Nationale Burden of Disease-Studie am Robert Koch-Institut
Die Krankheitslast in Deutschland und seinen Regionen - Grundlagen einer umfassenden Planung im Gesundheitswesen
Stand: 23.01.2024
Projektleitung: Dr. Alexander Rommel (FG 24), Dr. Thomas Ziese
Methodische Leitung: Dr. Elena von der Lippe (FG 24)
Projektkoordination: Dr. Aline Anton (FG 24)
Konsortialführung und Kontakt:
Robert Koch-Institut
Gesundheitsberichterstattung/FG 24
Nordufer 20
13353 Berlin
daly [at] rki.de, +49 30 18754 -3490; -2702
Die nationale Burden of Disease- oder Krankheitslast-Studie am Robert Koch-Institut (RKI) wird seit 2018 durchgeführt. Der demografische Wandel stellt das deutsche Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Es müssen regionale Aspekte sowie der steigende Versorgungsbedarf von Bürgerinnen und Bürgern mit chronischen und kostenintensiven Erkrankungen stärker berücksichtigt werden. Diese Aufgabe erfordert eine zuverlässige Datengrundlage, um die Krankheitslast in der Bevölkerung – auch regional – umfassend und vergleichbar abzubilden.
Beginnend mit dem Projekt BURDEN 2020 wurde seit 2018 ein Konzept zur Krankheitslastrechnung für Deutschland und seine Regionen entwickelt und anhand ausgewählter, vorwiegend nichtübertragbarer Erkrankungen wie beispielsweise Herzkreislauf- oder Krebserkrankungen angewandt. Die Datenanalysen erfolgen auf Basis bestehender Primär- und Sekundärdaten, die durch bevölkerungsrepräsentative Befragungen ergänzt werden. Aufbauend auf BURDEN 2020 werden derzeit schrittweise weitere Krankheiten erfasst und in die Analysen integriert, außerdem Daten aktualisiert und für weitere Berichtsjahre (Zeittrends) generiert.
Neben der Erkrankungsschwere werden Risikofaktoren berücksichtigt, um Präventions- und Behandlungsbedarfe zu identifizieren.
Es steht damit ein transparentes Informationssystem, das dazu genutzt werden kann, die Akteure der Gesundheitsversorgung bei der bedarfsgerechten, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Planung zu unterstützen.
Auswahl der Erkrankungen: Die Auswahl der Erkrankungen orientiert sich an den Erkrankungen, die laut der globalen Burden of Disease-Studie die höchsten DALY (Disability-adjusted life years) aufweisen. DALY gehören zu den Indikatoren der Krankheitslast, die in der Studie als Summenmaß aus Years lived with disability (YLD) und Years of life lost due to premature death (YLL) berechnet werden.
Laufzeit: seit April 2018
Datenquellen: Routinedaten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Umweltdaten des Umweltbundesamtes (UBA), Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD), Daten nach Datentransparenzverordnung (DaTraV), Todesursachenstatistik (Destatis), Studien des RKI-Gesundheitsmonitorings (BGS98, DEGS, GEDA, zukünftig Panel), Surveillancedaten sowie weitere Datenquellen auf Bundes- und regionaler Ebene
Auftraggeber/Finanzierung: BURDEN 2020: Förderung durch den Innovationsfond beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), Förderkennzeichen: 01VSF17007; BMG
Kooperationspartner: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Internationale Vernetzung: COST Action CA18218 (Burden-EU), IHME; ECDC; WHO Europe; Sciensano; RIVM; Public Health England; ScotPHN; Western Balkan Strategic Partnership: https://ghpp.de/en/projects/wasp/
Die Ergebnisse der Studie und Visualisierungen finden Sie unter: www.daly.rki.de.