Wenn Gedanken und Verhalten eines Menschen darauf ausgerichtet sind, sich das Leben zu nehmen, spricht man von Suizidalität. Sie umfasst ein Kontinuum von vereinzelten Gedanken an Selbsttötung über riskante Verhaltensweisen, die den eigenen Tod in Kauf nehmen, bis hin zu Suizidversuchen und vollendeten Suiziden. Besonders durch Suizidalität gefährdet sind Menschen in Krisensituationen, ausgelöst beispielsweise durch unheilbare körperliche Erkrankungen, Gewalterfahrungen oder Umweltkatastrophen. Auch bei Menschen mit schweren psychischen Störungen wie Schizophrenie, Alkohol- und Substanzabhängigkeit oder schweren Depressionen sind die Suizidraten erhöht. Der stärkste Risikofaktor für einen Suizid ist ein vorangegangener Suizidversuch. Um Suizide zu verhindern, werden Präventionsmaßnahmen auf mehreren Ebenen verfolgt. Dazu gehört eine verantwortungsvolle Darstellung des Themas in den Medien, die Kontrolle des Zugangs zu Mitteln, mit denen Suizide verübt werden (z.B. Waffe oder Medikamente), die schnelle und nachhaltige Unterstützung von Menschen in existentiellen Krisen und Behandlung schwerer psychischer Störungen. Daten zu vollendeten Suiziden liegen für Deutschland im Rahmen der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes vor, die auf den Angaben auf amtlichen Todesscheinen basiert. Da Todesscheine nicht immer vollständig und oft widersprüchlich ausgefüllt werden, stellen die Zahlen nur Schätzungen der Suizidraten dar.