Humane Granulozytäre Anaplasmose nach Zeckenstich
Im Epidemiologischen Bulletin 23/2014 wird der Fall eines Patienten beschrieben, der während eines Wanderurlaubs in Schottland von Zecken gestochen wurde und bei dem das Konsiliarlabor (KL) für FSME nach seiner Rückkehr Humane Granulozytäre Anaplasmose diagnostizierte. Die Humane Granulozytäre Anaplasmose ist eine zeckenübertragene Erkrankung, die durch das gramnegative Bakterium Anaplasma phagocytophilum verursacht wird. In Europa sind bislang nur wenige Erkrankungen dokumentiert, was möglicherweise auf eine fehlende Diagnostik und einen hohen Anteil asymptomatischer Infektionen zurückzuführen ist. Angesichts der weiten Verbreitung des Bakteriums in europäischen Zecken ist von einer weit größeren Zahl an Infektionen auszugehen, die aufgrund der mangelnden Bekanntheit des Krankheitserregers wohl meist unerkannt bleiben.
Ärzte, die bei einem ihrer Patienten eine Infektion mit Anaplasmen, aber auch Babesien, Borrelien oder Rickettsien vermuten, können sich an das Konsiliarlabor für FSME wenden.
Veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin 23/2014 (PDF, 113 KB, Datei ist nicht barrierefrei)