Themenschwerpunkt: Chronische Atemwegserkrankungen
Stand: 16.02.2024
Chronische Erkrankungen der unteren Atemwege gehören zur Gruppe der häufigsten Todesursachen in Deutschland und weltweit. Zu dieser Gruppe zählen sowohl die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) als auch Asthma bronchiale. Informationen zum Lungenkrebs finden sich unter dem Thema „Krebserkrankungen“.
COPD ist eine häufige Erkrankung und führende Ursache von Krankheitslast im höheren Erwachsenalter. Sie geht mit chronischer Entzündung und einer dauerhaften, oft zunehmenden Verengung der Atemwege einher. Charakteristisch sind das Bestehen von Husten und Auswurf (chronische Bronchitis) sowie eine dauerhafte Erweiterung der Lungenbläschen (Lungenemphysem), die auch in Kombination miteinander auftreten. Tabakrauchen stellt den wichtigsten Risikofaktor der COPD in Deutschland dar. COPD gilt dabei als in vielen Fällen vermeidbare Erkrankung.

Verbreitung der "selbstberichteten chronischen Bronchitis, chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, Lungenemphysem" bei Frauen und Männern. Anteile an der gleichaltrigen Bevölkerung.
Asthma bronchiale ist eine häufige Erkrankung, die sowohl im Kindes- als auch Erwachsenenalter auftreten kann. Die Erkrankung ist durch eine Verengung der Bronchien gekennzeichnet, die im Zeitverlauf unterschiedlich stark ausgeprägt ist und u. a. mit pfeifender Atmung, Kurzatmigkeit oder Luftnot einhergehen kann. Asthma bronchiale zählt zu den wichtigsten Ursachen von Krankheitslast bei Kindern und Jugendlichen. Ebenso gehört sie zu den häufigsten allergischen Erkrankungen dieses Altersbereichs. Informationen zu Allergien finden sich unter dem Thema „Allergien“.
COPD und Asthma bronchiale sind für die Betroffenen mit hohen Einbußen an Lebensqualität verbunden. Durch häufigere Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, dauerhafte Medikation, Fehlzeiten durch die Erkrankungen, Rehabilitationsmaßnahmen, Frühberentungen und vorzeitige Todesfälle entstehen hohe direkte und indirekte Krankheitskosten.
Aktivitäten am Robert Koch-Institut
Das Robert Koch-Institut erhebt im Rahmen des Gesundheitsmonitorings regelmäßig Daten zur Verbreitung der beiden chronischen Erkrankungen der unteren Atemwege COPD und Asthma bronchiale.
Zusätzlich können diese Daten mit weiteren Angaben der Teilnehmenden der RKI-Studien wie beispielsweise Angaben zum Lebensstil (z. Bsp. Rauchen) sowie mit Daten zu Lebensverhältnissen (soziale Lage) verknüpft werden. Die erhobenen Daten ermöglichen die Analyse der zeitlichen Entwicklung und regionaler Unterschiede in der Verbreitung von chronischen Erkrankungen der unteren Atemwege und deren wichtigen Risikofaktoren. Zukünftig sollen regelmäßige Einschätzungen zur Krankheitslast und Sterblichkeit erfolgen.
Ferner können Aussagen zur Versorgung der Erkrankten getroffen werden. Mit den Daten des Gesundheitsmonitorings kann beispielsweise untersucht werden, wie hoch der Anteil von Personen mit Asthma bronchiale ist, die inhalative Corticosteroide (ICS) anwenden oder einen schriftlichen Therapie- und Notfallplan besitzen.
Publikationen in Fachzeitschriften
- Krankheitslast in Deutschland und seinen Regionen. Ergebnisse zu den „disability-adjusted life years“ (DALY) aus der Studie BURDEN 2020
- Versorgungsaspekte bei Asthma – Ergebnisse aus KiGGS2 (2021)