Nationale Mental Health Surveillance

Stand:  29.10.2024

Das RKI beobachtet die Entwicklung der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Seit 2019 wird eine nationale Mental Health Surveillance (MHS) im Rahmen eines Forschungsprojektes aufgebaut und gegenwärtig in Kernelementen in eine übergeordnete Surveillance nicht-übertragbarer Krankheiten überführt (noncommunicable disease-Surveillance, NCD-Surveillance). Die Arbeiten gliederten sich bislang in drei Projektphasen und werden durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Logo Mental Health Surveillance
© RKI

Ziel von MHS ist eine systematische und kontinuierliche Berichterstattung von ausgewählten Kernindikatoren der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung über die Zeit. Die Bereitstellung von Zeitreihen soll verlässliche und aktuelle Einschätzungen der Lage und Veränderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung ermöglichen.

Kontakt: mhs[at]rki.de

Konzeptionelle Grundlagen

  • Ein Scoping Review bietet einen Überblick über international verwendete Indikatoren von Public Mental Health in der erwachsenen Bevölkerung. Eine entsprechende Arbeit für die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen ist in Vorbereitung.
  • Unter der Beteiligung internationaler und nationaler Expertinnen und Experten wurde ein konsentiertes Rahmenkonzept und ein Kernindikatorenset für eine MHS der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland entwickelt. Lebensphasenspezifische Indikatoren für das Kindes- und Jugend- oder hohe Erwachsenenalter sollen zukünftig ergänzt werden.
  • Drei Strategien der Surveillance psychischer Gesundheit (regelmäßige Bestandsaufnahmen, hochfrequente Beobachtung und kontinuierliches Literaturreview) wurden entwickelt und voneinander abgegrenzt.

Aktuelle Informationen: MHS Dashboard

Ein monatlich aktualisiertes Dashboard zeigt Veränderungen der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden erwachsenen Bevölkerung auf Basis hochfrequenter Befragungsdaten.

Screenshot des MHS Dashboard. Dashboard zur Mental Health Surveillance

Screenshot des MHS Dashboard

© RKI

Weitere Informationen zur angewandten Methodik sowie Beschreibungen und Interpretationen der Ergebnisse bieten quartalsweise aktualisierte Berichte sowie Fachpublikationen:

Weitere Ergebnisse

  • Die Entwicklung der bundesweiten Häufigkeit ambulanter Diagnosen psychischer Störungen 2012-2022 wurde in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) ausgewertet. Eine Vorarbeit informiert über Trends ambulanter Depressionsdiagnosen 2009-2017.
  • Die Entwicklung von ausgewählten Indikatoren der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zeigen Ergebnisse aus der KIDA-Studie.
  • Mehrere Übersichtsarbeiten bieten Auskunft über den Forschungsstand zur Veränderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung während der COVID-19-Pandemie. Ein Rapid-Review beschreibt die Evidenzlage für die erwachsene Bevölkerung mit Stand 31.07.2021. Im Jahr 2022 wurde monatlich ein kontinuierliches Literaturreview durchgeführt, eine Fachpublikation ist in Vorbereitung. Für Kinder und Jugendliche erstellte das Fachgebiet psychische Gesundheit ein entsprechendes Rapid Review mit Stand 19.11.2021.
  • Um psychisches Wohlbefinden zukünftig im Rahmen von MHS beobachten zu können, wurden die Warwick Edinburgh Mental Well-Being Scale in der deutschen Bevölkerung validiert und Normwerte zur Verfügung gestellt.