Anthrax, Tularämie, Pest und Cholera: Nunmehr vier Konsiliarlabore im Fachgebiet für Hochpathogene Mikrobielle Erreger (ZBS 2) verankert
Das Fachgebiet Hochpathogene mikrobielle Erreger (ZBS 2) ist zukünftig Sitz von vier Konsiliarlaboratorien. Nach Ausschreibung im Epidemiologischen Bulletin 34/2022, einer Bewertung der schriftlichen Bewerbungen durch Gutachter und den Wissenschaftlichen Beirat für Public Health Mikrobiologie und einer Vorstellung der Konsiliarlabore im Rahmen von Vorträgen folgte ein positives Votum des Beirates für alle vier beantragten Konsiliarlabore. Die Berufung von Konsiliarlaboren erfolgt durch das BMG.
Während die Konsiliarlabore für Francisella tularensis (Leitung Daniela Jacob) und Bacillus anthracis (Leitung Silke Klee) seit vielen Jahren im ZBS 2 angesiedelt sind, sind mit dem KL für humanpathogene Vibrionen (Leitung Susann Dupke) und dem KL für Yersinia pestis (Leitung Holger Scholz), zwei neue Labore hinzugekommen. Dabei war das Konsiliarlabor für humanpathogene Vibrionen erstmalig ausgeschrieben worden. Neben sporadisch eingeschleppten Fällen von Cholera beschäftigt sich das neue KL mit weiteren humanpathogenen Vibrio-Arten, die im Zuge des Klimawandels auch in Deutschland zu höheren Fallzahlen führen. Die Schaffung eines neuen KL für humanpathogene Vibrionen trägt den neuen Herausforderungen, die mit der Erwärmung der Weltmeere und Binnengewässer einhergeht, Rechnung.
Etwas anders verhält es sich mit dem Konsiliarlabor für den Erreger der Pest. Trotz fehlender Fälle von Pest in Europa, kommt dem KL für Y. pestis eine wichtige Rolle zu, denn eine Einschleppung der Pest nach Europa aus Pest-Endemiegebieten kann nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Zudem müssen wir im Kontext bioterroristischer Szenarien dafür gerüstet sein, die mögliche Herkunft des Erregers zweifelsfrei zu ermitteln und eventuelle Manipulationen des ausgebrachten Erregers rasch zu erkennen. Nur so ist eine effiziente und akkurate Risikobewertung eines Erregerisolats möglich.
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