TBENAGER: FSME-Studie 2018–2022

Stand:  30.05.2023

E-Mail: fsme@rki.de Telefon:   030 18754 3577

Projektleitung und Ansprechpartner: Dr. med. Wiebke Hellenbrand, Teresa Nygren

Projektpartner:

Projektfinanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Zusammenfassung

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird von Zecken übertragen und kommt in weiten Teilen Europas und Asiens vor. In Deutschland werden jedes Jahr rund 300 FSME-Erkrankungen gemeldet (Spanne 2001–2017: 195–546), der Großteil aus Bayern und Baden-Württemberg sowie angrenzenden Gebieten in Hessen, Thüringen und Sachsen. Nach einem Zeckenstich können Menschen aller Alters­gruppen erkranken; am häufigsten tritt die FSME aber bei Personen ab 40 Jahren auf. Ein hoher Anteil – Schätzungen gehen von 70 bis 95% aus – der Infektionen verlaufen mit lediglich milden oder sogar ohne Symptome. Bei einem kleinen Teil der Infektionen erreicht das FSME-Virus jedoch das zentrale Nervensystem und kann teils schwere neurologische Komplikationen wie Meningitis, Enzephalitis oder Myelitis zur Folge haben.

Ziel dieser Studie ist es, die klinischen Mani­festa­tionen und Spätfolgen der FSME bei Personen zu beschreiben, die im Studien­zeitraum in Baden-Württemberg oder Bayern mit einer FSME gemeldet werden. Zudem soll untersucht werden, wie Betroffene die medizinische Versorgung in Anspruch nehmen und welchen Einfluss die FSME auf ihre Lebensqualität hat. Weiterhin möchten wir Infektionsorte genauer und kleinräumiger als bisher charakterisieren. Dazu wird eine intensivierte Surveillance der FSME durchgeführt. Durch eine Befragung der Ärzte werden die von den Patienten angegebenen Daten validiert und ergänzt. Durch einen Vergleich mit gesunden Kontroll­personen möchten wir Risiko­faktoren für die Erkrankung identifizieren und die Effektivität der FSME-Schutzimpfung bestimmen.

Die Ergebnisse dienen als Basis für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Definition von FSME-Risikogebieten, für die Evaluation der Impf­empfehlungen, sowie die Entwicklung von Präventions­strategien.