Mpox in Deutschland

Stand:  29.01.2025

Aufgrund eines Anstiegs von Mpox-Viren der Klade I im Jahr 2024 in mehreren afrikanischen Staaten, der von Mpox-Viren der Klade I ausgelöst wird, hat die WHO am 14.8.2024 eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) für Mpox erklärt. Das Ausrufen eines PHEIC ermöglicht es betroffenen Ländern, dass weitere Maßnahmen ergriffen bzw. intensiviert werden können, z.B. hinsichtlich Impfstoffverfügbarkeit, dem Ausbau diagnostischer Kapazitäten und weiterer Public-Health-Maßnahmen.

Das bisherige Auftreten von Mpox in Deutschland steht in erster Linie im Zusammenhang mit einem Mpox-Geschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit betrifft und von Mpox-Viren der Klade IIb ausgelöst wird. Seit Oktober 2024 werden in Deutschland auch vereinzelte Mpox-Infektionen mit Klade Ib nachgewiesen (s.u.). Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich. Zu Übertragungs- und Präventionsmöglichkeiten siehe u.a. www.rki.de/mpox-flyer und den RKI-Ratgeber zu Mpox. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein. Das RKI beobachtet die Situation weiter genau und passt seine Einschätzung ggf. dem aktuellen Kenntnisstand an. Aktuelle internationale Fallzahlen können dem Dashboard und der Mpox-Ausbruchsseite der WHO entnommen werden.

Klade I

Seit 2023 berichtet die WHO über einen Anstieg von Infektionen mit Mpox Klade I (inklusive einer neuen Variante Ib) in Afrika, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo (siehe FAQ zu Mpox www.rki.de/mpox-faq > Was ist über Mpox-Ausbrüche der Klade I/Ib in Afrika bekannt?). Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten hat eine umfassende Risikobewertung (16.8.2024) veröffentlicht und stuft das Risiko der Variante Ib für die Bevölkerung in Europa derzeit insgesamt als "gering" ein. Vereinzelt werden auch Mpox-Fälle durch Klade Ib in Deutschland nachgewiesen, die mit im Ausland (Ruanda, Kenia, Tansania und Uganda) erworbenen Infektionen im Zusammenhang stehen. Das RKI geht aktuell weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an. Hinweise zu Präventionsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung und Empfehlungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst sind im RKI-Ratgeber zu Mpox abrufbar. Für die medizinische Versorgung ergeben sich zunächst keine anderen Maßnahmen. Es wird davon ausgegangen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen Klade I wirksam sind.

Klade IIb

In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Mpox Klade IIb identifiziert worden. Bislang wurden mehr als 4.100 Fälle an das RKI übermittelt, der Großteil davon (rund 3.700 Fälle) von Frühsommer bis Herbst 2022. Nach einem starken Anstieg ab Mai 2022 sind die Fallzahlen ab August 2022 infolge intensiver Public-Health-Bemühungen verschiedener Stellen deutlich zurückgegangen. Seit Mitte Oktober 2022 wurden nur noch vereinzelt Fälle gemeldet. Nachdem im Frühjahr 2023 zunächst gar keine Fälle mehr registriert worden sind, werden seit dem Sommer 2023 kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau (im zweistelligen Bereich pro Monat) gemeldet, mit einem leichten Anstieg der monatlich gemeldeten Fallzahlen seit Mitte 2024. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert. Fallzahlen nach Meldewoche, Ländern, Kreisen, Altersgruppen und Geschlecht sind tagesaktuell über SurvStat https://survstat.rki.de abrufbar. Die Übertragungen von Mpox Klade IIb sind hierzulande in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten erfolgt, insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben (weniger als 1% der Fälle betreffen Frauen, Jugendliche oder Kinder). 

Ein begrenztes Ausbruchsgeschehen durch Mpox Klade IIb ist weiterhin möglich, von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 wird derzeit jedoch nicht ausgegangen. Hinweise zu Präventionsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung und Empfehlungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst sind im RKI-Ratgeber zu Mpox abrufbar.

Weiterführende Informationen des RKI

Unter www.rki.de/mpox stellt das RKI den RKI-Ratgeber zu Mpox, Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Mpox und verschiedene Empfehlungen und Hinweise u.a. zu Hygienemaßnahmen, Vorgehen bei Großveranstaltungen, Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Ein Flyer von RKI und BZgA u.a. mit Hinweisen zu Übertragungswegen und Präventionsmöglichkeiten ist unter www.rki-de/mpox-flyer abrufbar.

Als Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte wird ein Flussschema zur Verdachtsabklärung und notwendigen Maßnahmen bereitgestellt. Bei Fragen zum klinischen Management bei besonderen Krankheitsverläufen besteht für die Fachöffentlichkeit eine 24/7-Beratungsmöglichkeit durch das RKI gemeinsam mit dem STAKOB (Stän­di­ger Arbeits­kreis der Kom­pe­tenz- und Be­hand­lungs­zentren für Krank­hei­ten durch hoch­pathogene Erreger). Speziallabore wie das Konsiliarlabor für Pockenviren können alle auftretenden Varianten der Klade I und II diagnostizieren. 

Informationen zur Impfung gegen Mpox, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Impf-FAQ, sind unter www.rki.de/mpox-impfung zu finden.