.
  7. Rütten A, Pfeifer K (Hrsg.) (2016) Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung. Friedrich-Alexander-Universität (FAU), Erlangen-Nürnberg

Stand: 05.11.2018

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