Navigation und Service

Zielgruppeneinstiege

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Umweltprobe

Hinweise zur Probenahme von Boden, Pulver, Bewuchs, Pasten, Flüssigkeiten, Luft

Eine Umweltprobenahme umfasst nicht nur das „Einsammeln von Probenmaterial“, sondern beinhaltet auch eine umfassende Risikoanalyse. Das Probenahmeteam muss geschult und mit ausreichender Schutzkleidung und entsprechendem Zubehör ausgerüstet sein. Eine Verschleppung der Kontamination gilt es zu verhindern und eventuell kontaminierte Personen müssen schnellstmöglich adäquat versorgt werden.

Generelles Vorgehen

Folgende Aspekte sollten beachtet werden:

  1. Repräsentative Probe für Material und Bereich
  2. Saubere, beständige und für den Transport zugelassene Behältnisse - im Falle biologischer Proben zusätzlich steril
  3. Teilung der Probe: Haupt- und Rückstellprobe pro festgelegtem Probenahmeort
  4. Baselineproben - außerhalb der kontaminierten Zone zur Ermittlung der Grundbelastung
  5. Probenahme entlang einer möglichen Ausbreitungslinie: zur Analyse der Kontaminationsausbreitung
  6. Probenahme zur Stoffidentifikation der Leitsubstanz für Ermittlung einer Freisetzungsquelle
  7. Zentrale Probensammelstelle zur äußerlichen Dekontamination der Behältnisse

Bei biologischen Probenahmen tritt in der Regel eine zusätzliche Schwierigkeit auf: Kontaminationen sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Um die permanent vorhandene Gefahr der Sekundärkontamination der Probe zu vermeiden, sollen möglichst sterile Probenahmebehältnisse und Hilfsmittel genutzt werden. Dadurch werden zuverlässige Ergebnisse der Analytik sichergestellt. Einmalhandschuhe müssen bei jeder Probenahme verwendet und bei verschiedenen Proben gewechselt werden.

Mindestangaben zur Dokumentation im Protokoll der Probenahme

  1. Datum
  2. Name des Probenehmers (zuständige Institution/ Kontakt Leitstelle)
  3. Probenummer
  4. Ort der Probenahme
  5. Uhrzeit
  6. Bezeichnung des Probenahmeteams
  7. Wetter
  8. Art der Probe
  9. Beobachtungen aus dem Umfeld der Probenahme (vor allem Ungewöhnlichkeiten, Verfärbungen von Vegetation, verendete Tiere etc.)
  10. Skizze des Probenahmeortes

Hinweis: Die Dokumentation der Probenahme soll nachvollziehbar und eindeutig sein.

Nützliche Vorlagen zur Dokumenation wie auch empfohlene Mindestmengen für Probenmaterial sind im Handbuch zur Probenahme (siehe Weiterführende Hinweise) zu finden.

Hinweise für einzelne Probearten

Ist die Probe unsichtbar, beispielsweise als Aerosol, erfolgt die Probenahme aus der Umgebungsluft oder von exponierten Oberflächen. Bei sichtbarem Probenmaterial sollte so wenig Beiprodukt wie möglich zusammen mit der verdächtigen Substanz in den Probensammelbehälter gelangen. In der Regel nicht mehr als 50 g für eine Probe.

Umgang mit erkennbarem Probenmaterial
(Nach BBK, 2010. Empfehlungen zur Probennahme.)
ProbeHilfsmittelzusätzliche Hinweise
Pulver, lockere Proben Löffelspaten
Pasten gewöhnlicher Edelstahl­spaten
Boden­probe Löffelspatenmax. 2 cm tief für möglichst homogene Probe
kleine Gegen­ständePinzette oder Tiegelzangen
Bewuchs­probe
Seitenschneider, Probenahme­beutel und evtl. PE- Probenahme­behältnisDie Probe wird mit auf links gedrehtem Beutel gefasst, welcher anschließend wieder auf rechts über die Probe zurückgestülpt wird. Wenn Gefahr der Perforation durch spitze Pflanzen­teile besteht, dann sollte die Probe zusätzlich in ein PE-Probe­nahme­behältnis überführt werden.
Flüssigprobe Pasteurpipetten, Spritzen, Schöpfkellen, Messbecher u.ä. in eine PE-ProbenahmeflascheGeringe Mengen an Flüssigkeit können mit einer saugfähigen Kompresse aufgenommen werden

Wisch­proben

bei feinst verteilten, sehr fein­kör­nigen, disper­siven Kon­ta­mi­na­tionen

Tupfer

1.Tupfer mit NaCl (0,9%) befeuchtet (kein Medium)
2.Tupfer mit Bakterien­medium (alternativ FBS)
3.Tupfer mit Virenmedium (alternativ FBS)

Schwamm bzw. Kompresse mit NaCl (0,9%) angefeuchtet

Tupfer: Z-förmige Bewegung auf einer Fläche von ca. 1dm², dabei Tupfer mit den Fingern drehen. Dieses Z-förmige Bewegung 90° versetzt zur ersten Bewegung mindestens noch einmal maximal aber drei weitere Male wiederholen.

Achtung: Medium und FBS sind nach Inakti­vierung und Auftauen nur begrenzt haltbar. Wenn nur eine geringe Menge Probe­substanz vorhanden ist, dann ist die Probenahme mit NaCl durchzuführen.
Ange­feuchtete Proben sollten generell umgehend verschlossen und zeitnah dem Labor zugestellt werden.

Bei Verwendung steriler Tupfer sollte die Probe in Triplets genommen werden.

Stand: 01.08.2011

Zusatzinformationen

Gesundheits­monitoring

In­fek­ti­ons­schutz

Forschung

Kom­mis­sio­nen

Ser­vice

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

© Robert Koch-Institut

Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt.