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Mpox in Deutschland

Stand: 15.8.2024

Das Auftreten von Mpox in Deutschland steht im Zusammenhang mit einem Mpox-Geschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit betrifft und von Mpox-Viren der Klade IIb ausgelöst wird.

Aufgrund eines Anstiegs von Mpox im Jahr 2024 in mehreren afrikanischen Staaten, der von Mpox-Viren der Klade I ausgelöst wird, hat die WHO am 14.8.2024 eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) für Mpox erklärt. Das Ausrufen eines PHEIC ermöglicht es betroffenen Ländern, dass weitere Maßnahmen ergriffen bzw. intensiviert werden können, z.B. hinsichtlich Impfstoffverfügbarkeit, dem Ausbau diagnostischer Kapazitäten und weiterer Public-Health-Maßnahmen.

Das RKI geht aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an.

Klade IIb

In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Mpox (Klade IIb) identifiziert worden. Bislang wurden rund 3.800 Fälle an das RKI übermittelt, der Großteil davon (rund 3.700 Fälle) von Frühsommer bis Herbst 2022. Nach einem starken Anstieg ab Mai 2022 sind die Fallzahlen ab August 2022 infolge intensiver Public-Health-Bemühungen verschiedener Stellen deutlich zurückgegangen. Seit Mitte Oktober 2022 wurden nur noch vereinzelt Fälle gemeldet. Nachdem im Frühjahr 2023 zunächst gar keine Fälle mehr registriert worden sind, werden seit dem Sommer kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau (im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat) gemeldet. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert. Fallzahlen nach Meldewoche, Ländern, Kreisen, Altersgruppen und Geschlecht sind tagesaktuell über SurvStat https://survstat.rki.de abrufbar.

Für eine Übertragung von Mpox Klade IIb ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich. Die Übertragungen sind in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten erfolgt, insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben (weniger als 1% der Fälle betreffen Frauen, Jugendliche oder Kinder). Zu Übertragungs- und Präventionsmöglichkeiten siehe u.a. www.rki.de/mpox-flyer und den RKI-Ratgeber zu Mpox.

Das RKI rechnet auch weiterhin damit, dass Fälle in Deutschland auftreten. Auch ein begrenztes Ausbruchsgeschehen ist durchaus wieder möglich, von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 wird derzeit jedoch nicht ausgegangen. Da ein gut wirksamer Impfstoff verfügbar ist, sollten sich ungeimpfte Personen mit Infektionsrisiken impfen lassen. Personen, die keinen vollständigen Impfschutz haben, sollten ihren Impfschutz vervollständigen. Um Ansteckungen zu verhindern, müssen weiterhin angemessene Präventionsmaßnahmen umgesetzt und Infektionen frühzeitig erkannt werden. Informationen zu Symptomen, Übertragungswegen und Schutzmöglichkeiten, u.a. auch die Möglichkeit einer Impfung, sind essentiell. Ärztinnen und Ärzte sollten Mpox bei Personen mit unklaren pockenähnlichen Hauteffloreszenzen (in Abgrenzung von Windpocken etc.) oder Läsionen in die erweiterten differenzialdiagnostischen Überlegungen mit einbeziehen.

Die meisten Betroffenen erkranken nicht schwer. Weltweit wurden im Rahmen dieses Ausbruchs bislang mehr als 95.000 Fälle an die WHO gemeldet, darunter bisher auch rund 180 Todesfälle. Aktuelle internationale Fallzahlen können dem Dashboard und der Mpox-Ausbruchsseite der WHO entnommen werden. Die WHO betont weiterhin die Wichtigkeit von Surveillance- und Präventions­maßnahmen sowie intensiver Forschung.

Bislang sind in Deutschland ausschließlich Mpox-Infektionen mit der Klade IIb nachgewiesen worden. Eine Gefährdung durch diesen Erreger für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein. Das RKI beobachtet die Situation weiter genau und passt seine Einschätzung ggf. dem aktuellen Kenntnisstand an.

Klade I

Seit 2023 berichtet die WHO über einen Anstieg von Infektionen mit Mpox Klade I in Afrika, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo (siehe FAQ zu Mpox www.rki.de/mpox-faq > Was ist über Mpox-Ausbrüche der Klade I in Afrika bekannt?). Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten hat bereits im Dezember 2023 eine umfassende Risikobewertung (5.12.2023) veröffentlicht und stuft das Risiko der Variante Ib für Europa derzeit als "sehr gering" ein (siehe "Risk to EU/EEA from variant mpox virus ‚very low‘," ECDC vom 29.7.2024). In Deutschland wurden noch keine Mpox-Fälle durch Klade I nachgewiesen. Das RKI geht aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an. Für die medizinische Versorgung und den Öffentlichen Gesundheits­dienst in Deutschland ergeben sich zunächst keine anderen Maßnahmen. Die Diagnostik, Behandlung und auch die Indikation zur Impfung unterscheiden sich zwischen Klade I und II bislang nicht. Dies gilt auch für die weiteren Maßnahmen zum Infektionsschutz. Es wird davon ausgegangen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen Klade I wirksam sind.

Weiterführende Informationen des RKI

Unter www.rki.de/mpox stellt das RKI Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Mpox und verschiedene Empfehlungen und Hinweise u.a. zu Hygienemaßnahmen, Vorgehen bei Großveranstaltungen, Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Ein Flyer von RKI und BZgA u.a. mit Hinweisen zu Übertragungswegen und Präventionsmöglichkeiten ist unter www.rki-de/mpox-flyer abrufbar.

Als Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte wird ein Flussschema zur Verdachtsabklärung und notwendigen Maßnahmen bereitgestellt. Bei Fragen zum klinischen Management bei besonderen Krankheitsverläufen besteht für die Fachöffentlichkeit eine 24/7-Beratungsmöglichkeit durch das RKI gemeinsam mit dem STAKOB (Stän­di­ger Arbeits­kreis der Kom­pe­tenz- und Be­hand­lungs­zentren für Krank­hei­ten durch hoch­pathogene Erreger).

Informationen zur Impfung gegen Mpox, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Impf-FAQ, sind unter www.rki.de/mpox-impfung zu finden.

Stand: 15.08.2024

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