Themenschwerpunkt: Gesundheit im Alter

Stand:  05.11.2019

Die Zunahme der Lebenserwartung bietet heute vielen Menschen die Perspektive, lange Jahre nach Beendigung der Berufs- und Familienphase aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Voraussetzung dafür ist, dass die gewonnen Lebensjahre in einem möglichst guten Gesundheitszustand erlebt werden können.

Altersspezifische Erkrankungsraten nach Geschlecht, ICD-10 C00-C97 ohne C44, Deutschland 2011-2012.

Krebs-Erkrankungsraten bei Männern und Frauen, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen

© Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut 2016, Krebsregisterdaten Deutschland 2011-2012

Gleichzeitig erhöht sich mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für chronische Krankheiten und Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität). Ältere Menschen mit Multimorbidität, Altersdemenz und starken Einschränkungen der Funktionsfähigkeit (Gebrechlichkeit) sind häufig auf Hilfe bei der Bewältigung von Alltagsaktivitäten angewiesen. Sie haben ein hohes Risiko, dauerhaft pflegebedürftig zu werden.

Deshalb ist es wichtig, ältere Menschen mit bereits eingetretenen Gesundheitsproblemen, Funktions- und Fähigkeitsstörungen zu unterstützen und medizinisch zu versorgen. Sie sollen so lange wie möglich selbstbestimmt leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Aktivitäten am RKI

Im Rahmen des kontinuierlichen Gesundheitsmonitorings erhebt das Robert Koch-Institut (RKI) auch repräsentative Informationen zum Gesundheitszustand der älteren, zu Hause lebenden Bevölkerung. Besonders bedeutsam ist die Frage, mit welchen Faktoren gesundes Altern verbunden ist und wie sich die Situation in Deutschland über die Zeit verändert.

Wichtige Kennzahlen (Indikatoren) sind dabei die körperliche und kognitive Funktionsfähigkeit, die Anzahl und Art der chronischen Erkrankungen und Zeichen der Gebrechlichkeit (beispielsweise erhöhte Sturzneigung und Knochenbrüche, deutlicher Gewichtsverlust, eingeschränkte Mobilität), gesundheitsbedingte Behinderung im Alltag und soziale Teilhabe.

Zudem werden altersspezifische Aspekte der Versorgungsqualität erfasst, etwa zur gleichzeitigen Einnahme vieler Medikamente (Polypharmazie).

Ergebnisverwertung

Mit den am Robert Koch-Institut erhobenen Daten können Analysen zur langfristigen Entwicklung von Erkrankungen im Alter, Versorgungsbedarf und Präventionspotenzial durchgeführt werden. Solche Auswertungen sind eine wichtige Grundlage für Prognosen.

Wichtig ist zum Beispiel die Frage, ob es in Zukunft zu einer Komprimierung oder zur Ausweitung von Krankheiten im Alter kommt („Extension/Compression of Morbidity“). Daraus ergeben sich auch sozioökonomische Folgen. Kontinuierlich erhobene Daten zur Gesundheit der Bevölkerung ab 65 Jahren unterstützen außerdem die Umsetzung und Evaluation des nationalen Gesundheitsziels „Gesund Älter werden“.