Das S4-Labor im Robert Koch-Institut
In einem Labor der höchsten Schutzstufe (S4) können Krankheitserreger wie Ebola-, Marburg-, Lassa- oder Nipahviren sicher untersucht werden. Das Robert Koch-Institut ist das einzige Bundesinstitut im humanmedizinischen Bereich mit einem S4-Labor.
Das Labor besitzt eine eigene Luft-, Strom- und Wasserversorgung. Die Mitarbeiter arbeiten darin in Vollschutzanzügen; mehrstufige Sicherheitssysteme verhindern, dass die Erreger ins Freie gelangen. Die technsichen Systeme und Geräte wurden in einer längeren Testphase überprüft, Arbeitsabläufe, Wartungs- und Notfallprozesse intensiv trainiert. Ende Juli 2018 hat das S4-Labor den Betrieb aufgenommen.
Als zentrale Einrichtung für den Infektionsschutz in Deutschland führt das RKI zahlreiche diagnostische und experimentelle Arbeiten durch. Bei importierten, hoch ansteckenden Krankheiten ist eine schnelle Diagnostik notwendig, um über Quarantänemaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten entscheiden zu können. Das S4-Labor ermöglicht den sicheren Umgang mit solchen Patientenproben. Darüber hinaus ermöglicht es den Wissenschaftlern, hochpathogene Erreger und deren Bekämpfung gezielt zu erforschen. Seit 2016 ist das RKI WHO-Kooperationszentrum für neu auftretende Infektionen und biologische Gefahren.
Von Anzug anziehen bis Abfall entsorgen: Fünf Kurzvideos über die Arbeit im S4-Labor
Arbeiten im S4-Labor
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Im Zellkulturlabor können bis zu zehn Wissenschaftler und technische Angestellte gleichzeitig arbeiten. Sie bearbeiten die Viren an Sicherheitswerkbänken – gefährliche Arbeiten führen sie immer zu zweit durch, nach dem Vier-Augen-Prinzip. Tastatur, Telefon und Mikroskop können alle auch im Schutzanzug und mit drei Paar Handschuhen bedient werden.
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