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Epidemiologische Situation der Masern und Röteln in Deutschland in 2023

(Stand: 1.3.2024)

Masern:

Die übermittelte Fallzahl der Masern ist nach sehr niedrigen Fallzahlen während der COVID-19 Pandemie im Jahr 2023 wieder moderat angestiegen. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 wurden Daten von 79 Masernfällen an das RKI übermittelt (Fallzahl 2022: 15). Seit 2020 liegt die Inzidenz der Masern unter der von der WHO definierten Grenze von 1 Fall pro 1 Million Einwohner.

Abb. 1: Dem RKI übermittelte Masernfälle pro Monat und Jahr von 2018 bis 2023 in Deutschland

Abbildung 1: Dem RKI übermittelte Masernfälle pro Monat und Jahr seit 2018 bis 2023 in Deutschland. Quelle: © RKI

Tab. 1: Fallzahl und Inzidenz pro 1 Mio. Einwohner pro Jahr in den letzten 12 Jahren von 2012 bis 2023 in Deutschland

JahrFallzahlInzidenz/1 Mio. Einw.
20121652
20131.76921,9
20144425,4
20152.46630,0
20163274,0
201792611,2
20185456,6
20195166,2
2020760,9
202180,1
2022150,2
2023790,9

Tab. 2: Fallzahl und Inzidenz pro 1 Mio. Einwohnender für die Jahre 2022 und 2023 im Vergleich zum Median der Inzidenz der letzten 5 Vorjahre nach Bundesland (Stand: 01.03.2024)

Bun­des­land2017-202120222023
In­zi­denz/ 1 Mio. Einw.
(Median)
Fall­zahlIn­zi­denz/ 1 Mio. Einw.Fall­zahlIn­zi­denz/ 1 Mio. Einw.
BW4,810,0950,45
Bayern4,540,30110,83
Berlin6,020,54143,81
Branden­burg0,810,3910,39
Bremen1,50011,48
Hamburg4,40021,08
Hessen4,130,4820,32
MV00000
Nieder­sach­sen1,910,1260,75
NRW7,620,11150,84
Rhein­land-Pfalz2,20000
Saar­land00000
Sach­sen2,00020,49
Sachsen-Anhalt2,300198,76
SH1,710,3410,34
Thü­rin­gen0,50000
Gesamt6,2150,18790,95

Abb. 2: Anzahl der übermittelten Masernfälle nach Altersgruppe und Anzahl der hiervon hospitalisierten Fälle für das Jahr 2023 (Stand: 01.03.2024) *

Abbildung 2: Anzahl der übermittelten Masernfälle nach Altersgruppe und Anzahl der hiervon hospitalisierten Fälle für das Jahr 2023 (Stand: 01.03.2024). Quelle: © RKI *Ohne Fälle mit unbekanntem oder nicht angegebenem Hospitalisierungsstatus

Von 78 Masernfällen mit diesbezüglicher Information wurden im Jahr 2023 34 Fälle (rund 44%) in einem Krankenhaus behandelt.

Röteln:

Die Anzahl der an das RKI übermittelten akuten Rötelnfälle ist seit dem Jahr 2020 niedrig. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 wurden dem RKI Daten von 8 postnatalen Rötelnfällen (Falldefinitionskategorie A-C) übermittelt (2022: 8). Das entspricht einer Inzidenz von 0,1 pro 1 Million Einwohner. 5 Fälle waren labordiagnostisch bestätigt worden, 35 Fälle wurden als klinische Verdachtsfälle einer akuten Rötelninfektion ohne eine Laborbestätigung übermittelt.

Dem RKI ist für das Jahr 2023 kein konnataler Rötelnfall übermittelt worden.

Die geringen Fallzahlen der Röteln sprechen für eine Unterbrechung der endemischen Transmission. Die Transmission der Röteln ist in Deutschland damit zum Erliegen gekommen. Das unspezifische Krankheitsbild mit häufig auch einem symptomlosen Verlauf und die fast ausschließlich negativen PCR-Befunde für die eingesandten Proben, die das Nationale Referenzzentrum für Masern, Mumps, Röteln am RKI ermittelt, erschweren allerdings eine Nachverfolgung der selten auftretenen Rötelnfälle und möglichen Transmissionsketten.

Im Jahr 2020 erhielt Deutschland den Status der Elimination der Röteln von der WHO. 

Das klinische Bild der Röteln kann mit anderen exanthematischen Erkrankungen wie Masern, Ringelröteln und Scharlach verwechselt werden. Deswegen soll bei jedem Rötelnverdachtsfall eine Laboruntersuchung erfolgen. Der positive prädiktive Wert (der richtige Vorhersagewert) der Serologie sinkt, je seltener Rötelninfektionen auftreten und ist nunmehr sehr niedrig. Die RT-PCR mit Hilfe eines Rachenabstriches bietet insbesondere bei Kindern eine zuverlässige Methode, um den Verdacht auf eine Rötelnvirusinfektion sicher zu bestätigen und besonders schwangere Kontaktpersonen gut beraten zu können. Der Nachweis des Rötelnvirus-Genoms in Rachenabstrich und Urin über die RT-PCR sollte daher bei jedem klinischen Verdachtsfall durchgeführt werden.

Bitte senden Sie bei Verdacht auf Röteln Rachenabstrich, Urin und Serum an ein Labor, das PCR-Diagnostik und ggf. Genotypisierungen durchführt, wie zum Beispiel das NRZ für Masern Mumps Röteln (NRZ MMR) am RKI (siehe „Weitere Informationen“).

Impfquoten gegen Masern und Röteln

Abb. 3: Impfquoten für die erste und zweite Masern- bzw. Rötelnimpfung bei 4-7-jährigen Kindern in den bundesweiten Schuleingangsuntersuchungen 1998 bis 2020 (in Klammern die Impfquote für die zweite Masernimpfung). Die rote Linie gibt das 95%-Ziel der WHO an.

Abbildung 3: Impfquoten für 1. und 2. Masern-Rötelnimpfung bei 4-7-Jährigen in bundesweiten Schuleingangsuntersuchungen 1998-2020 (in Klammern Impfquote für 2. Masernimpfung). Rote Linie gibt das 95%-Ziel der WHO an. Quelle: © RKI

Tab. 3: Impfquoten für die erste und zweite Masern- bzw. Rötelnimpfung bei 4-7-jährigen Kindern in den bundesweiten Schuleingangsuntersuchungen 1998 bis 2020

MCV1MCV2RCV1RCV2
199888,714,777,413,2
19999015,480,914,1
200091,119,483,617,9
200191,425,98624,4
200291,333,187,631,8
200392,550,990,149,6
200493,365,791,864,4
20059476,69375,6
200694,583,293,882,4
200795,488,494,987,9
200895,98995,588,7
200996,190,295,790,1
201096,491,596,191,2
201196,692,196,391,8
201296,792,496,492,2
201396,792,696,492,4
201496,892,896,592,6
201596,892,896,592,6
201697,192,996,892,7
201797,192,896,992,4
201897,293,197,293,1
201997,292,79792,6
202097,593,297,293,2

MCV1 erste Masernimpfung; MCV2 zweite Masernimpfung; RCV1 erste Rötelnimpfung; RCV2 zweite Rötelnimpfung

Stand: 11.07.2024

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