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Konsiliarlabor für Yersinia pestis

Leitung:
Holger Scholz

Zentrum für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene
ZBS 2 – "Hochpathogene mikrobielle Erreger"

Leistungsübersicht

  • Durchführung von akkreditierter Labordiagnostik (Anzucht, PCR) in klinischen und tierischen Untersuchungsmaterialien sowie Erregernachweis in Umweltproben.
  • Beratung zu Untersuchungsproben und deren Versand.
  • Anzucht und Charakterisierung von Y. pestis
  • F1-Antigen Nachweis
  • Molekulare Diagnostik mittels Real-Time und konventioneller PCR-Assays (Nachweis der Virulenzplasmide und chromosomaler Marker)
  • Genom-basierte Typisierung von Y. pestis mittels cgMLST, in silico MLVA und SNP-Analysen (nur in bes. Ausnahmefällen)

Leistungsverzeichnis

Hinweis

  • Die Einsendung von Untersuchungsproben muss mit dem Labor abgesprochen werden.
  • Zur Analyse von Untersuchungsproben ist der Begleitschein zur Einsendung von Probenmaterial & Bakterienstämmen auszufüllen (Link siehe unten).
  • Die Analyse von Proben mit bioterroristischem Hintergrund ist in der Zuständigkeit der Länder gesondert geregelt. Unterstützung wird angeboten.
  • Darüber hinaus ist die Einrichtung an der Erweiterung ihrer Stammsammlung interessiert, deshalb ist die Übersendung von relevanten Stämmen willkommen.

Medizinische Bedeutung von Yersinia pestis

Yersinia pestis ist der Erreger der Pest (auch bekannt als der Schwarze Tod), eine der gefährlichsten und gefürchtetsten bakteriellen Erkrankungen, die unbehandelt meist rasch zum Tod führt. Jährlich werden aus Endemiegebieten bis zu 3000 humane Pestinfektionen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet. Obwohl die Fallzahlen im Vergleich zu anderen Infektionskrankheiten gering sind, kommt der Pest aufgrund ihrer Historie (verheerende Pestpandemien) und des fulminant-tödlichen Krankheitsverlaufs immer noch eine hohe medizinische Bedeutung zu. Beim Auftreten auch nur einzelner Pestfälle kommt es oft zu panikartigen Handlungen, die die Situation weiter verschärfen. Als Seuchenerreger löschte die Pest in der Vergangenheit während drei Pandemien viele Millionen von Menschenleben aus. In Europa starben im Mittelalter innerhalb weniger Jahre (1347-1353) nach neuesten Erkenntnissen ca. 25 Millionen Menschen an der Pest. Innerhalb von 370 Jahren (1347-1722) starben in Europa ca. 60% der damaligen Bevölkerung. Heute gilt die Pest in Europa als ausgerottet (kein einziger Pestfall seit 1945). Jedoch besteht bei der Bevölkerung die Besorgnis einer möglichen Einschleppung aus Endemiegebieten, die zugleich beliebte Urlaubsziele sind (z.B. Madagaskar). Dies hat der in 2017 stattgefundene Ausbruch von Lungenpest auf Madagaskar besonders deutlich gemacht. Aus fachlicher Sicht ist eine Einschleppung sehr unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich auszuschließen. Nur wenige Labore in Deutschland wären bei einer Einschleppung in der Lage, den Pesterreger zweifelsfrei nachzuweisen. Zudem besitzt Y. pestis eine wehrmedizinische Bedeutung als potentieller biologischer Kampfstoff. So wurde Y. pestis schon im Altertum zur biologischen Kriegführung verwendet, indem an der Pest Verstorbene über die Stadtmauern katapultiert wurden, um die gesunde Bevölkerung zu infizieren. Da der Pesterreger als Aerosol (über die Luft) verbreitet werden kann, stuft das Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Atlanta, USA, Y. pestis in die höchste Kategorie biologischer Kampfstoffe ein. Im Falle einer absichtlichen Ausbringung muss mit einer genetischen Manipulation des Erregers, verbunden mit einer erweiterten Antibiotikaresistenz, gerechnet werden.

Stand: 06.03.2023

Zusatzinformationen

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