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Wie sicher ist ein negatives HIV-Testergebnis 4 - 6 - 8 - 12 Wochen nach einem möglichen Infektionsrisiko? Muss ich mich noch mal testen lassen?

Ein HIV-Test ist prinzipiell nur dann sinnvoll, wenn tatsächlich ein In­fek­ti­ons­risiko bestanden hat, d.h. in erster Linie (im Hinblick auf sexuelle Risiken) nach einem ungeschützten Anal- oder Vaginal­verkehr mit einer Person, von der nicht bekannt ist, ob sie HIV-infiziert ist oder von der bekannt ist, dass sie HIV-infiziert ist. Bei Oralverkehr besteht ein deutlich geringeres, aber nicht völlig auszuschließendes HIV-Übertragungsrisiko. Selbst bei der Aufnahme von Blut oder Sperma im Mund besteht nur ein geringes HIV-Übertragungsrisiko. Die Scheidenflüssigkeit stellt kein Infektionsrisiko dar, die HIV-Menge reicht für eine Ansteckung nicht aus.

Falls eine HIV-Infektion übertragen wird, lässt sich im Durchschnitt nach 11 Tagen mit sehr empfindlichen Messmethoden erstmals Virus im Blut nach­wei­sen, kombinierte Antikörper-Antigen-Suchteste fallen nach spä­tes­tens 6 Wochen positiv aus, reine Antikörper-Suchteste und Schnellteste nach spätestens 12 Wochen.

In den meisten deutschen Diagnostiklaboren werden kombinierte Antikörper-Antigen-Suchteste eingesetzt. Mit diesen kann in der Regel nach spätestens sechs Wochen festgestellt werden, ob eine HIV-Infektion vorliegt, wenn die Blutprobe gemäß der Empfehlungen der DVV* in einer Zweistufendiagnostik untersucht worden ist.

Früher wurde als maximaler Zeitraum bis zum bestätigten Nachweis einer HIV-Infektion ein Zeitraum von 12 Wochen angegeben. Dieser Zeitraum hat sich durch die Verbesserung der Testverfahren und durch die Möglichkeit, auch den direkten Nachweis von Virusmaterial zur Bestätigung eines re­ak­tiv­en Suchtestes durchzuführen deutlich verkürzt. In der Fachliteratur publizierte Fälle, in denen der Nachweis von Infektionen erst nach längeren Zeiträumen (8-12 Wochen oder länger) möglich war, sind meist älteren Datums und die Un­ter­su­chungen erfolgten mit weniger sensitiven Testsystemen. In wenigen Einzelfällen, wenn z.B. die Antikörperbildung bei einem Menschen durch andere Erkrankungen oder Behandlungen schwer gestört ist, kann der Nach­weis von Antikörpern eventuell verzögert sein. Bei Verwendung von Such­testen der 4. Generation, die über eine Antigenkomponente verfügen, würde aber in diesen Fällen ein Nachweis über die Antigenkomponente des Tests möglich sein.

Eine Nachuntersuchung länger als 6 Wochen nach dem möglichen In­fek­ti­ons­er­eig­nis ist daher nur bei Verwendung von Schnelltesten sowie in Aus­nahme­fällen sinnvoll, z.B. aus versicherungsrechtlichen Gründen bei beruflichen Expositionen.

Bei negativem oder nicht durchgeführtem Suchtest sollte eine PCR-Un­ter­su­chung (direkter Nachweis von viraler Nukleinsäure im Blut), die bei einer Infektion meist ein bis zwei Wochen früher positiv ausfällt als der Antikörper-Suchtest, nur bei einem begründeten Verdacht auf Infektion (Pa­ti­ent mit gesicherter oder sehr wahrscheinlicher Exposition vor 1–3 Wochen und/oder Symptomatik eines akuten retroviralen Syndroms) durchgeführt werden. Die Viruslast sollte in diesen Fällen in der Regel über 100.000 Kopien/ml liegen. Das positive PCR-Ergebnis soll durch die Untersuchung einer zweiten Probe und einer serologischen Verlaufsbeobachtung bestätigt werden. Ein negatives PCR-Ergebnis zu diesem Zeitpunkt kann eine HIV-Infektion nicht aus­schlie­ßen, da das Risiko für ein falsch-negatives Ergebnis im Vergleich zu serologischen Nachweismethoden größer ist.

*Nachweis einer Infektion mit Humanem Immundefizienzvirus (HIV): Serologisches Screening mit nachfolgender Bestätigungsdiagnostik durch Antikörper-basierte Testsysteme und/oder durch HIV-Nukleinsäure-Nachweis

Stellung­nahme zur HIV-Stufen­diagnostik, Bundes­gesund­heits­blatt (14.7.2015)

Stand: 27.07.2015

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