Legionellose
Präambel
Die Herausgabe der RKI-Ratgeber erfolgt durch das Robert Koch-Institut (RKI) auf der Grundlage des § 4 Infektionsschutzgesetz (IfSG). Zielgruppe der RKI-Ratgeber sind Fachkreise, u.a. Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal und der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD). Informationen zu wichtigen Infektionskrankheiten sollen aktuell und konzentriert der Orientierung dienen. Die Beiträge werden in Zusammenarbeit mit den Nationalen Referenzzentren (NRZ), Konsiliarlaboren (KL) sowie weiteren Expertinnen und Experten erarbeitet. Die RKI-Ratgeber sind auf der Internetseite des RKI (www.rki.de/ratgeber) abrufbar. Neu erstellte RKI-Ratgeber und deutlich überarbeitete Folgeversionen werden im Epidemiologischen Bulletin (www.rki.de/epidbull) veröffentlicht.
Erstveröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin 49/1999. Vollständig aktualisierte Fassung vom September 2019. Letzte Aktualisierung des Abschnitts „Inkubationszeit“ im Oktober 2021.
Erreger
Legionellen sind gramnegative, aerobe Bakterien, die zur Familie der Legionellaceae, Gattung Legionella gehören. Derzeit sind über 60 Arten bekannt, die mindestens 79 verschiedene Serogruppen umfassen. Die Bakterien können sich im Zellinneren – insbesondere im Wasser in dort freilebenden Amöben –, aber auch in menschlichen Makrophagen vermehren und sind somit fakultativ intrazelluläre Parasiten.
Ideale Wachstumsbedingungen finden Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 und 45°C, bei Wassertemperaturen oberhalb von 55°C wird das Legionellenwachstum wirksam gehemmt, bis es oberhalb von 60°C schließlich zum Absterben der Keime kommt. Legionellen können auch in kaltem Wasser vorkommen, sich bei Temperaturen unter 20°C aber nicht mehr nennenswert vermehren.
Prinzipiell sind alle Legionellen als potenziell humanpathogen einzustufen. Im europäischen Raum werden aber die meisten ambulant erworbenen Erkrankungen durch Erreger der Spezies Legionella (L.) pneumophila, Serogruppe 1 verursacht. Innerhalb der Serogruppe 1 lassen sich monoklonale Subtypen unterscheiden. Stämme, die mit dem monoklonalen Antikörper (MAb) 3-1 reagieren, gelten dabei als besonders pathogen. Weitere bekannte Legionellen-Spezies, die gelegentlich zu Erkrankungen beim Menschen führen, sind unter anderem: L. anisa, L. bozemanii, L. longbeachae und L. micdadei.
Vorkommen
Erkrankungen durch Legionellen (Legionellosen) kommen als Legionärskrankheit (mit Pneumonie) und als so genanntes Pontiac-Fieber (siehe Klinische Symptomatik) vor. Fälle von Legionärskrankheit kommen weltweit vor. Deutschland liegt mit einer Meldeinzidenz von 1,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner (2018) leicht unter dem aktuellen europäischen Durchschnitt von 1,8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner [1, 2]. Da nicht alle Pneumonien auf eine Legionellen-Infektion getestet werden, ist von einer Untererfassung auszugehen. Aus Studieninformationen wird die tatsächliche Inzidenz nicht-Krankenhaus-assoziierter Fälle von Legionärskrankheit auf etwa 18 bis 36 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner geschätzt [3].
Besonders betroffen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem aufgrund einer Erkrankung oder Medikation (z.B. Kortikosteroide), Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus oder chronischen Herz-/Lungenerkrankungen, darüber hinaus auch Raucher und ältere Menschen (75-80% der Meldefälle sind älter als 50 Jahre). Männer erkranken zwei- bis dreimal so häufig wie Frauen. Bei etwa 5-10% der Patienten verläuft die Erkrankung tödlich.
Mit durchschnittlich knapp 75% werden die meisten Infektionen ambulant erworben, während Erkrankungsfälle, bei denen die Infektion in einem Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung erfolgte, mit jeweils unter 5% nur einen kleineren Teil ausmachen. Etwa jeder fünfte Fall (20%) ist reiseassoziiert. Auch wenn die Erkrankungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen nur einen vergleichsweise kleinen Anteil ausmachen, sei darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um besonders vulnerable Patientengruppen handelt, bei denen es oftmals zu besonders schweren bis tödlichen Krankheitsverläufen kommt [4].
Während die meisten Erkrankungen sporadisch und vermutlich vorwiegend durch Kontakt mit kontaminiertem Trinkwasser auftreten, sind größere Ausbruchsgeschehen eher selten. In Deutschland wurde der erste größere Ausbruch ambulant erworbener Legionellosen im Jahr 2010 in Ulm registriert [5, 6]. Auch in den Folgejahren kam es in verschiedenen Bundesländern vereinzelt zu größeren Geschehen [7-9]. Die Ausbrüche standen meist mit Aerosol-emittierenden Verdunstungskühlanlagen (VKA) in Verbindung, jedoch konnte − trotz umfangreicher Untersuchungen − die zugrundeliegende Infektionsquelle nicht immer eindeutig identifiziert werden.
Darüber hinaus kommt es auch zu kleinen Ausbrüchen (Cluster/Herde), bei denen die assoziierten Fälle gegenüber einer gemeinsamen Trinkwasserquelle exponiert waren, oder aber auch zu reiseassoziierten Ausbrüchen im Zusammenhang mit Aufenthalten in Hotels oder auf Kreuzfahrtschiffen, wo häufig Whirlpools als Infektionsquelle fungierten [10].
Seit Einführung der Meldepflicht für den Nachweis von Legionella spp. gemäß IfSG im Jahr 2001 wurden in Deutschland kontinuierlich steigende Fallzahlen ermittelt. Zu den möglichen Ursachen gehören eine verbesserte Fallerkennung, die Alterung der Bevölkerung und sich ändernde klimatische Bedingungen. Das Zusammentreffen von hohen Temperaturen und vermehrtem Niederschlag scheint mit einem erhöhten Auftreten von Legionärskrankheit assoziiert zu sein [11-13].
In den Sommer- und Herbstmonaten ist regelmäßig ein Anstieg der Legionellosen zu verzeichnen. Dieses saisonale Phänomen könnte mit dem Reisen in der Urlaubszeit und den damit verbundenen Infektionsrisiken (z.B. Hotelaufenthalt, Schwimmen in Whirlpools etc.) und der Stagnation von Wasser in den Rohrleitungen der heimischen Wohnung während eines etwaigen Urlaubs zu tun haben. Weiterhin könnten die höheren Temperaturen im Sommer und Herbst auch das Legionellenwachstum in Kaltwasser oder Rückkühlwerken begünstigen und auf diese Weise das Infektionsrisiko erhöhen.
Aktuelle Fallzahlen zur Legionellose und weitere epidemiologische Kenngrößen finden Sie im aktuellen Infektionsepidemiologischen Jahrbuch unter www.rki.de/jahrbuch. Ein vereinfachter Datenbestand der gemäß IfSG meldepflichtigen Krankheitsfälle und Erregernachweise kann mit Hilfe von SurvStat@RKI unter www.rki.de/survstat abgefragt werden.
Reservoir
Legionellen sind weit verbreitete Umweltkeime, die in geringer Zahl natürlicher Bestandteil von Oberflächengewässern und Grundwasser sind. Darüber hinaus werden sie auch in anderen feuchten Biotopen − wie beispielsweise feuchten Böden, Mischerde für Topfpflanzen, Humus und Kompost − gefunden. In ihren natürlichen Ökosystemen verursachen Legionellen in der Regel keine Probleme. Infektiologisch relevant sind vor allem technische Einrichtungen wie offene Rückkühlwerke, Trinkwassersysteme und Kläranlagen, wenn es dabei zur Bildung von Legionellen-kontaminierten Aerosolen kommt.
Große Trinkwasseranlagen mit umfangreichen Rohrsystemen, vorhandene Ablagerungen (z.B. Sedimente in Warmwasserbehältern, Kalkablagerungen) und der sich in den Rohren befindliche Biofilm (eine schleimartige Matrix aus Mikroorganismen und organischen Substanzen) bieten den Legionellen mit ihren speziellen Nährstoffansprüchen eine optimale Lebensgrundlage. Ebenso können Stagnation oder vorhandene Totleitungen zu erhöhten Keimzahlen im Wasser führen. Besonders ältere und schlecht gewartete Wassersysteme sind daher anfällig für Legionellen-Kontaminationen.
Infektionsweg
Eine Infektion erfolgt in der Regel aerogen durch das Einatmen eines fein zerstäubten Legionellen-haltigen Wassernebels (Aerosol). Ein weiterer, aber seltenerer Infektionsweg ist die (Mikro)-Aspiration von kontaminiertem Wasser, welches versehentlich in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangt. Das Schlucken von kontaminiertem Wasser birgt indes keine Infektionsgefahr, da die Legionellen im Magen von der Magensäure abgetötet werden.
Epidemiologisch unterscheidet man vier Expositionskategorien:
- Nosokomiale Erkrankungen: Die Patienten hatten sich während der Periode der wahrscheinlichen Ansteckung (entsprechend der Dauer der Inkubationszeit) in einer medizinischen Einrichtung aufgehalten.
- Pflegeheimassoziierte Erkrankungen: Die Patienten hatten sich während der Periode der wahrscheinlichen Ansteckung in einer Pflegeeinrichtung aufgehalten.
- Reiseassoziierte Erkrankungen: Die Patienten hatten sich während der Periode der wahrscheinlichen Ansteckung auf einer Reise befunden, verbunden mit mindestens einer Übernachtung in einem Hotel oder einer anderen öffentlichen Reiseunterkunft (Pension, Campingplatz, Kreuzfahrtschiff).
- Ambulant erworbene Erkrankungen („community acquired“): Die Patienten hatten sich während der Periode der wahrscheinlichen Ansteckung nicht in einem Krankenhaus, nicht in einer Pflegeeinrichtung und nicht auf einer Reise befunden, der Infektionsort ist im privaten bzw. beruflichen Umfeld der erkrankten Person zu suchen.
Inkubationszeit
Legionärskrankheit (Pneumonie durch Legionellen): ca. 2-10 Tage (meist 5-6 Tage). Im Rahmen von Ausbrüchen wurde ermittelt, dass zwischen 5 und 16% der Fälle erst nach mehr als 10 Tagen erkranken [14-17].
Pontiac-Fieber (Legionellose ohne Pneumonie): ca. 5-72 Stunden (meist 8-24 Stunden).
Klinische Symptomatik
Man unterscheidet zwei typische Krankheitsbilder, wobei vor allem die Legionärskrankheit von Bedeutung ist. Darüber hinaus kommt das sog. Pontiac-Fieber vor.
Legionärskrankheit: Hierbei handelt es sich um eine schwere Form der Lungenentzündung (Legionellen-Pneumonie), die klinisch nicht von anderen Formen der Lungenentzündung zu unterscheiden ist. Verwirrtheit, Abdominalschmerzen oder Durchfälle können vorkommen. Die Letalität der Legionärskrankheit liegt bei reiseassoziierten und ambulant erworbenen Fällen bei 5-9% und bei Krankenhaus-assoziierten Fällen bei etwa 13% [4].
Pontiac-Fieber: Hierbei handelt es sich um einen akuten fiebrigen Infekt ohne Lungenentzündung. Meist treten leichte grippale Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Thoraxschmerzen sowie trockener Husten auf. Die Patienten erholen sich auch ohne Antibiotikatherapie innerhalb weniger Tage. Todesfälle sind nicht bekannt. Die genaue Pathogenese dieses Krankheitsbildes ist nicht vollständig geklärt [18].
Dauer der Ansteckungsfähigkeit
Mensch-zu-Mensch-Übertragungen spielen bei Legionellosen in der Praxis keine Rolle. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nur in einem Fall beschrieben [19].
Diagnostik
1. Differenzialdiagnostik
Anhand des klinischen Bildes allein können keine Rückschlüsse auf den ursächlichen Erreger gezogen werden. Andere in Frage kommende Erreger sind z.B. Mycoplasma pneumoniae, Streptococcus pneumoniae oder Haemophilus influenzae. Bei mittelschweren bis schweren Pneumonien hospitalisierter Patienten sollte daher eine Erregerdiagnostik erfolgen, die eine Blutkultur sowie einen Urin-Antigen-Test auf Legionellen beinhaltet [20].
2. Labordiagnostik
Für die Diagnostik der Legionärskrankheit stehen mehrere Nachweisverfahren zur Verfügung: Die mittlerweile häufigste Methode ist der Nachweis des Legionella-Antigens im Urin. Ferner steht neben dem kulturellen Nachweis, der nach wie vor als Goldstandard gilt, auch der Nachweis von Legionellen-DNA mittels real-time PCR zur Auswahl.
Urin-Antigen-Test (UAT): Bei dem Antigentest aus Urin handelt es sich um ein antikörperbasiertes Nachweisverfahren (Enzyme-linked Immunosorbent Assay, ELISA). Dabei werden im Labor hergestellte Legionellen-Antikörper eingesetzt, um das im Urin ausgeschiedene Legionellen-Antigen nachzuweisen. Diese Testverfahren besitzen eine sehr hohe Spezifität (> 99%). Immunchromatographische Schnellteste sind etwas weniger sensitiv. Die Sensitivität liegt für Infektionen mit L. pneumophila der Serogruppe 1 bei 60-95%. Sie korreliert mit der Schwere der Erkrankung, was gut mit der Höhe der Erregerlast erklärbar ist.
Mit allen Urin-Antigen-Testen werden in der Regel aber nur Infektionen durch L. pneumophila der Serogruppe 1 und gelegentlich einiger anderer kreuzreagierender Serogruppen der Spezies L. pneumophila erfasst. Damit ist der Test gut zur Diagnostik ambulant erworbener und reiseassoziierter Infektionen geeignet. Zur Überwachung nosokomialer Infektionen ist er jedoch nicht zu empfehlen, da im Krankenhaus erworbene Infektionen oftmals auch durch Stämme anderer Serogruppen oder anderer Spezies ausgelöst werden. Ein negativer UAT schließt insbesondere bei nosokomialen Pneumonien eine Legionellose daher nicht zwingend aus.
Die Antigenausscheidung im Urin setzt bereits 24 Stunden nach dem Auftreten erster Symptome ein und persistiert meist 2-6 Wochen, in seltenen Fällen sogar Monate [21]. Auch unter bereits eingeleiteter Antibiotikatherapie kann ein UAT noch längere Zeit positiv ausfallen. Eine persistierende Ausscheidung von Legionella-Antigen im Urin ist kein Hinweis auf ein Nichtansprechen der antibiotischen Therapie.
Bei Pontiac-Fieber ist die Sensitivität des UAT niedriger als bei der Legionärskrankheit [22].
Genamplifikation: Der Nachweis von Legionellen-Genen mittels PCR ist eine schnelle Methode. Angewandt auf Proben aus dem unteren Respirationstrakt (bronchoalveoläre Lavage [BAL], Lungengewebe, Tracheal-/Bronchialsekret und Sputum) besitzen PCR-basierte Nachweisverfahren eine sehr hohe Sensitivität und liefern z.T. bessere Ergebnisse als die Kulturverfahren. Die PCR ist für den Nachweis im Urin ungeeignet, da im Urin keine großen DNA-Moleküle vorkommen, die als Zielstruktur für die PCR dienen.
Kultur: Der kulturelle Nachweis von Legionellen ist auf Spezialagar möglich, das Ergebnis liegt aber erst nach mehreren Tagen vor. Zur Anzucht geeignet sind respiratorische Materialien (insbesondere BAL, Trachealsekret, ggf. auch tiefes Sputum) oder Lungengewebe bzw. Pleuraflüssigkeit. Ein kultureller Nachweis sollte zur Identifikation in Frage kommender Infektionsquellen nach Möglichkeit immer angestrebt werden. Legionellen-Stämme von Patienten werden kostenlos typisiert im Konsiliarlabor für Legionellen.
Einsendeschein:
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/institut-fuer-medizinische-mikrobiologie-und-virologie/diagnostik/konsiliarlabore-1/legionellen/einsendescheine
Direkte Immunfluoreszenz: Auch ein direkter Erregernachweis aus Sputum und Trachealsekret mit direkten fluoreszenzserologischen Methoden ist möglich. Er besitzt jedoch nur eine relativ geringe Sensitivität (etwa 20-60%). Gut geeignet ist der Test für Lungengewebe bei frischer Pneumonie mit hoher Erregerdichte.
Serologie: Die Sicherung einer akuten Diagnose durch einen serologischen (Antikörper-)Nachweis ist nicht sinnvoll, da ein beweisender Titeranstieg der Serumantikörper oft erst in der 6.-8. Krankheitswoche erfolgt. Einzeltiter können nur sehr schwer interpretiert werden, da sie auch nach leicht verlaufenden Infektionen gebildet werden und jahrelang persistieren können. Der Antikörpernachweis ist daher weniger gut zur Diagnostik einer akuten Infektion geeignet.
Typisierung: Durch die Serotypisierung sowie weitere molekulare Typisierungsmethoden kann ein mittels Kulturverfahren gewonnener Legionellen-Stamm genauer charakterisiert werden. Die Typisierung erlaubt es, einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Isolaten festzustellen. So kann der molekularbiologische Vergleich von Patientenisolaten mit solchen aus der Umwelt die Identifizierung der ursächlichen Infektionsquelle unterstützen. Vor diesem Hintergrund kommt dem kulturellen Nachweis − als Voraussetzung für Typisierungen − eine besondere epidemiologische Bedeutung zu.
Therapie
Eine Legionellen-Pneumonie lässt sich mit geeigneten Antibiotika wirksam bekämpfen. In der aktuellen S3-Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit einer ambulant erworbenen Pneumonie von 2021 werden zur Therapie einer schweren Verlaufsform der Legionellen-Pneumonie Levofloxacin oder Moxifloxacin als Mittel der ersten Wahl genannt [20], jedoch sollte der Rote-Hand-Brief zur Verwendung von Fluorochinolon-Antibiotika beachtet werden [23]. Bei einer milden Verlaufsform können Makrolid-Antibiotika wie Azithromyzin oder Clarithromyzin verabreicht werden. Betalaktam-Antibiotika kommen indes nicht infrage, da sie keine ausreichende Wirkung auf intrazelluläre Erreger wie Legionellen haben. Antibiotika-Resistenzen spielen in der Praxis keine Rolle.
Das Pontiac-Fieber erfordert keine antibiotische Therapie. Hier wird in der Regel nur eine symptomatische Behandlung empfohlen.
Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen
1. Präventive Maßnahmen
Bei der Prävention von Legionellosen lässt sich die Primärprävention von der Sekundärprävention unterscheiden. Bei der ersteren wird versucht, grundsätzlich eine Exposition von Personen zu (pathogenen) Legionellen zu vermeiden, bei der letzteren werden die Ermittlungen und Aktivitäten dann in Gang gesetzt, wenn ein Fall von Legionellose aufgetreten ist.
Die primäre Prävention von Legionellosen ist im Wesentlichen auf zwei Wegen möglich:
- Maßnahmen zur Verminderung/Minimierung einer Legionellen-Kontamination in Warmwasser-führenden, Aerosol-bildendenden Trinkwassersystemen
- Maßnahmen zur Limitierung/Verminderung von Aerosolkontakten
Zu den typischen Systemen bzw. Kontexten, bei denen versucht wird, eine Kontamination mit Legionellen zu vermeiden, gehören die häusliche Trinkwasserinstallation, (häufig komplexe) Trinkwasserinstallationen in anderen Gebäuden mit häufig wechselnden und nicht selten vulnerablen Personen, wie Hotels und Krankenhäuser, raumlufttechnische Anlagen, Whirlpools, zahnärztliche (Dental-)Einheiten und Verdunstungskühlanlagen, Nassabscheider und Kühltürme. In einem separaten Dokument (https://www.rki.de/oegd-dokumente > Sicherung der hygienischen Qualität von untersuchungspflichtigen Trinkwasserinstallationen durch die Trinkwasserverordnung), das auf der Internetseite des RKI zur Verfügung steht, wird auf diese Systeme und die primärpräventiven Möglichkeiten näher eingegangen.
2. Maßnahmen bei Einzelerkrankungen
Legionellen-Infektionen erfolgen durch Infektionsquellen in der Umwelt. Bei labordiagnostisch bestätigten Erkrankungen sollte daher prinzipiell immer versucht werden, den Infektionsweg aufzuklären, um so die wahrscheinlich zugrundeliegende Ursache zu ermitteln und als Infektionsquelle auszuschalten. Hierzu sollten die Patienten mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens zu möglichen Expositionen und Infektionsorten befragt werden, so dass daraufhin zielgerichtete Untersuchungen zur vermuteten Infektionsquelle eingeleitet werden können. Ein entsprechender Standarderhebungsbogen für Fälle von Legionellose steht auf der Internetseite des RKI zur Verfügung (https://www.rki.de/oegd-dokumente).
Bei allen Fällen, die sich in der in Frage kommenden Infektionsperiode in ihrer Wohnung aufgehalten haben, kommt das häusliche Trinkwasser als Infektionsquelle in Frage. Um weitere Erkrankungen durch dieselbe Infektionsquelle zu verhindern, sollte bei jedem Einzelfall von Legionärskrankheit mit möglichem Erwerb durch das häusliche Trinkwasser eine Erhebung bzw. Untersuchungen der die Wohnung des Patienten versorgenden Trinkwasserinstallation erfolgen [24].
Meistens kommen darüber hinaus auch weitere Infektionsquellen in Frage, die über den o.g. Fragebogen eruiert werden können. Generell ist die eindeutige Identifizierung der zugrundeliegenden Infektionsquelle bei sporadischen Legionellose-Fällen schwierig, da für den genotypischen Nachweis der Quelle sowohl ein angezüchteter Legionellen-Stamm des Patienten als auch Legionellen-Kulturen aus den Wasserproben der vermuteten Infektionsquellen vorliegen müssen, damit diese miteinander verglichen werden können. Beides ist jedoch nur selten verfügbar, insbesondere vom Patienten sind oftmals keine Isolate zum Stammabgleich vorhanden. Daher sollte bei Patienten mit positivem UAT bzw. mit positiver PCR nach Möglichkeit immer auch eine tiefe Atemwegsprobe entnommen und zur weiterführenden Untersuchung an das Konsiliarlabor für Legionellen gesandt werden.
In den Bereich der Sekundärprävention fallen auch die Aktivitäten im Rahmen des Europäischen Legionellen-Netzwerks ELDSNet.
Da eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung generell nicht zu befürchten ist, sind in der Regel keine über die Basishygiene hinausgehenden Maßnahmen erforderlich. Die erforderlichen Hygienemaßnahmen sind in der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) dargestellt.
3. Umgang mit Kontaktpersonen
Für Kontaktpersonen sind keine speziellen Schutzmaßnahmen angezeigt.
4. Maßnahmen bei Ausbrüchen
Größere Legionellose-Ausbrüche sind vergleichsweise seltene Ereignisse. Wenn sie jedoch auftreten, sind die epidemiologische Untersuchung sowie das generelle Management des Ausbruchs mit erheblichen Herausforderungen für die zuständigen Gesundheitsbehörden verbunden, die zudem oft unter großem Zeitdruck agieren müssen. Die frühzeitige Hinzuziehung des Konsiliarlabor für Legionellen und anderer externer Experten sollte erwogen werden. Es ist hilfreich, schon im Vorfeld einen Maßnahmenplan zu haben, auf den man bei Auftreten eines Ausbruchs direkt zurückgreifen kann. Eine Hilfestellung findet sich hierfür auf der Internetseite des RKI (https://www.rki.de/oegd-dokumente > Untersuchung von Legionellose-Ausbrüchen). Die Beschreibung der Untersuchung und des Managements eines größeren Legionellose-Ausbruchs findet sich bei Buchholz et al., (2019) [9].
Gesetzliche Grundlage
Meldepflicht gemäß IfSG
Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 7 Abs. 1 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Legionella spp., soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet.
Die Meldungen müssen dem Gesundheitsamt spätestens 24 Stunden nach erlangter Kenntnis vorliegen.
In § 8 IfSG werden die zur Meldung verpflichteten Personen benannt (https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__8.html).
In § 9 IfSG ist festgelegt, welche Angaben die namentliche Meldung an das Gesundheitsamt enthalten darf (https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__9.html).
Übermittlung
Das Gesundheitsamt übermittelt gemäß § 11 Abs. 1 IfSG an die zuständige Landesbehörde nur Erkrankungs- oder Todesfälle und Erregernachweise, die der Falldefinition gemäß § 11 Abs. 2 IfSG entsprechen.
Die vom RKI erstellten Falldefinitionen sind auf den Internetseiten des RKI unter www.rki.de/falldefinitionen veröffentlicht.
Weitergehende Mitteilungspflichten
Es bestehen ergänzende Verordnungen in Sachsen.
Europäisches Legionellen-Netzwerk ELDSNet
Seit September 2012 ist Deutschland Mitglied des am European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) in Stockholm angesiedelten Europäischen Legionellose-Netzwerks (European Legionnaires´ Disease Surveillance Network; ELDSNet (European Legionnaires´Disease Surveillance Network). Ziel des Netzwerkes ist die frühzeitige Erkennung von reiseassoziierten Legionellen-Erkrankungen und -Ausbrüchen mit internationalem Bezug, bei denen beteiligte Fälle auch aus verschiedenen europäischen Ländern über das Netzwerk zusammengeführt werden. ELDSNet informiert die zuständigen Institutionen im betroffenen Infektionsland, damit vor Ort eine schnelle Lokalisation, Risikobewertung und ggf. Beseitigung der möglichen Infektionsquelle in einer Unterkunft (z.B. Hotel, Pension, Campingplatz etc.) erfolgen kann [26].
Auch die in Deutschland im Rahmen der Meldepflicht übermittelten Fälle von Legionärskrankheit, bei denen während der Expositionszeit (auch) eine Reise im In- bzw. Ausland unternommen wurde, werden vom RKI an ELDSNet weitergegeben. Die hierzu notwendigen Reiseinformationen werden von den Gesundheitsämtern im Rahmen ihrer Recherchen erhoben und an das RKI übermittelt.
Beratung und Spezialdiagnostik
Das Robert Koch-Institut führt keine individuelle medizinische und reisemedizinische Beratung zu Klinik, Therapie oder Impfungen durch. Bitte wenden Sie sich ggf. an Ärzte oder Kliniken in Ihrer Nähe, bei denen eine Spezialisierung für Infektionskrankheiten besteht.
Bezüglich Fragen zu Infektionsschutz und -prävention kontaktieren Sie bitte Ihr zuständiges Gesundheitsamt (https://tools.rki.de/plztool/).
Ausführliche Informationen zur Legionellose und weitere Links finden Sie unter Weitere Informationen.
Beratung zur Epidemiologie
Robert Koch-Institut
Abteilung für Infektionsepidemiologie
Fachgebiet 36 Respiratorisch übertragbare Erkrankungen
Seestraße 10, 13353 Berlin
Ansprechpartner:
Dr. Udo Buchholz
Dr. Bonita Brodhun
Tel.: 030 / 18754-3486 / -3445
Fax: 030 / 18754-3341
E-Mail: Kontaktformular
Beratung zur Spezialdiagnostik
Konsiliarlabor für Legionellen
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Postadresse: Fetscherstraße 74, 01307 Dresden
Besucheradresse: Fiedlerstr. 42; D-01307 Dresden
Ansprechpartner: Dr. rer. medic. Markus Petzold
Tel.: 0351 / 458-14339
Labor: 0351 / 458 6554
Fax: 0351 / 458-6310
E-Mail: Markus.Petzold@ukdd.de
Homepage: https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/institut-fuer-medizinische-mikrobiologie-und-virologie/diagnostik/konsiliarlabore-1
Die Bearbeitung humaner Proben im Konsiliarlabor kann nach Absprache kostenfrei erfolgen, die Typisierung von Isolaten aus Wasserproben ist kostenpflichtig.
Umweltbundesamt
(Expertise in technischen Fragen)
Forschungsstelle Bad Elster
Heinrich-Heine-Str. 12, 08645 Bad Elster
Ansprechpartner: Herr Benedikt Schaefer
Tel.: 037437 / 76-225
Fax: 037437 / 76-219
E-Mail: benedikt.schaefer@uba.de
Homepage: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser
Weitere Informationen
RKI: Legionellose:
https://www.rki.de/legionellose
RKI: Untersuchung von Legionellose-Fällen und -Ausbrüchen: Dokumente für Gesundheitsämter
https://www.rki.de/oegd-dokumente
Umweltbundesamt: Legionellen
https://www.umweltbundesamt.de/tags/legionellen
Konsiliarlabor für Legionellen
https://tu-dresden.de/med/mf/mib/diagnostik/konsiliarlabore/Legionellen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Erregersteckbrief Legionellose
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/legionellen/
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC):
https://ecdc.europa.eu/en/home
https://ecdc.europa.eu/en/legionnaires-disease
European Legionnaires´Disease Surveillance Network (ELDSNet)
https://ecdc.europa.eu/en/about-us/partnerships-and-networks/disease-and-laboratory-networks/eldsnet
ELDSNet: Legionnaires' disease outbreak investigation toolbox
https://legionnaires.ecdc.europa.eu/
Ausgewählte Literaturquellen
- RKI: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch für 2018. Verfügbar unter: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch für 2018 (PDF, 4 MB, Datei ist nicht barrierefrei). Berlin 2019
- European Center for Disease Prevention and Control (ECDC): Legionnaires’ disease; annual epidemiological report for 2017. Verfügbar unter: https://ecdc.europa.eu/sites/portal/files/documents/AER_for_2017-Legionnaires-disease_0.pdf. 2019
- von Baum H, Ewig S, Marre R et al.: Competence Network for Community Acquired Pneumonia Study Group (2008) Community-acquired Legionella pneumonia: new insights from the German competence network for community acquired pneumonia. Clin Infect Dis 2008; 46(9):1356-1364
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- Maisa A, Brockmann A, Renken F et al.: Epidemiological investigation and case-control study: a Legionnaires' disease outbreak associated with cooling towers in Warstein, Germany, August-September 2013. Euro surveillance 2015; 20(46)
- Wikipedia: Legionellose-Ausbruch in Jülich 2014. Online verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Legionellose-Ausbruch_in_Jülich_2014. Aufgerufen am: 04.01.2019
- Buchholz U, Dullin J, Lück C et al: Ausbruch ambulant erworbener Legionellosen in Bremen 2015 und 2016 - Erfahrungen, Ergebnisse, Entscheidungen. Epid Bull 2019; 28:251-257.
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- Sakamoto R: Legionnaire's disease, weather and climate. Bull World Health Organ 2015; 93(6):435-436
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- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Rote-Hand-Brief zu Fluorchinolon-Antibiotika: Schwerwiegende und anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und möglicherweise irreversible Nebenwirkungen. Verfügbar unter: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2019/rhb-fluorchinolone.html
- Schaefer B, Brodhun B, Wischnewski N et al.: Legionellen im Trinkwasserbereich. Ergebnisse eines Fachgespräches zur Prävention trinkwasserbedingter Legionellosen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2011; 54 (6):671-679
- ECDC: European Legionnaires’ Disease Surveillance Network (ELDSNet) Operating procedures for the surveillance of travel-associated Legionnaires’ disease in the EU/EEA https://ecdc.europa.eu/sites/portal/files/documents/ELDSNET_2017-revised_guidelines_2017-web.pdf 2017
Redaktion der Reihe "RKI-Ratgeber"
Hinweise zur Reihe "RKI-Ratgeber" richten Sie bitte an das Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie (Kontaktformular) oder an die Redaktion des Epidemiologischen Bulletins (Kontaktformular).
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