Gesundheitsförderung
Stand: 03.04.2023

Modell der Determinanten der Gesundheit, das zeigt auf welchen Ebenen Gesundheitsförderung ansetzt. Modifikation nach Gesundheit Österreich GmbH, Quelle: Dahlgren G, Whitehead M (1991) Policies and strategies to promote social equity in health Background document to WHO – Strategy paper for Europe. Stockholm, Sweden
Übersicht
Gesundheitsförderung soll Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie befähigen, ihre Gesundheit zu stärken. Dabei setzen Maßnahmen der Gesundheitsförderung am besten auf verschiedenen Ebenen an. Dazu gehört zum einen Menschen zu befähigen, ihre direkte Lebensumwelt mitzugestalten (Empowerment). Zum anderen sollen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sie es Menschen erleichtern, gesundheitsfördernde Gesundheitsverhalten zu entwickeln. Gesundheitsförderung betrifft deshalb viele Fach- und Politikbereiche. Neben Gesundheit gehören dazu: Bildung, Stadtentwicklung, Soziales, Arbeit oder Verkehr („Gesundheit in allen Politikbereichen“/„Health in All Policies“). Zentral ist die gesundheitsförderliche Gestaltung gesundheitsrelevanter Lebenswelten, den sogenannten Settings, zum Beispiel in Betrieb, Schule, Kindergarten, Krankenhaus, Hochschule, Gemeinde oder Wohnquartier. Die Beteiligung der Menschen (Partizipation) ist ein weiteres Element der Gesundheitsförderung. Die aktive Einbindung der Menschen vor Ort – etwa in der Schule, im Gemeindezentrum, im Betrieb – soll die Settings bedürfnisgerecht gestalten und die Menschen zu selbstbestimmtem Handeln für Gesundheit befähigen. Partizipation kann bspw. bei der Erarbeitung von gesundheitsbezogenen Prioritäten, der Entscheidungsfindung sowie bei der Planung und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Strategien stattfinden. Gesundheitsförderung im Setting gilt als geeignet, gesundheitliche Ungleichheit zu verringern und Gesundheitschancen in der gesamten Bevölkerung zu erhöhen. In der Praxis ergänzen sich häufig Methoden der Gesundheitsförderung und der Prävention.
Daten aus dem RKI-Gesundheitsmonitoring
- Teilnahme der erwachsenen Bevölkerung an Präventionsmaßnahmen für nichtübertragbare Krankheiten während der COVID-19-Pandemie in 2020/2021 – Journal of Health Monitoring 4/2022
- Psychische Auffälligkeiten, psychosoziale Ressourcen und sozioökonomischer Status im Kindes- und Jugendalter – Eine Analyse mit Daten von KiGGS Welle 2 – Focus – JoHM 4/2021
- Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen bei Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS – Focus – JoHM 3/2021
- Kap. 2.3.3 Betriebliche Gesundheitsförderung aus dem Frauengesundheitsbericht – Dezember 2020
- Inanspruchnahme von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in Deutschland – Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS); https://doi.org/10.1007/s00103-020-03239-z
- Inanspruchnahme von Kantinen mit gesunden Ernährungsangeboten im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung in Deutschland – Fact sheet – JoHM 1/2020 (PDF, 2 MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
- Gesundheit in Deutschland 2015: Kapitel 04. Wie steht es um Prävention und Gesundheitsförderung? [PDF, 3MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm]
- Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland: Kapitel 6. »Mehr Gesundheit für Männer« – Männerspezifische Prävention und Gesundheitsförderung [PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei]
Methoden
Forschung im RKI
- Partizipative Epidemiologie: Von Daten zu Empfehlungen
- Fachgebiet 27: Gesundheitsverhalten
- Fachgebiet 28: Soziale Determinanten der Gesundheit
Externe Links
- BMG: Gesund bleiben – Prävention und Gesundheitsförderung
- BIÖG: Leitbegriffe der Gesundheitsförderung
- WHO Health Promotion
- Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986
- Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung (PDF, 2,34 MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)