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Ausstellung „Tagebuch einer Pandemie: COVID-19 in Bildern“ am RKI

Die Ausstellung „Tagebuch einer Pandemie: COVID-19 in Bildern“ verdankt ihr Entstehen der Gesundheits- und Krankenpflegerin Juliane Ehrenberg, die im Frühjahr 2020, als die pandemische Lage die Intensivstation 90 des Universitätsklinikums Regensburg mit voller Wucht erreichte, einem inneren Impuls folgend, zur Kamera griff, mit Ärzten, Pflegern und Patienten sprach und ihre Eindrücke dokumentierte. Entstanden ist daraus eine beeindruckende und wahrscheinlich einzigartige Dokumentation, die als Ausstellung im Frühjahr 2022 erstmalig im Universitätsklinikum Regensburg und anschließend einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt wurde.

Im RKI wurde diese Ausstellung für Mitarbeitende vom 24. Januar bis 5. April 2023 gezeigt.

Für Externe ist die Ausstellung hier online zugänglich sowie als PDF-Dokument zum Download verfügbar: COVID-19-Tagebuch der Station 90 (PDF, 35 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Ausstellung „Tagebuch einer Pandemie: COVID-19 in Bildern“ . Quelle: Juliane Ehrenberg Beatmung Quelle: Juliane Ehrenberg

„Den hohen Anspruch, Beatmung, extrakorporale Verfahren und Kinetische Therapien miteinander zu verknüpfen, erfüllten wir sicher!“ - Frank Visser, Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin

Zum Hintergrund

Das Universitätsklinikum Regensburg als ECMO-Zentrum verfügte schon vor Beginn der Pandemie über eine High-End-Intensivmedizin mit spezialisierten Teams und langjähriger Erfahrung. Diese Expertise, kombiniert mit zusätzlichem pflegerischem und ärztlichem Personal und Equipment auf der Intensivstation 90, ermöglichte eine deutschlandweit einmalige Versorgung der COVID-Patientinnen und -Patienten.

In normalen Zeiten sind dort 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das alles änderte sich schlagartig im Frühjahr 2020. Rasend schnell wurde aufgestockt, umorganisiert und schließlich wuchs das Team der Intensivstation 90 auf mehr als 200 Personen an. Buchstäblich über Nacht wurden zusätzlich 20 Pflegerinnen und Pfleger aus anderen Stationen, 10 Ärztinnen und Ärzte in der Facharztweiterbildung, etwa 70 studentische Hilfskräfte sowie nebenbei auch Schüler, Praktikanten und Hospitanten aus Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung in die Versorgung der Kranken verantwortlich mit einbezogen und gemeinsam schafften sie es, sich zu organisieren und etwas bis dahin nie Dagewesenes zu meistern. Es habe sie zusammengeschweißt, schreiben viele der Interviewten in dem Tagebuch. Bernd Salzberger, Leiter der Infektiologie, beschreibt den Beginn so: “Wir wussten nicht, wie viele Intensivpatienten kommen. Deshalb hatten wir einen Stufenplan ... die Motivation war gut, alle haben trainiert, aufgepasst und konzentriert gearbeitet. ...Unerwartet hat sich in der Krise bei allen Beteiligten ein starkes Wir-Gefühl gebildet.“ Dirk Lunz, einer der Ärzte, die die Koordination der Intensivbetten und die regelmäßige Aktualisierung des DIVI-Registers übernahmen, berichtet: „Die Angst, in eine unkontrollierbare Lage- vergleichbar der in Italien oder Spanien – zu geraten, war also für uns alle sehr greifbar und mitten unter uns. Selbst Themen wie wir z.B. reagieren sollten, wenn sich ein Mitarbeiter bei uns infizieren oder gar – im schlimmsten Fall – jemand versterben sollte, waren für uns kein Tabu.“

In der Ausstellung erfährt man auch von der großen Dankbarkeit der Patienten und ihrer Angehörigen. Was es für Schwerstkranke, aber auch ihre behandelnden Personen, bedeutet, durch die Sedierung deren Autonomie einzuschränken und dies oft über lange Zeiträume, die Belastung der Angehörigen, die mit den Entscheidungen über das Leben ihres Vaters, ihrer Mutter oder Ehepartners konfrontiert werden, dies sind Themen, die in dem Tagebuch anklingen - und das ständige Erinnern an die zuletzt gesprochenen Worte der Patienten vor der Sedierung, aus der manche nicht mehr aufwachten. Irgendwo zwischen dem realen Erleben und dem unterdrückten, stummen Empfinden finden Worte wie diese Ausdruck: „Selbst das Sterben ist anders.“ Nach den Erfahrungen mit dem absoluten Kontaktverbot der ersten Welle, in der sich Angehörige nicht von Corona-Patienten, die im Sterben lagen, verabschieden konnten, wurde dieses Verbot im gemeinsamen Beschluss des Teams gelockert: „Die Vorstellung, sich nicht verabschieden zu können, fand ich unmenschlich und grausam“, Annette Pross, Oberärztin der Operativen Intensivstation. Frank Visser, Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie, schreibt: „Auch mit einem gewissen Maß an Demut geht das Team aus dieser Zeit heraus. Trotz maximalen intensivmedizinischen Supports verstarben viele Patienten. Auch konnten wir Phänomene beobachten, wofür es bisher keine wissenschaftliche Erklärung gibt...“ und Lisa Schmitt, ebenfalls Fachkrankenpflegerin für Intensivmedizin und Anästhesie, beschreibt, nachdem das Team Tablets organisieren konnte, mit denen die bereits wieder oder noch ansprechbaren Patienten und ihre Angehörige per Videotelefonie oder Skype in Kontakt treten konnten: „Das Lächeln der Patienten oder auch der Angehörigen in dieser schweren Zeit war auch für uns eine Wohltat und hat uns enorm entlastet. Es war der beste Lohn für all unsere Mühen und Anstrengungen.“

Weitere Informationen zu dem Projekt können Sie über folgende Kontaktadresse erhalten:

Station 90, Uniklinik Regensburg, juliane.ehrenberg@klinik.uni-regensburg.de

Stand: 24.01.2023

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