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ZIG unterstützt erneut gemeinsame Übung der deutschen EMTs

Gemeinsam Trainieren für gemeinsame Einsätze – unter diesem Motto fand vom 29. Mai bis 2. Juni die zweite gemeinsame Übung der deutschen Emergency Medical Teams (EMT) statt. An vier verschiedenen Standorten im Ahrtal trainierten die EMTs von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), CADUS e.V., humedica und den Johannitern den Ernstfall, unterstützt durch Mitarbeitende des Zentrums für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) des RKI sowie weitere Partnerorganisationen. Das Szenario: Viele Tote und Verletzte durch ein Erdbeben im fiktiven Staat „Rhinepfals“. Das Gesundheitssystem ist überlastet, das Land bittet über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Rahmen der WHO EMT-Initiative um Unterstützung. Mehrere EMTs reisen ein, um bei der medizinischen Patientenversorgung zu unterstützen. Die WHO richtet im Land eine Koordinierungsstelle ein, um die Hilfe gezielt einsetzen zu können. Als die ersten Cholerafälle auftreten, werden auch ein mobiles Labor und ein Infektionspräventions-Team hinzugezogen.

Foto 1: Erstversorgung eines Patienten durch das humedica-Team. Quelle: Alois Pommer, ASBÖErstversorgung eines Patienten durch das humedica-Team. Quelle: Alois Pommer, ASBÖ

Wie sah die Unterstützung durch das ZIG aus?

Ein wichtiger Akteur in der deutschen EMT-Landschaft ist seit Ende 2018 der National Focal Point für Emergency Medical Teams (EMT NFP), der im RKI-Fachgebiet ZIG 3 – Notfallvorsorge und Einsatzunterstützung – angesiedelt ist. Der EMT NFP dient als Schnittstelle zwischen den deutschen Teams, den zuständigen Ministerien, der WHO und weiteren Partnern. Bereits bei der ersten gemeinsamen EMT-Übung im nordrhein-westfälischen Hünxe im Jahr 2022 hatte das fünfköpfige EMT NFP-Team des RKI eine wichtige Rolle gespielt. Zusammen mit den beteiligten Organisationen und unter der Federführung des ASB war es dieses Mal erneut in mehreren Funktionen an der neunmonatigen Planung der Übung und an ihrer Umsetzung beteiligt. So wurde beispielweise das Szenario für die EMT-Koordinierungsstelle (EMT Coordination Cell) vom NFP-Team ausgearbeitet und umgesetzt. Auch die externen Übungsbeobachterinnen und -beobachter und der „Visitors Day“, also der Besuch hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter der Teams sowie von RKI, WHO und Ministerien, wurden von Mitarbeitenden des EMT NFP-Teams organisiert und betreut.

Foto 2: Kolleginnen des NFP-Teams sowie von humedica besuchen in ihrer Rolle als „EMT Coordination Cell“ das CADUS-Team.. Quelle: Alois Pommer, ASBÖKolleginnen des NFP-Teams sowie von humedica besuchen in ihrer Rolle als „EMT Coordination Cell“ das CADUS-Team.. Quelle: Alois Pommer, ASBÖ

Der internationale Aspekt der Übung manifestierte sich in der Teilnahme von Expertinnen und Experten des namibischen EMT im Rahmen des GHPP-Projekts „EMT Twinning, Training, Transfer of Knowledge. Im Rahmen der EMT-Twinning-Partnerschaft zwischen den Johannitern und dem Ministry of Health and Social Services Namibia wurden sechs namibische EMT-Mitglieder in das Johanniter-EMT im Ahrtal integriert und agierten dort gemeinsam als ein Team. Darüber hinaus besuchten internationale Beobachter von Partner-EMTs wie RescueNet, SAMUR (Spanien) und Litauen die Übung und konnten durch den Austausch mit den deutschen EMT-Expertinnen und -Experten ihre Erfahrungen einbringen.

Foto 3: Eine namibische Ärztin untersucht eine Patientin als Teil des Johanniter-Teams. Quelle: Alois Pommer, ASBÖEine namibische Ärztin untersucht eine Patientin als Teil des Johanniter-Teams. Quelle: Alois Pommer, ASBÖ

Ein Novum war die Beteiligung des schnell-einsetzbaren mobilen Labors des französischen Institut Pasteur, welches in das EMT der Johanniter eingebunden und von RKI-Personal des Fachgebiets ZIG 4 (Public Health Laborunterstützung) unterstützt wurde. So konnten, neben der basismedizinischen Versorgung, vor Ort auch Diagnostikkapazitäten bereitgestellt werden. Ein Infektionspräventions-Team des RKI unter Beteiligung von Kolleginnen und Kollegen aus ZIG 3, ZIG 4 und der ZIG-Geschäftsstelle führte außerdem Schulungen bei den beteiligten Einsatzkräften durch, um die Infektionsrisiken im Einsatz zu minimieren.

Foto 4: Einsatzkräfte des RKI-IPC-Teams, des Institut Pasteur sowie von Arbeiter-Samariter-Bund und Johannitern besprechen sich zur Lage. Quelle: RKIEinsatzkräfte des RKI-IPC-Teams, des Institut Pasteur sowie von Arbeiter-Samariter-Bund und Johannitern besprechen sich zur Lage. Quelle: RKI

Was war der Mehrwert dieser Übung?

Die Übung ist ein Beispiel dafür, wie die deutsche EMT-Gemeinschaft mit Unterstützung des EMT NFP-Teams des RKI zusammenarbeitet. Das gemeinsame Trainieren der EMTs soll – neben dem Üben allgemeiner Einsatzabläufe – Synergien zwischen den Teams schaffen und ein gegenseitiges Kennenlernen sowie die Vorbereitung auf gemeinsame Einsätze ermöglichen. Die Begegnung mit Partnerorganisationen wie dem ASB Österreichs oder Apotheker ohne Grenzen sowie mit internationalen Beobachtenden sorgt für einen praktischen Erfahrungsaustausch im internationalen Kontext. Die jüngsten globalen Entwicklungen zeigen zudem, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Reaktionsmechanismen immer wichtiger wird. Das gemeinsame Üben von EMTs, mobilen Laboren und pharmazeutischen Teams schafft neue Verbindungen und eröffnet Wege, um dieser Anforderung zu entsprechen.

Stand: 27.06.2024

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