Aktuelle Epidemiologie der Masern in Deutschland
(Datenstand: 30. Juni 2018)
Im Jahr 2017 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 929 Masernfälle übermittelt, darunter ein Todesfall. 41% der Patienten wurden hospitalisiert. Für 2018 wurden bis Ende Juni bereits 387 Masernfälle übermittelt. Eine ausführliche Analyse der aktuellen Masernsituation ist im Epidemiologischen Bulletin 33/2018 erschienen.
Seit einigen Jahren stagniert der Rückgang der Masernfallzahlen in Deutschland: Jahre mit weniger Masernfällen werden von Jahren mit zum Teil ausgedehnten Ausbrüchen und vielen Masernfällen abgelöst. Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten der WHO-Region Europa haben sich das Ziel gesetzt, die Masern in Europa zu eliminieren. Voraussetzung dafür sind ausreichend hohe Impfquoten. Auch wenn im Bundesdurchschnitt die Masernimpfquoten der Kinder zum Zeitpunkt der Einschulung gut sind, gibt es weiterhin Land- und Stadtkreise sowie bestimmte Bevölkerungsgruppen, in denen nicht ausreichend gegen Masern geimpft wird. Vor allem erfolgt die erforderliche zweite Masernimpfung häufig zu spät, also nicht wie empfohlen vor dem zweiten Geburtstag. Aber auch die großen Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen tragen dazu bei, dass größere Masernausbrüche entstehen können. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt daher die Masernimpfung allen nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden.
Veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin 33/2018 (PDF, 412 KB, Datei ist nicht barrierefrei)