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Schutzimpfung gegen Mpox: Häufig gestellte Fragen und Antworten

Stand: 29.8.2024

Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Mpox unter www.rki.de/mpox-faq.

Für wen ist die Impfung gegen Mpox empfohlen?

Die Impfung gegen Mpox wird aktuell nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Eine Impfung anderer Bevölkerungsgruppen ist, basierend auf der aktuellen Risiko-Nutzen-Bewertung, nicht notwendig und nicht empfohlen.

Die STIKO empfiehlt die Impfung mit Imvanex / Jynneos (Modified Vaccinia Ankara, Bavaria-Nordic [MVA-BN])

a) für die Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach Mpox-Exposition von asymptomatischen Personen im Alter ≥18 Jahre. Hierzu zählen:

  • Enge körperliche Kontakte über nicht intakte Haut oder über Schleimhäute (z.B. sexuelle Kontakte, zwischenmenschliche Kontakte von Familienangehörigen) oder längerer ungeschützter face-to-face-Kontakt <1m mit einer an Mpox erkrankten Person (z.B. Haushaltskontakte).
  • Nach engem Kontakt ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe, FFP2-Maske/medizinischer Mund-Nasenschutz und Schutzkittel) zu einer Person mit einer bestätigten Mpox-Erkrankung, ihren Körperflüssigkeiten oder zu kontaminiertem potenziell infektiösen Material (z.B. Kleidung oder Bettwäsche von Erkrankten) in der medizinischen Versorgung.
  • Personal in Laboratorien mit akzidentiell ungeschütztem Kontakt zu Laborproben, die nichtinaktiviertes Mpox-Material enthalten; insbesondere, wenn Virusanreicherungen in Zellkulturen vorgenommen werden.

b) als Indikationsimpfung von Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko (z.B. während eines Mpox-Ausbruchs). Hierzu zählen:

  • Derzeit Männer ≥18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln.
  • Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben, die Orthopockenmaterial enthalten, ausübt und nach individueller Risikobewertung durch den Sicherheitsbeauftragten als infektionsgefährdet eingestuft wird.

Stand: 27.07.2022

Ist die Mpox-Impfung mit Imvanex anlässlich von Reisen in Länder Zentralafrikas, die von dem aktuellen Mpox-Ausbruchsgeschehen betroffen sind, möglich?

Ausgehend von einem Ausbruchsgeschehen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) häufen sich auch in den angrenzenden zentralafrikanischen Ländern (u.a. Republik Kongo, Burundi, Kenia, Ruanda, Uganda Zentralafrikanische Republik) Mpox-Fälle. Im Unterschied zu dem weltweiten Ausbruch 2022/2023, der durch die Klade IIb verursacht war, handelt es bei den Mpox-Infektionen in den zentralafrikanischen Endemiegebieten um Klade I-Infektionen. Klade I-Infektionen werden durch die beiden Subkladen Ia und Ib verursacht, die in verschiedenen afrikanischen Ländern auftreten. Klade Ia-Infektionen sind in DRC, der Zentralafrikanischen Republik, Kamerun, der Republik Kongo nachgewiesen worden und Klade Ib-Infektionen, die zuerst 2024 in der DRC entdeckt wurden, sind in Burundi, Ruanda, Uganda und Kenia nachgewiesen worden. Weiterführende Informationen zur Erkrankung und zum aktuellen Ausbruchsgeschehen finden sich unter www.rki.de/mpox-faq oder https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/risk-assessment-mpox-epidemic-monkeypox-virus-clade-i-africa.

Es stellt sich daher die Frage nach einer möglichen Impfung gegen Mpox bei Reisen in die betroffenen Gebiete Zentralafrikas. Die folgenden Hinweise wurden in Abstimmung mit der Arbeitsgruppe „Reiseimpfungen“, einer gemeinsamen AG von STIKO und Deutscher Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG), erstellt.

In Europa ist der Impfstoff Imvanex (MVA-BN) zum Schutz vor Mpox seit 2022 zugelassen. Es gibt zurzeit keine Reiseimpfempfehlung der STIKO, der DTG oder des Auswärtigen Amtes zum Schutz vor Mpox bei Auslandsreisen. Anlässlich des weltweiten Mpox-Ausbruchs 2022, der sich hauptsächlich zwischen Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) verbreitete, hatte die STIKO die Evidenzlage zu Imvanex aufgearbeitet und bewertet. Seitdem empfiehlt die STIKO unabhängig von einer Reise eine Indikationsimpfung für MSM mit häufig wechselnden Partnern sowie für die Postexpositionsprophylaxe nach Kontakt zu an Mpox erkrankten Personen.

Grundsätzlich sind neben den von der STIKO empfohlenen Indikationen auf der Basis der existierenden Zulassung für Imvanex auch weitere Impfindikationen möglich. Eine fehlende STIKO-Empfehlung ist kein Hindernis für eine begründete Impfung. So kann nach Nutzen-Risikoabwägung individuell über eine Impfung entschieden werden. Im Kontext des aktuellen Klade-I Ausbruchsgeschehens kann eine relevante Impfindikationen insbesondere die Exposition aufgrund beruflicher Tätigkeiten und den damit verbundenen engen/anhaltenden Kontakten zur Lokalbevölkerung in den betroffenen Gebieten sein, z.B. als Katastrophenhelfer:in oder in der medizinischen Notfallhilfe (z. B. Ärzte ohne Grenzen). Es liegt in der ärztlichen Verantwortung, mit Patient:innen die individuelle (gesundheitliche) Situation einzuschätzen und auf diese Schutzmöglichkeit hinzuweisen. Personen aus Deutschland, die bereits in einem afrikanischen Land leben und arbeiten, das von dem aktuellen Mpox-Ausbruchsgeschehen betroffen ist, und besonders gefährdet sind, können sich beim Auswärtigen Amt (AA) bzw. den Botschaften vor Ort informieren (Reise- und Sicherheitshinweise des AA: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise).

Die Impfung sollte möglichst 14 Tage vor einer möglichen Exposition erfolgen. Eine Impfung von mitreisenden Familienmitgliedern, die keinen Kontakt zu an Mpox erkrankten Personen haben, wird bei Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln nicht für notwendig erachtet.

Die Grundimmunisierung für Personen ≥ 18 Jahre, die in der Vergangenheit keine Pockenimpfung erhalten haben, erfolgt mit 2 subkutan zu verabreichenden Impfstoffdosen Imvanex (MVA-BN) im Abstand von mindestens 28 Tagen. Bereits nach der 1. Impfstoffdosis besteht eine Immunität, der beste Schutz und eine längerfristige Schutzdauer wird durch die 2. Impfstoffdosis gesichert. Der Impfstoff ist sicher und wirksam, ab dem Alter ≥ 18 Jahre zugelassen und kann auch bei Immundefizienten eingesetzt werden. Die einzige Kontraindikation für Imvanex ist die Allergie gegen den Impfstoff oder einen seiner Bestandteile. Zur Auffrischung bei vorangegangener erfolgreicher Impfung gegen Pocken erhalten Immungesunde eine, Immundefiziente zwei Impfstoffdosen. Eine Anwendung von Imvanex in der Schwangerschaft sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da bisher keine ausreichenden Daten vorliegen. Es wird davon ausgegangen, dass der Impfstoff auch gegen Klade I wirksam ist. Imvanex hat bislang noch keine Zulassung für die Anwendung bei Personen < 18 Jahren. Bei der EMA wurde jedoch bereits die Erweiterung der Zulassung von Imvanex für Personen ≥ 12 Jahren beantragt.

Auch geimpfte Personen sollten weiterhin ungeschützte Haut- oder Sexualkontakte mit Personen vermeiden, die an Mpox erkrankt sind.

Stand: 29.08.2024

Wie sollte geimpft werden?

Die Grundimmunisierung für Personen ≥18 Jahre, die in der Vergangenheit keine Pockenimpfung erhalten haben, erfolgt mit 2 Impfstoffdosen Imvanex (MVA-BN) (in den USA unter dem Namen Jynneos zugelassen) im Abstand von mindestens 28 Tagen (1 Impfstoffdosis je 0,5ml). Auch wenn der Impfabstand von 28 Tagen überschritten wurde, muss die Impfserie nicht neu begonnen werden. Während die 1. Impfstoffdosis bereits einen guten Basisschutz gegenüber Mpox vermittelt, dient die 2. Impfstoffdosis insbesondere dazu die Dauer des Impfschutzes zu verlängern. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, reicht eine 1-malige Impfstoffgabe aus. Die Impfung erfolgt subkutan.

Die Impfung soll auch bei Personen mit Immundefizienz erfolgen. Immungeschwächte Personen, die zuvor bereits gegen Pocken geimpft wurden, sollen 2 Auffrischimpfungen erhalten. Die 2. Auffrischungsimpfung darf nicht früher als 28 Tage nach der 1. Impfstoffdosis erfolgen.

Stand: 29.08.2024

In welchem Zeitraum nach Exposition ist eine postexpositionelle Impfung mit Imvanex sinnvoll und soll eine Impfung auch noch länger als 14 Tage nach Exposition erfolgen?

Die STIKO empfiehlt Personen nach Mpox-Exposition eine postexpositionelle Prophylaxe (PEP) mit dem Impfstoff Imvanex (in den USA unter dem Namen Jynneos zugelassen). Die Impfung soll möglichst frühzeitig in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach Exposition verabreicht werden, aber nur solange die Person noch keine Symptome aufweist. Basierend auf Erkenntnissen aus der Pockenimpfära nimmt man an, dass bis zu 4 Tage nach Exposition durch die Impfung eine Infektion wahrscheinlich verhindert werden kann. Wird die 1. Impfstoffdosis erst im Zeitraum von >4 bis 14 Tage nach Exposition verabreicht, kann die Erkrankung zwar nicht verhindert, aber die Schwere der Symptomatik noch reduziert werden.

Sind bis 14 Tage nach Exposition keine Symptome aufgetreten (Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hauteffloreszenzen), die auf eine Mpox-Infektion hinweisen, ist davon auszugehen, dass es nicht zu einer Ansteckung kam. Es ist zu diesem Zeitpunkt ohne weiteres möglich und ggf. ratsam eine Impfung mit Imvanex / Jynneos gegen Mpox anzubieten, wenn die Person zu einer der Gruppen gehört für die eine Indikationsimpfung empfohlen ist.

Stand: 29.08.2024

Wie soll mit der postexpositionellen Mpox-Impfung verfahren werden, wenn innerhalb von 14 Tagen nach Exposition Symptome auftreten?

Treten bei einer Person im Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach Mpox-Exposition Symptome auf, die mit einer Mpox-Infektion vereinbar sind, sollte keine postexpositionelle Prophylaxe mit Imvanex (in den USA unter dem Namen Jynneos zugelassen) mehr durchgeführt werden. Generell sollten Impfungen bei akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen unterbeleiben. Die Impfung mit Imvanex / Jynneos hat keinen therapeutischen Effekt und ist daher nicht mehr indiziert. Treten Symptome unmittelbar oder innerhalb weniger Tage nach Verabreichen der Impfung auf, so hat die Impfung keinen Nutzen aber auch keinen Schaden.

Stand: 29.08.2024

Kann der Mpox-Impfstoff Imvanex auch zur Post-Expositionsprophylaxe bei Kindern eingesetzt werden?

Das Risiko für Kinder, sich mit dem Mpox-Virus zu infizieren, ist in Deutschland sehr gering. Im Rahmen des aktuellen weltweiten Ausbruchsgeschehen 2022/2023 wurden in Deutschland zwei Fälle bei Kindern und vier Fälle bei Jugendlichen registriert. Erfahrungen aus Ländern mit endemischem Vorkommen von Mpox ist bekannt, dass Säuglinge, Kinder unter 8 Jahren, immundefiziente Kinder sowie Kinder mit Hautekzemen und anderen Hauterkrankungen nach einer Mpox-Mpoxvirus-Infektion besonders gefährdet sind schwer zu erkranken. Die Symptomatik von Mpox ist mit der bei Erwachsenen vergleichbar. Enzephalitiden, Pneumonien, Septikämien, Hämorrhagien und bakterielle Superinfektionen können den Krankheitsverlauf von Mpox komplizieren.

Der von der STIKO empfohlene Modified Vaccinia Ankara-Bavarian-Nordic (MVA-BN)-Impfstoff Imvanex (in den USA unter dem Namen Jynneos zugelassen) zur Impfung gegen Mpox ist ab dem Alter ≥ 18 Jahren in Europa zugelassen. Bisher gibt es keine Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs Imvanex bei Kindern. In begründeten Ausnahmefällen ist es jedoch möglich, diesen Impfstoff als Post-Expositionsprophylaxe (PEP) außerhalb der Zulassung im Off-label-Gebrauch bei Kindern nach Mpox-Exposition einzusetzen. Es sind mehrere pädiatrische Studien zu Tuberkulose- und Malaria-Impfstoffen durchgeführt worden, bei denen MVA als Vektor eingesetzt wurde. Trotz einer teilweise höheren Dosierung als im Falle des Imvanex-Impfstoffs, wurden die Impfstoffe gut vertragen. Es ist nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu erwarten, dass das Nebenwirkungsprofil von MVA-BN mit dem Nebenwirkungsprofil der Tuberkulose- und Malaria-Impfstoffkandidaten vergleichbar ist, der Impfstoff also gut vertragen wird. Laut EMA soll bei der Anwendung von MVA-BN im Kindesalter das gleiche Impfschema und die identische Dosierung wie bei Erwachsenen verwendet werden (s. FAQ: Wie sollte geimpft werden?). Der Hersteller von Imvanex hat 2024 eine Zulassung für Kinder bei der EMA beantragt.

Bei der Entscheidung, ob MVA-BN im Rahmen einer PEP für Kinder angeboten werden sollte, sind das individuelle Expositionsrisiko und das Risiko für eine schwere Erkrankung zu berücksichtigen. Ebenso sind eine vorherige umfassende Aufklärung und Beratung über Nutzen und Risiken der Impfung und deren Off-label-Einsatz unabdingbar. Die erfolgte ärztliche Aufklärung und Durchführung der Impfung müssen in der Patient:innenakte umfassend und mit der Erwähnung des Off-label-Einsatzes dokumentiert werden.

Bei schweren Erkrankungen infolge einer Monkeypox-Virusinfektion oder bei zu befürchtendem schweren Krankheitsverlauf kann eine Therapie mit Tecovirimat (zugelassen ab dem Körpergewicht von 13 kg) erwogen werden. Hinweise zur Therapie von Mpox hat der Ständige Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (SATKOB) am RKI publiziert (Download Stellungnahme-Mpox).

Für weiterführende Informationen siehe:

American Academy of Pediatrics: Monkeypox

CDC: Clinical Considerations for Monkeypox in Children and Adolescents

UK Health Security Agency: Recommendations for the use of pre and post exposure vaccination during a monkeypox incident

EMA: Possible use of the vaccine Jynneos against infection by monkeypox virus

Stand: 29.08.2024

Wann ist man nach Impfung vor der Infektion geschützt?

Man kann davon ausgehen, dass ein guter Basisschutz gegenüber Mpox bereits ab 14 Tagen nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis besteht. Die 2. Impfstoffdosis dient insbesondere dazu, die Dauer des Impfschutzes zu verlängern. Immunologische Studien haben gezeigt, dass der durch eine 1. Impfung vermittelte Immunschutz ab 2 Jahren nach Impfung nachlässt und dann eine 2. Impfstoffdosis für einen dauerhaften Impfschutz erforderlich ist. Einschränkend muss man jedoch festhalten, dass eine Impfung aus verschiedensten Gründen niemals einen 100%-igen Schutz vor einer Erkrankung vermittelt.

Stand: 29.06.2023

Wie gut schützt die Mpox-Impfung vor einer Mpox-Infektion?

Zur Bekämpfung des weltweiten Mpox-Ausbruchs wurde in vielen Ländern der Impfstoff MVA-BN Imvanex (Modified Vaccinia Ankara-Bavarian Nordic; (in den USA unter dem Namen Jynneos verfügbar)) zugelassen und eingesetzt. Im Rahmen des Mpox-Ausbruchs wurden Studien zur Impfstoffeffektivität von MVA-BN unter Real-World-Bedingungen durchgeführt. Auf Grundlage einer systematischen Übersichtsarbeit1, die 32 solcher Studien zu diesem Impfstoff berücksichtigt, wird die Effektivität einer 1-maligen MVA-BN-Impfstoffdosis auf 76% (95% KI 64–88%) und für die 2-malige Impfung auf 82% (95% KI 72–92%) geschätzt. Trotz der insgesamt guten Impfstoffeffektivität des MVA-BN-Impfstoffs, können sowohl nach der 1- bzw. 2-maligen Impfung Durchbruchsinfektionen auftreten.

Für weitere Informationen zu Durchbruchsinfektionen siehe: Kann man trotz Mpox-Impfung an Mpox erkranken?

Referenz: 1Pischel, L., et al. (2024). "Vaccine effectiveness of 3rd generation mpox vaccines against mpox and disease severity: A systematic review and meta-analysis." Vaccine. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X24006947

Stand: 29.06.2023

Kann man trotz Mpox-Impfung an Mpox erkranken?

Die Mpox-Impfung schützt sehr gut vor schweren Mpox-Erkrankungen. Unabhängig von einer 1- oder 2-maligen Impfung ist es jedoch möglich, dass man sich trotz Impfung mit Monkeypox-Viren infiziert. Die Wahrscheinlichkeit für Durchbruchsinfektionen ist nach 1-maliger Mpox-Impfung größer als nach 2-maliger Impfung. Treten bei Geimpften Symptome auf, die eine Mpox-Erkrankung vermuten lassen, sollte diese labordiagnostisch gesichert werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Prinzipiell kann kein Impfstoff zu 100% vor Infektionen schützen. Durchbruchsinfektionen verlaufen in der Regel jedoch weniger schwer und die Symptomatik hält im Vergleich zu Ungeimpften meist kürzer an. Außerdem sind Personen, die trotz Impfung erkranken, in der Regel weniger infektiös. Somit wird die weitere Verbreitung der Erreger durch die Impfung abgeschwächt. Siehe hierzu auch das Faktensandwich „Der Schutz von Impfungen ist gut, beträgt aber nicht 100 %“

Stand: 29.06.2023

Welcher Impfstoff kann zum Schutz vor Mpox angewendet werden?

Der Impfstoff Imvanex ist zum Schutz vor Pocken seit 2013 in Deutschland und seit Juli 2022 auch für den Schutz vor Mpox zugelassen. In den USA ist der identische Impfstoff unter dem Namen Jynneos und in Kanada unter dem Namen Imvamune bereits seit mehreren Jahren gegen Mpoxzugelassen. Es handelt sich bei Imvanex / Jynneos / Imvamune um einen im Menschen nicht vermehrungsfähigen Lebendimpfstoff, der auf einem abgeschwächten Vacciniavirus (modifiziertes Vaccinia-Virus Ankara (MVA-Impfstoff)) beruht. Derzeit steht in Deutschland der Impfstoff Imvanex zur Verfügung.

Stand: 16.08.2022

Ist eine Impfung gegen Mpox nach durchgemachter Infektion notwendig?

Man geht davon aus, dass nach durchgemachter Mpox-Infektion wie nach einer Pocken-Infektion, die inzwischen ausgerottet sind, eine lebenslange Immunität besteht. Auch nach einer durchgemachten Erkrankung ist eine Impfung sicher und wird in der Regel gut vertragen. Für Personen, die im aktuellen Mpox-Ausbruch erkrankten, ist bis auf weiteres keine Impfung notwendig, da der Immunschutz, der durch die Erkrankung vermittelt wurde, mehrere Jahre besteht.

Stand: 29.08.2024

Ist man vor Mpox geschützt, wenn man bereits gegen Pocken geimpft wurde?

Man geht davon aus, dass Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden, aufgrund einer Kreuzimmunität auch einen Schutz gegen Mpox aufweisen. Trotz der mit der Zeit nachlassenden Wirkung der Pockenimpfung, schätzt man auf der Basis von Studienergebnissen, dass eine vorangegangene Pockenimpfung einen Schutz von 85 % gegenüber Mpox vermittelt. Vor schweren Krankheitsverläufen ist man noch besser geschützt. Die STIKO empfiehlt daher für Personen, die bereits gegen Pocken geimpft sind, nur eine 1-malige Impfung mit Imvanex (in den USA unter dem Namen Jynneos zugelassen). Diese Impfung boostert die Impfantwort.

Stand: 27.07.2022

Wer ist gegen Pocken geimpft worden?

Die Pockenimpfung war bis in die 1970/1980er Jahre eine Pflichtimpfung in Deutschland. In der Regel wurde im frühen Kindesalter <2 Jahren und im späten Kindesalter >12 Jahren gegen Pocken geimpft. Nachdem Ende der 1970er Jahre der letzte Pockenfall bei einem Menschen in Afrika aufgetreten war, wurde die routinemäßige Pockenimpfung eingestellt. In den westlichen Bundesländern war das 1976 der Fall und in den östlichen Bundesländern 1982. Das bedeutet, dass die Mehrheit der Bevölkerung unter 50 Jahren nicht mehr gegen Pocken geimpft wurde. Wer sich nicht sicher ist, ob er in der Kindheit geimpft wurde, kann prüfen, ob eine Pockennarbe am Oberarm besteht, die eine erfolgreiche Pockenimpfung nachweist. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden, reicht eine 1-malige Impfung mit Imvanex/Jynneos zum Schutz vor Mpox aus.

Stand: 27.07.2022

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