Epidemiologisches Bulletin 43/2015
Welt-Poliotag 2015: Noch nie war die globale Situation für die Eradikation so günstig
Mit dem Welt-Poliotag am 28. Oktober ehren WHO und UNICEF alljährlich Jonas Salk an seinem Geburtstag. Mit der von ihm entwickelten inaktiviertem Poliovakzine wurde vor 60 Jahren eine der wichtigsten Voraussetzungen für den weltweiten Kampf gegen Poliomyelitis geschaffen. Mit der Entwicklung des oralen Lebendimpfstoffes durch Dr. Albert Sabin stand ab 1961 ein zweiter Impfstoff zur Verfügung. Seit 1988 bemühen sich die Globale Polioeradikationsinitiative der WHO und ihre Partner, Polio global auszurotten. Dazu wurden bereits beachtliche Erfolge erzielt: Vier von sechs WHO-Regionen, darunter Europa, sind poliofrei. Poliowildviren sind nur noch in Afghanistan und Pakistan endemisch, bislang wurden für 2015 lediglich 51 Fälle gemeldet – ein historischer Tiefstand. Im Epidemiologischen Bulletin 43/2015 werden anlässlich des Welt-Poliotags die Situation und Herausforderungen auf dem Weg zur Polio-Eradikation dargestellt. Die letzte in Deutschland erworbene Poliomyelitis wurde 1990 erfasst, die beiden letzten importierten Fälle (aus Ägypten und Indien) wurde 1992 registriert. Wegen der Möglichkeit eines Reimportes von Polioviren müssen die Pfeiler der Polioeradikation – Durchimpfung und Überwachung – auch in poliofreien Regionen solange intensiv weitergeführt werden, bis die globale Polioeradikation erreicht ist. Am Robert Koch-Institut ist das Nationale Referenzzentrum für Poliomyelitis und Enteroviren angesiedelt (das auch Regionales WHO-Referenzlabor für Poliomyelitis ist) und die Wissenschaftliche Geschäftsstelle der Nationalen Kommission für die Polioeradikation in Deutschland.
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Tuberkulose in Deutschland: Ende des rückläufigen Trends?
Im Zuge der End-TB-Strategie der WHO wurde ein Rahmenwerk zur Eliminierung der Tuberkulose (TB) für Niedriginzidenzländer wie z.B. Deutschland geschaffen. Allerdings deutet sich in den TB-Meldedaten in den letzten Jahren hierzulande ein Ende des Abwärtstrends an. Im Epidemiologischen Bulletin 43/2015 werden mögliche Gründe für diese Entwicklung analysiert.
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