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Integrierte molekulare Surveillance von SARS-CoV-2 (IMSSC2)

Christin Mache, Jessica Schulze & Thorsten Wolff

Seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie erwirbt das pandemische SARS-CoV-2 im Rahmen seiner Evolution distinkte Mutationen, die seit der 2. Jahreshälfte 2020 zur Ausbildung von epidemiologisch relevanten Virus-Varianten geführt haben (Oh et al., 2021). Einige dieser Varianten zeichneten sich durch besorgniserregende Eigenschaften wie erhöhte Übertragbarkeit und/oder Immunfluchteigenschaften aus und waren wie z.B. die Alpha-, Delta- und Omikron-Varianten die Verursacher von weltweit auftretenden Erkrankungswellen. Gemessen an der Fall-Mortalität zeichneten sich diese Infektionswellen durch abnehmende Schweregrade aus, jedoch spielte hier auch die zunehmende Populationsimmunität aufgrund von Impfung und/oder Erkrankung eine wichtige Rolle. Es ist insofern nicht auszuschließen, dass auch zukünftig neue Varianten mit hohem epidemischem Potential entstehen könnten. Aus diesem Grund überwacht dieses Kooperationsprojekt der Fachgebiete FG17, FG36 und MF1 am RKI die Evolution von SARS-CoV-2 in Form einer integrierten genomischen Surveillance, in der die genombiologischen und klinisch-epidemiologischen Eigenschaften der Viren charakterisiert und bewertet werden.

Das IMSSC2 Labornetzwerk besteht aus > 20 labormedizinischen Einrichtungen aus ganz Deutschland, die wöchentlich zufällig ausgewähltes SARS-CoV-2 -positives Probenmaterial ans RKI senden (Abb.1). Hier erfolgt eine Ganzgenom-Sequenzierung sowie weiterführende phylogenetische und genombiologische Analysen, die eine Identifizierung der häufigsten in Deutschland zirkulierenden SARS-CoV-2 Linien ermöglichen (Abb.2). Die Ergebnisse werden auf einem Dashboard des RKI und in Fachzeitschriften zeitnah publiziert und tragen zur Bewertung der aktuellen epidemiologischen Lage von COVID-19 bei (Oh et al., 2022).

Abb. 1 Standorte und Aktivitäten im IMSSC2-Netzwerk. Quelle: RKI, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Abb. 1 Standorte und Aktivitäten im IMSSC2-Netzwerk. Quelle: RKI, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Abb. 2 Phylogenie aller IMSSC2 Sequenzen im Zeitraum Dez. 2020 – Nov. 2023. Quelle: RKI Abb. 2 Phylogenie aller IMSSC2 Sequenzen im Zeitraum Dez. 2020 – Nov. 2023. Quelle: RKI

Stand: 22.01.2024

Ausgewählte Publikationen

  • Oh DY, Hölzer M, Paraskevopoulou S, Trofimova M, Hartkopf F, Budt M, Wedde M, Richard H, Haldemann B, Domaszewska T, Reiche J, Keeren K, Radonić A, Calderón JPR, Smith MR, Brinkmann A, Trappe K, Drechsel O, Klaper K, Hein S, Hildt E, Haas W, Calvignac-Spencer S, Semmler T, Dürrwald R, Thürmer A, Drosten C, Fuchs S, Kröger S, von Kleist M, Wolff T; Integrated Molecular Surveillance for SARS-CoV-2 (IMS-SC2) Laboratory Network (for RKI: Biere B, Nitsche A) (2022): Advancing Precision Vaccinology by Molecular and Genomic Surveillance of SARS-CoV-2 in Germany, 2021.
    Clin Infect Dis 75 (Suppl 1): S110-S120. doi: 10.1093/cid/ciac399. mehr

  • Oh DY, Kröger S, Wedde M, Hartkopf F, Budt M, Seifried J, Radonic A, Belarbi E, Hölzer M, Böttcher S, Schubert G, Kaiser S, Domaszewska T, Sachse A, Drechsel O, Grajcar R, Huska M, Zhang L, Brinkmann A, Yahosseini K, Grabenhenrich L, Hamouda O, Dürrwald R, Haas W, Calvignac-Spencer S, Semmler T, Schaade L, Mielke M, von Kleist M, Fuchs S, Wieler LH, Wolff T (2021): SARS-CoV-2-Varianten: Evolution im Zeitraffer.
    Dt. Arztebl. 118 (9): A-460 / B-388. mehr

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