Evaluation unterschiedlicher Impfstrategien bei Kleinkindern zur Prävention von Pneumokokken-Infektionen - Eine Analyse auf Basis eines dynamischen Transmissionsmodells
Stand: 13.11.2024
Projektpartner:
- Prof. Dr. Alexander Kuhlmann, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck
- Fachgebiet Impfprävention/STIKO, Robert Koch‐Institut, Berlin
Zusammenfassung
Ziel dieses Projekts ist die Evaluation von epidemiologischen und gesundheitsökonomischen Effekten unterschiedlicher Impfstrategien mit Pneumokokken-Impfstoffen bei Kindern in Deutschland. Untersuchungsgegenstand ist die Anwendung von 13-, 15- und 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoffen (PCV). Die Projektergebnisse sind zur Unterstützung der Beratungen und ggf. Beschlussfassungen in der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorgesehen.
Zu diesem Zweck soll ein bestehendes dynamisches Transmissionsmodell mit acht interagierenden Gruppen von Pneumokokken-Serotypen weiterentwickelt werden, um verschiedene 2-, 3- und 4-Dosenschemata bei Kleinkindern mit unterschiedlichen PCVs vergleichen zu können. Die Modellierung soll es ermöglichen, neben den direkten Effekten auch indirekte Effekte und die Auswirkungen von Verdrängungs-Effekten (Replacement-Effekten) zu simulieren. Insbesondere werden die Fall-Trägerschafts-Verhältnisse (Case-Carrier-Ratios) der Gruppen von Serotypen unter Berücksichtigung neu publizierter Daten aktualisiert.
Auf Basis dieser Modellierung werden die erwarteten epidemiologischen Effekte (verhinderte Hospitalisierungen und verhinderte Todesfälle, und die Anzahl zu Impfender Kleinkinder zur Vermeidung eines dieser Endpunkte [number-needed-to-vaccinate, NNV]) sowie die gesundheitsökonomischen Kenngrößen (insbesondere Kosten pro gewonnenes qualitätskorrigiertes Lebensjahr, QALY) für unterschiedliche Impfstrategien ermittelt. Im Rahmen des Projektes soll zudem eine aktualisierte Inzidenzschätzung für Pneumokokken-Erkrankungen durchgeführt werden.