Navigation und Service

Zielgruppeneinstiege

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Mpox (früher: Affenpocken)

Stand: 22.12.2023

Ausführliche Informationen zu Mpox sind im RKI-Ratgeber zu finden, zur Impfung ist eine eigene FAQ unter www.rki.de/mpox-impfung-faq abrufbar. Ein Flyer von RKI und BZgA mit den wichtigsten Botschaften und Hinweisen zu Präventionsmöglichkeiten für die allgemeine Bevölkerung ist unter www.rki.de/mpox-flyer abrufbar.

Warum heißen Affenpocken jetzt Mpox?

Seit dem 28.11.2022 empfiehlt die WHO, die englische Bezeichnung „Monkeypox“ in „Mpox“ zu ändern (siehe Mitteilung der WHO). Hintergrund ist nach Angaben der WHO, dass die Bezeichnung „Monkeypox“ als rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden kann und verschiedene Stellen die WHO gebeten haben, die Erkrankung umzubenennen. Das RKI setzt diese Empfehlung um. Die unten genannten FAQ wurden nach einer Übergangsphase, in der beide Begriffe verwendet wurden, entsprechend angepasst.

Stand: 31.05.2023

Was sind Mpox?

Mpox sind eine Zoonose, d.h. eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare virale Infektionskrankheit. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind vor allem bei engem Kontakt ebenfalls möglich. Die Erkrankung wird ausgelöst durch das Monkeypox-Virus (MPXV) aus der Gattung Orthopoxvirus. Das Virus ist verwandt mit den klassischen Pockenviren (Variola-Virus) und den ebenfalls als Zoonose bekannten Kuhpockenviren (siehe auch die FAQ "Was ist der Unterschied zwischen klassischen Pocken, Mpox, Kuhpocken und Windpocken?").

Im Gegensatz zu den seit 1980 als ausgerottet erklärten Menschenpocken (Variola, engl. smallpox) verlaufen Mpox in der Regel deutlich milder und heilen von alleine ab. Es können aber auch schwere Verläufe und selten Todesfälle auftreten (insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem).

Monkeypox-Viren sind ursprünglich bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet (endemisch). Vor 2022 wurden humane Fälle von Mpox selten und mit geringen Fallzahlen außerhalb von west- und zentralafrikanischen Ländern gemeldet. Die zentralafrikanische Virusvariante (die sog. Klade I) ist deutlich virulenter (krankmachender) als die westafrikanische Virusvariante (Klade II). Die seit 2022 weltweit zirkulierenden Monkeypox-Viren sind eng mit Viren der Klade II verwandt. Siehe auch RKI-Ratgeber zu Mpox.

Stand: 31.05.2023

Was ist über den weltweiten Mpox-Ausbruch seit dem Frühjahr 2022 bekannt?

Seit Mai 2022 wurden Fälle in zahlreichen Ländern registriert, in denen die Erkrankung vorher nicht vorgekommen ist, darunter auch in Deutschland. Das Besondere an diesen Fällen ist, dass die Betroffenen zuvor nicht – wie sonst bei einzelnen Erkrankungsfällen in der Vergangenheit – in Länder gereist waren, in denen das Virus endemisch ist, und dass viele Übertragungen offenbar im Rahmen von sexuellen Aktivitäten erfolgt sind.

Seit Herbst 2022 gehen die Fallzahlen weltweit zurück. Eine Einschätzung der internationalen Situation/Risikobewertungen und internationale Fallzahlen sind auf den Internetseiten der WHO und des ECDC zu finden.

Stand: 31.05.2023

Wie ist die Situation in Deutschland?

Eine Situationseinschätzung des RKI ist unter www.rki.de/mpox-deutschland abrufbar. Auf der Übersichtsseite www.rki.de/mpox sind alle Informationen und Empfehlungen des RKI zu finden, u.a. zu Hygienemaßnahmen, Kontaktpersonenmanagement, Isolation von Erkrankten, der RKI-Ratgeber für die Fachöffentlichkeit und ein Flyer für Bürger. Unter www.rki.de/mpox-impfung sind Informationen zur Impfung gegen Mpox abrufbar.

Das RKI beobachtet die Situation weiter sehr genau und passt seine Einschätzung dem aktuellen Kenntnisstand an.

Stand: 31.05.2023

Was macht das RKI?

Die Fachkolleginnen und -kollegen des RKI analysieren fortlaufend verschiedene Datenquellen (u.a. Meldedaten, Studien), um Entwicklungen zu erfassen und das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland einschätzen zu können. Das RKI gibt auch umfassende Empfehlungen, u.a. zum Umgang mit Verdachtsfällen und Infizierten, zum Kontaktpersonenmanagement, zu Hygienemaßnahmen und zur Diagnostik. Alle Informationen und Dokumente sind unter www.rki.de/mpox abrufbar und werden bei Bedarf aktualisiert.

Das Konsiliarlabor für Pocken im RKI untersucht Proben von Verdachtsfällen, unterstützt Labore in Deutschland und anderen Ländern bei der Diagnostik und führt eigene Studien zur Infektiosität von Monkeypox-Viren durch. Das RKI arbeitet auch eng mit weiteren, für die Bewältigung des aktuellen Ausbruchs relevanten Behörden und Einrichtungen zusammen – auf nationaler Ebene (u.a. Landesbehörden, Friedrich-Loeffler-Institut, BZgA, Deutsche Aidshilfe) und internationaler Ebene (u.a. WHO, ECDC) - und ist an Fortbildungen für die Fachöffentlichkeit beteiligt.

Stand: 14.02.2023

Welche Symptome verursachen Mpox, wie werden sie übertragen, wie lang ist die Inkubationszeit?

Umfassende Informationen für die Fachöffentlichkeit sind im RKI-Ratgeber für Mpox abrufbar. Informationen für die allgemeine Öffentlichkeit finden sich im Mpox-Flyer von RKI und BZgA.

Stand: 02.06.2023

Wie werden Mpox diagnostiziert?

Siehe hierzu den RKI-Ratgeber zu Mpox, Abschnitt Diagnostik. Das Monkeypox-Virus gehört in Deutschland gemäß §3 der Biostoffverordnung zur Risikogruppe 3, d.h. der Umgang mit Proben, die bekannterweise vermehrungsfähiges Virus enthalten, ist nur in Laboren ab der Biologischen Schutzstufe 3 möglich (z.B. im Konsiliarlabor für Pockenviren des RKI).

Stand: 31.05.2023

Wie werden Mpox behandelt?

Aufgrund des meist selbstlimitierenden Verlaufs ist die Therapie von Mpox in erster Linie symptomatisch. Im Vordergrund stehen Schmerzlinderung und ggf. topische Anwendung von Zink-Schüttelmixturen zur Versorgung der Hautläsionen. Weiterführende Hinweise zur medikamentösen Therapie sind auf der Internetseite des STAKOB www.rki.de/stakob abrufbar. Bei Bedarf steht das Netzwerk des STAKOB zur Beratung von behandelnden Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung.

Stand: 02.06.2023

Warum ist es wichtig, die Zahl der Mpox-Fälle so gering wie möglich zu halten?

Mpox sollten so weit wie möglich verhindert werden – einerseits, um Krankheitsfälle und ggf. auch schwere Verläufe zu vermeiden, andererseits, um zu verhindern, dass sich Mpox als Infektionskrankheit in Deutschland etablieren. Außerdem besteht immer ein gewisses Risiko, dass sich das Virus verändert und möglicherweise auch krankmachender werden könnte.

Stand: 02.06.2023

Wie kann man sich vor Ansteckung schützen?

Um das Risiko, an Mpox zu erkranken, zu senken, sollten Hautkontakte minimiert und insbesondere keine Ausschläge oder Wunden berührt werden. Bei sexuellen Kontakten ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung deutlich erhöht. Personen können ihr Risiko senken, wenn sie die Zahl der Sexpartner und/oder Sexpartnerinnen reduzieren. Orte, an denen wenig oder gar keine Kleidung getragen wird und Körperkontakte stattfinden, wie Darkrooms, Saunen oder Sex-Clubs, bergen ebenfalls ein erhöhtes Infektionsrisiko. Kondome können das Infektionsrisiko verringern, indem sie den direkten Kontakt mit Schleimhautveränderungen, insbesondere im Anus oder in der Vagina, verhindern (siehe FAQ "Sind Mpox eine sexuell übertragbare Krankheit?").

Stand: 31.05.2023

Wie sollten sich mit Mpox Infizierte verhalten, um eine Übertragung zu verhindern?

Das höchste Übertragungsrisiko geht von den Haut- bzw. Schleimhautläsionen aus. Personen mit Mpox sollten auf enge Körperkontoakte/jeglichen Sex (oral, anal, vaginal) verzichten und die Läsionen so weit wie möglich mit Kleidung oder Verbänden abdecken, solange ein Übertragungsrisiko besteht.

Darüber hinaus sollten Personen nach einer Infektion nach Abheilen aller Läsionen für acht Wochen Kondome beim Sex benutzen, da das Virus auch noch eine Zeitlang in der Samenflüssigkeit vorhanden sein könnte.

Siehe hierzu auch Hinweise für Gesundheitsämter zur angepassten risikoadaptierten Empfehlung des RKI zur häuslichen Isolierung bei Mpox, den Flyer für Patientinnen/Patienten und Haushaltsangehörige und den allgemeinen Flyer der BZgA und des RKI zu Mpox unter www.rki.de/mpox-flyer.

Stand: 02.06.2023

Wie sollte man sich nach engem Kontakt zu einem Infizierten verhalten?

Betroffene, die engen Kontakt zu einer an Mpox erkrankten Person hatten, sollten sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden (https://tools.rki.de/plztool/), sich für 21 Tage beobachten, Kontakte meiden und zeitnah die Möglichkeit einer postexpositionellen Impfung prüfen (auch hierzu kann das Gesundheitsamt beraten). Die Impfung sollte innerhalb weniger Tage nach dem Kontakt erfolgen, siehe hierzu www.rki.de/mpox-impfung.

Wenn man nach engem Kontakt Symptome (auch unspezifische) entwickelt, sollte man den Kontakt zu anderen Menschen vermeiden, auf sexuelle Kontakte verzichten und den Hausarzt/die Hausärztin oder ggf. eine HIV-Schwerpunktpraxis vorab telefonisch, unter Angabe des Verdachtes auf Kontakt zu Mpox, kontaktieren (siehe auch den Info-Flyer von RKI und BZgA unter www.rki.de/mpox-flyer). Sollte eine telefonische Kontaktaufnahme nicht möglich sein, sollten Mitarbeitende in der Arztpraxis sofort bei Eintreffen über den Verdacht auf Mpox in Kenntnis gesetzt werden.

Das RKI gibt detaillierte Empfehlungen zu Einteilung und Management von Kontaktpersonen zu an Mpox erkrankten Personen (www.rki.de/mpox-kontaktpersonen).

Stand: 31.05.2023

Sind Mpox eine sexuell übertragbare Krankheit?

Mpox können durch engen körperlichen Kontakt von einer Person zur anderen übertragen werden (siehe auch den Mpox-Flyer von RKI und BZgA). Das schließt sexuelle Kontakte mit ein: Unter anderem kann direkter Hautkontakt mit Läsionen während sexueller Aktivitäten zu einer Ansteckung führen.

Ausschläge treten häufig am Anus bzw. im Rektum, an den Genitalien oder im Mund auf, was wahrscheinlich zur Übertragung bei sexuellem Kontakt beiträgt.

Vermehrungsfähige Monkeypox-Viren wurden auch in Samenflüssigkeit nachgewiesen und sind dort möglicherweise auch nach Abheilen der Hautläsionen weiter vorhanden. Ob Mpox durch Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret verbreitet werden können, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt, scheint aber möglich. Vorsichtshalber sollten Personen, die an Mpox erkrankt waren, auch nach Abheilen aller Läsionen acht Wochen lang beim Sex ein Kondom verwenden.

Mpox-Ausschläge können einigen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten ähneln, einschließlich Herpes und Syphilis.

Stand: 31.05.2023

Besteht für Männer, die Sex mit Männern haben, ein höheres Risiko, sich mit Mpox anzustecken?

In dem Mpox-Geschehen, das 2022 begann, sind Infektionen weit überwiegend bei Männern aufgetreten, die selbst sexuelle Kontakte mit mehreren anderen Männern (MSM) angegeben hatten. Aber: Das Risiko ist nicht auf Menschen beschränkt, die sexuell aktiv sind oder auf Männer, die Sex mit Männern haben. MPXV werden durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Jede Person, die engen körperlichen Kontakt mit einer ansteckenden Person hat, kann sich infizieren.

Jede Person, die Symptome hat, die Mpox sein könnten, sollte daher enge körperliche Kontakte vermeiden und sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dazu gehören insbesondere Menschen, die Verbindungen zu Gruppen haben, in denen gehäuft Fälle gemeldet wurden.

Stand: 02.06.2023

Was ist bei Veranstaltungen zu beachten?

Vor dem Hintergrund des aktuellen Mpox-Geschehens gibt das RKI Empfehlungen für Organisatoren von Veranstaltungen und den Öffentlichen Gesundheitsdienst, abrufbar unter www.rki.de/mpox-hinweise-veranstaltungen. Ein Flyer von RKI und BZgA mit den wichtigsten Botschaften zum Thema Mpox und Hinweisen zu Präventionsmöglichkeiten für die allgemeine Bevölkerung ist unter www.rki.de/mpox-flyer abrufbar.

Stand: 06.12.2022

Wie lassen sich (Verdachts-)Fälle erkennen, welche Hygienemaßnahmen müssen in Praxen oder Kliniken ergriffen werden?

Siehe hierzu das RKI-Flussschema "Mpox/Affenpocken: Verdachtsabklärung und Maßnahmen – Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte" (www.rki.de/mpox-flussschema) und die Empfehlungen des RKI zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patienten mit einer Infektion durch Monkeypox-Viren in Einrichtungen des Gesundheitswesens (www.rki.de/mpox-hygiene).

Stand: 25.05.2022

Gibt es eine Impfung gegen Mpox?

Ja. In der EU ist seit 2013 ein Pocken-Impfstoff für Menschen ab 18 Jahren zugelassen (Imvanex). Dieser Impfstoff hat im Juli 2022 auch die Indikationserweiterung zum Schutz vor Mpox durch die EU erhalten. Umfassende Informationen zur Impfung gegen Mpox, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), sind unter www.rki.de/mpox-impfung zu finden.

Stand: 31.05.2023

Wie werden Mpox-Fälle in Deutschland erfasst?

Um Erkrankungen durch MPXV zu erfassen und deren Weiterverbreitung zu verhindern, werden diagnostizierte Fälle systematisch erfasst (siehe Falldefinition/Referenzdefinition des RKI). Es besteht eine Arzt-Meldepflicht gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 5 IfSG und eine Labor-Meldepflicht gemäß § 7.2 IfSG. Sobald eine Infektion labordiagnostisch bestätigt ist, müssen der Arzt/die Ärztin und/oder das Labor den Fall gemäß Infektionsschutzgesetz innerhalb von 24 Stunden an das zuständige Gesundheitsamt melden. Von dort muss der Fall spätestens am nächsten Arbeitstag elektronisch an die zuständige Landesbehörde und von dort spätestens am nächsten Arbeitstag an das RKI übermittelt werden. Das RKI weist die Fälle aus, die der Referenzdefinition entsprechen und von den Landesstellen gemäß IfSG übermittelt worden sind (Abfrage über Survstat https://survstat.rki.de). Zwischen Diagnose/bisweilen auch Kommunikation des Falls durch die lokalen Behörden und Erscheinen des Falls in der RKI-Statistik können durch den Meldeweg bedingt einige Tage liegen.

Stand: 14.02.2023

Was ist über die erste dokumentierte sexuelle Transmission von MPXV, Klade I, in der Demokratischen Republik Kongo bekannt?

Das Monkeypox-Virus (MPVX) weist zwei genetische Kladen (I und II) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 geht auf Klade IIb zurück. Infektionen der Klade I hingegen wurden bislang ausschließlich in Zentralafrika beobachtet, darunter auch in der Demokratischen Republik Kongo (DRK). Berichte aus humanen Fallserien, aber auch Tierversuchen weisen darauf hin, dass mit Klade I durchschnittlich eher schwerere Krankheitsverläufe assoziiert sind. Infektionen im internationalen Mpox-Ausbruchsgeschehen seit Mai 2022 (Klade IIb) sind bislang ganz überwiegend durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung im Rahmen sexueller Aktivitäten, insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), bestimmt. Dieser Transmissionsweg war für Klade I bisher noch nicht beschrieben.

Nach Angaben der WHO gibt es seit Anfang 2023 einen großen Mpox-Ausbruch durch Viren der Klade I in der Demokratischen Republik Kongo, mit mehr als 13.000 vermuteten Infizierten und rund 600 Todesfällen (siehe Situationsreport der WHO vom 22.12.2023). Im Rahmen dieses Ausbruchsgeschehens hat die DRK von einem Fall eines in Belgien lebenden Mannes berichtet, der nach DRK gereist ist und bei dem am Einreisetag eine Mpox-Infektion der Klade I diagnostiziert wurde (siehe Informationen der WHO vom 23.11.2023). Der Mann berichtete von sexuellen Aktivitäten mit Männern sowohl in Belgien als auch in der DRK. Eine genauere Fallbeschreibung legt nahe, dass der Mann in Belgien – vor seiner Einreise in die DRK – sexuellen Kontakt zu einem Mann hatte, der häufig in die DRK reist und dort eine Mpox-Infektion mit der Klade I erworben haben könnte. Weitere Untersuchungen ergaben ein Cluster von Fällen mit sexuellen Kontakten zum Indexfall und sexueller Übertragung in der DRK (5 Männer, 1 Frau). Die WHO weist zusätzlich auf Fälle von Mpox unter Sexarbeiter*innen hin sowie auf einer vom Cluster epidemiologisch unabhängigen Mpox-Infektion mit Klade I bei einem MSM.

Die sexuelle Übertragbarkeit von Klade I-Viren wurde hiermit zum ersten Mal dokumentiert, ist aber nicht gänzlich unerwartet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die diagnostischen, therapeutischen und Impf-Kapazitäten in der DRK deutlich eingeschränkter sind als etwa in Deutschland, was möglicherweise auch ein Grund für die bisher dokumentierten schwereren Krankheitsverläufe durch Klade I sein könnte. Die Datenlage dazu, und insbesondere bei einem sexuellen Übertragungsweg, ist aber noch nicht ausreichend.

In Deutschland wurden im Ausbruchsgeschehen seit Mai 2022 bislang nur Infektionen mit Klade IIb berichtet, keine mit Klade I (siehe auch Situationsbeschreibung Mpox in Deutschland). Das RKI geht aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an.

Für die medizinische Versorgung und den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Deutschland ergeben sich zunächst keine anderen Maßnahmen aus der Tatsache, dass Klade I auch sexuell übertragbar ist. Die Diagnostik, Behandlung und auch die Indikation zur Impfung unterscheiden sich zwischen Klade I und II nicht. Dies gilt auch für die weiteren Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten hat eine entsprechende Risikobewertung (5.12.2023) veröffentlicht.

Stand: 22.12.2023

Was bedeutete die "Gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite"?

Die WHO hatte den internationalen Mpox-Ausbruch am 23.7.2022 zur "Gesundheitlichen Notlage mit internationaler Tragweite" (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) erklärt und Empfehlungen zur Eindämmung und Kontrolle des Ausbruchsgeschehens ausgesprochen (siehe Mitteilung der WHO). Nachdem die Fallzahlen weltweit zurückgegangen sind, hat die WHO den PHEIC am 11.5.2023 wieder aufgehoben, betont aber weiterhin die Wichtigkeit koordinierter Surveillance- und Präventionsmaßnahmen sowie intensiver Forschung.

Stand: 31.05.2023

Was ist der Unterschied zwischen klassischen Pocken, Mpox, Kuhpocken und Windpocken?

Die klassischen (Menschen-)Pocken wurden durch das Variola Virus ausgelöst, das ebenfalls zu den Orthopocken-Viren gehört. Die klassischen Pocken waren eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die ausschließlich Menschen betraf. Die Erkrankung wurde nach erfolgreichen Impfkampagnen von der WHO im Jahre 1980 als ausgerottet erklärt. Seit dieser Zeit wurde die Impfung nur in sehr seltenen Sonderfällen angewendet.

Das Monkeypox-Virus gehört ebenfalls zu den Orthopocken-Viren. Der Verlauf von Mpox beim Menschen ist meist deutlich milder als die schwere Form der klassischen Pocken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei engem Kontakt möglich. Aufgrund des hohen Verwandtschaftsgrades der Viren bietet der klassische Pockenimpfstoff auch einen Schutz gegen Mpox.

Das Kuhpockenvirus (Cowpox Virus, CPXV) ist ein seit Langem bekannter weiterer Vertreter der Orthopocken-Viren. Mpox und Kuhpocken können vom Tier auf den Menschen übertragen werden und gehören damit zu den Zoonosen. Kuhpocken kommen bei einer Reihe von Wirtstieren vor, wobei kleine Nagetiere das natürliche Erregerreservoir bilden. In den letzten Jahren wurden vereinzelte Fälle von Kuhpocken auch bei Menschen in Deutschland registriert, insbesondere durch den Kontakt mit Schmuseratten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bei Kuhpocken bislang noch nicht beobachtet.

Der Erreger der Windpocken (Varizellen) gehört hingegen zu den Herpesviren und ist nicht mit klassischen (Menschen-)Pocken, Mpox oder Kuhpocken (Orthopocken-Viren) verwandt. Windpocken sind eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, an der vornehmlich Kinder erkranken. Daher werden Kinder häufig prophylaktisch gegen Windpocken geimpft. Die Hautbläschen von Windpocken und den Orthopockeninfektionen können nicht immer sicher voneinander unterschieden werden; mit labordiagnostischen Methoden ist eine eindeutige Abgrenzung aber möglich.

Stand: 31.05.2023

Was ist über Mpox bei heimischen Haus- und Nutzieren bekannt, könnten sie sich infizieren oder gar zu Tierreservoiren werden?

Informationen, u.a. FAQ, bietet das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut. Im Ausbruchsgeschehen seit 2022 sind keine Infektionen von Haus- oder Nutztieren bekannt geworden.

Stand: 14.02.2023

Gesundheits­monitoring

In­fek­ti­ons­schutz

Forschung

Kom­mis­sio­nen

Ser­vice

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

© Robert Koch-Institut

Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt.