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Themenschwerpunkt: Gesundheitsverhalten im Kontext von Klimawandel

Der ⁠Klimawandel ist eine der größten Herausforderung für Public Health unserer Zeit. Um gesundheitliche Folgen des Klimawandels abzumildern, gibt es neben der Adaptation (= reaktive Anpassung) einen weiteren Ansatz: die Mitigation, d.h. die proaktive Eindämmung der globalen Erderwärmung durch präventive Maßnahmen.

Effektive Ansätze, die helfen können, die Emission von Treibhausgasen zu verringern, sind die Verringerung von motorisiertem Transport sowie von Fleischkonsum. Viehhaltung, insbesondere von Wiederkäuern (z.B. Rinder, Schafe), trägt beispielsweise erheblich zur Emission des sehr klimaschädlichen Gases Methan bei. Modellierungen gehen davon aus, dass die Emission von Treibhausgasen um mindestens 30 % gesenkt werden könnte, wenn bevölkerungsweit weniger Fleisch gegessen und motorisierter Transport durch aktiven Transport (Fahrradfahren, Zufußgehen) ersetzt würde.

Die Reduktion des Fleischkonsums und die Steigerung des aktiven Transports haben gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Gesundheit, sogenannte „health co-benefits“. Ein hoher Konsum von hochverarbeitetem und rotem Fleisch wird mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert. Speziell hochverarbeitetes Fleisch ist mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Diabetes Typ 2 und verschiedenen Malignomen verbunden. Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für maligne und kardiovaskuläre Erkrankungen reduzieren. Regelmäßiges Fahrradfahren kann auch dabei helfen, Stress abzubauen.

Ein Beispiel für „co-benefits“: Daten aus EsKiMo II (Ernährungsstudie als KiGGS Modul, 2. Erhebung) aus den Jahren 2015-2017 zeigen beispielsweise, dass 6- bis 11-jährige Kinder pro Tag 71 g Fleisch und Wurstwaren essen, das entspricht pro Kind insgesamt etwa 2 kg Fleisch/Wurstwaren im Monat (s.a. Richter et al, 2022). Die im Mittel pro Tag verzehrten Fleisch/Wurstwaren verursachen im Jahr schätzungsweise etwa 440 kg CO2-Äqivalente pro Kind. Eine Verringerung des täglichen Verzehrs auf die im Rahmen der Kinderernährung empfohlenen 40 g/Tag würden zu einer Reduktion auf 250 kg CO2-Äqivalente pro Jahr und Kind führen. Die so eingesparte CO2-Menge entspräche ca. 1.500 gefahrenen Kilometern mit einem Auto, welches 120 g CO2 pro Kilometer verursacht.Bislang wissen wir wenig darüber, wie viele Menschen den Zusammenhang zwischen dem eigenen Bewegungs- und Ernährungsverhalten und dem Klimawandel kennen. Außerdem ist unklar, ob das Wissen über die Klimarelevanz dieser Verhaltensweisen Menschen dazu motivieren könnte, sich mehr zu bewegen und weniger Fleisch zu konsumieren. Deshalb widmet sich das Promotionsprojekt HeraCliP genau diesen Fragen. Die Forschungsfragen sollen anhand eines Scoping Reviews sowie der Auswertung verschiedener bevölkerungsbezogener Daten beantwortet werden.

Forschungsprojekte

Promotionsprojekt „HeraCliP” − Health Behaviour and Climate Protection

Stand: 07.02.2024

Ausgewählte Publikationen

  • Moosburger R, Manz K, Richter A, Mensink G (2022): Gesundheit und Klimaschutz sind Motive für das aktive Zurücklegen von Wegstrecken: Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung.
    Thieme-Connect 84: 832. doi: 10.1055/s-0042-1753889. mehr

  • Loss J, Moebus S, Tinnemann P (2022): Warum die Perspektive von Public Health so wichtig für Klimaschutz und Klimaanpassung ist.
    Das Gesundheitswesen 84 (08/09): 661-663. doi: 10.1055/a-1880-2880. mehr

  • Richter A, Moosburger R, Schienkiewitz A, Loss J, Mensink G (2022): Klimarelevante Ernährungsgewohnheiten: Zu welchen Mahlzeiten und wie häufig essen 6- bis 11-Jährige Fleisch und Wurstwaren?
    Das Gesundheitswesen: Revision eingereicht.

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