Themenschwerpunkt: Migration und Gesundheit

Stand:  23.02.2024

Nahezu jede vierte in Deutschland lebende Person hatte 2022 eine Einwanderungsgeschichte (Eingewanderte und ihre (direkten) Nachkommen, Statistisches Bundesamt). In der bisherigen Forschung wurden bislang häufig Personengruppen lediglich nach dem Vorhandensein eines statistisch definierten Migrationshintergrundes unterschieden, sodass die beobachteten Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, aber auch unter Menschen mit Migrationsgeschichte selbst, nicht ausreichend differenziert erklärt werden konnten. Bisherige Forschung zeigt eine deutliche Heterogenität hinsichtlich der gesundheitlichen Lage von Menschen mit eigener und familiärer Migrationsgeschichte auf. Die Datenlage im Forschungsfeld Migration und Gesundheit ist in Deutschland bisher jedoch häufig unzureichend: Oft fehlen detaillierte Informationen, die für die Erklärung der beobachteten Unterschiede relevant sein können, beispielsweise zu Erfahrungen vor, während und nach der Migration, Aufenthaltsdauer und -status, den Migrationsmotiven, den Deutschkenntnissen oder Diskriminierungserfahrungen.

Am Robert Koch-Institut werden im Rahmen des Gesundheitsmonitorings sowie im Rahmen von Schwerpunktstudien unterschiedliche Aspekte im Themenfeld Migration und Gesundheit untersucht.

Im Rahmen des Gesundheitsmonitorings wurden von 2016 bis 2023 die IMIRA-Forschungsprojekte durchgeführt, um die Datenlage zu Migration und Gesundheit zu verbessern. Im Rahmen dessen wurde die Befragungsstudie „Gesundheit in Deutschland aktuell: Fokus“ (GEDA Fokus) unter Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten durchgeführt. Derzeit (2023-2025) läuft das Projekt STRONGDATA-Kids, in welchem auf die Stärkung der Datensysteme im Zusammenhang von Migration und Gesundheit in Deutschland fokussiert wird.