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Allgemeines (Stand 18.9.2023)

Wie viele Menschen lassen sich gegen die saisonale Influenza impfen?

Die Inanspruchnahme der saisonalen Influenza-Impfung wird jährlich basierend auf Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in der RKI-Impfsurveillance ermittelt und durch Daten aus Online-Befragungen ergänzt. Die KV-Daten umfassen ambulante Daten aller gesetzlich Krankenversicherten und bilden somit knapp 85 % der deutschen Bevölkerung ab.
Insgesamt sind die Impfquoten bei den empfohlenen Zielgruppen in Deutschland zu niedrig. So werden die Zielvorgaben der Europäischen Union, wonach eine Impfquote von 75 % bei älteren Menschen vorgesehen ist, in Deutschland nicht annähernd erreicht.

Ältere Menschen: Die Impfquoten der Influenza-Impfung bei Personen ab einem Alter von 60 Jahren waren lange Zeit rückläufig oder stagnierten. Seit der Saison 2018/19 wird ein Anstieg der Impfinanspruchnahme verzeichnet, der sich bis zur Saison 2020/21 mit einer Zunahme der Impfquote auf 47 % fortgesetzt hat. In der Saison 2021/22 waren die Werte wieder leicht rückläufig. Bundesweit wurde 2021/22 eine Impfquote von 43 % bei Personen ab 60 Jahren erreicht. Auf Ebene der einzelnen Bundesländer ist die Spannweite nach wie vor groß und es ist ein klarer Unterschied zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern zu erkennen: In der Saison 2021/22 ließen sich in westlichen Bundesländern 41 % (Spannweite der KV-Regionen: 27 % – 53 %) der über-60-Jährigen impfen, in den östlichen Bundesländern waren es hingegen 56 % (Spannweite: 51 % – 61 %).

Erwachsene mit impfrelevanten Grunderkrankungen: Auf Basis der KV-Daten lagen in der Saison 2021/22 die Impfquoten für chronisch kranke Personen ab einem Alter von 18 Jahren bundesweit bei 35 %. Auch hier lag die Impfquote in den östlichen Bundesländern mit 48 % (Spannweite: 43 % – 53 %) weit über der Impfquote von 33 % (Spannweite: 22 % – 44 %) in den westlichen Bundesländern. Der zeitliche Verlauf der Impfquote über die Saisons ähnelt dem der Standardimpfung ab 60 Jahren, allerdings auf niedrigerem Niveau.

Schwangere: Die KV-Daten zeigen eine besonders niedrige Impfquote bei Schwangeren. Sie lag in der Saison 2014/15 bei 9 % und ist seit 2016/17 von 10 % auf 23 % in der Saison 2020/21 angestiegen. In der Saison 2021/22 lagen die Impfquoten bei 18 %; auch bei den Schwangeren sind deutliche regionale Unterschiede bei den Impfquoten zu beobachten (Spannweite: 13 % - 27 %).

Medizinisches Personal: Im Rahmen der bundesweiten Online-Befragung von Klinikpersonal zur Influenza-Impfung des Robert Koch-Instituts (OKaPII) werden jährlich im Frühjahr Klinikmitarbeitende zu ihrem Impfstatus befragt. Die Impfquote aller befragten Teilnehmenden lag in der Saison 2022/23 bei 59 %. Wie auch in den Vorjahren bestehen nach wie vor große Berufsgruppenunterschiede: Die Ärzteschaft nahm die Influenza-Impfung mit 81 % in der Saison 2022/23 am häufigsten in Anspruch und wies auch in den Vorjahren die höchste Impfquote auf. Von den Mitarbeitenden der Pflege waren in der vergangenen Saison 51 % gegen Influenza geimpft. Die Impfquote anderer Berufsgruppen (bspw. medizinisch-technisches Personal, Reinigungspersonal, Verwaltung etc.) lag in der Saison 2022/2023 zwischen 52 % und 67 %.

Literatur:

Rieck T, Steffen A, Feig M, Siedler A: Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance. Epid Bull 2022;49:3-23 | DOI 10.25646/10855

Steffen A, Rieck T, Siedler A. Monitoring of Influenza Vaccination Coverage among Pregnant Women in Germany Based on Nationwide Outpatient Claims Data: Findings for Seasons 2014/15 to 2019/20. Vaccines (Basel). 2021 May 11;9(5):485 | DOI 10.3390/vaccines9050485

Stand: 18.09.2023

Wie wird die Zusammensetzung des Influenza-Impfstoffs bestimmt?

Die saisonale Influenza wird von unterschiedlichen Gruppen von Influenzaviren verursacht: A(H1N1)-, A(H3N2)-Viren und zwei Gruppen von Influenza-B-Viren. Von diesen vier Gruppen zirkulieren weltweit verschiedene Varianten. Der saisonale Influenza-Impfstoff enthält Bestandteile jener Virus-Varianten, die am wahrscheinlichsten in der kommenden Saison das Infektionsgeschehen dominieren werden.

Referenzlabore auf der ganzen Welt untersuchen dafür kontinuierlich die zirkulierenden Influenzaviren und übermitteln ihre Ergebnisse an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In Deutschland ist das am Robert Koch-Institut angesiedelte Nationale Referenzzentrum für Influenza dafür zuständig.

Auf Grundlage dieser Daten legt die WHO die Zusammensetzung für den Impfstoff jedes Jahr aufs Neue fest. Für die Nordhalbkugel wird die Empfehlung in der Regel im Februar veröffentlicht, damit die Hersteller genug Zeit haben, ausreichend Impfstoff bis zum Beginn der Impfsaison im Herbst zu produzieren.

Stand: 18.09.2023

Wie ist der Influenza-Impfstoff für die aktuelle Saison zusammengesetzt?

Die von der WHO empfohlene Zusammensetzung des Influenza-Impfstoffs für die Nordhalbkugel sowie die EMA-Empfehlungen zu geeigneten Stämmen für die Impfstoff-Herstellung sind auf der Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts abrufbar: www.pei.de/influenza-impfstoffe.

Stand: 18.09.2023

Wie viele Dosen Influenza-Impfstoff stehen in Deutschland zur Verfügung?

Das Paul-Ehrlich-Institut informiert auf seiner Webseite www.pei.de/influenza-impfstoffe kontinuierlich über die in Deutschland freigegebenen Dosen an Influenza-Impfstoffen.

Stand: 18.09.2023

Welche Arten von Influenza-Impfstoffen gibt es?

In Deutschland sind Influenza-Impfstoffe zahlreicher Hersteller erhältlich. Alle Impfstoffe enthalten die von der WHO festgelegten Antigene (siehe "Wie ist der Influenza-Impfstoff für die aktuelle Saison zusammengesetzt?").

Bei den in Deutschland zugelassenen Influenza-Impfstoffen für Kinder und Erwachsene handelt es sich meist um Totimpfstoffe. Totimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren bzw. Bestandteile der Viren.

Einer der Influenza-Impfstoffe, der für ältere Menschen (ab 65 Jahren) zugelassen ist, enthält sogenannte Adjuvantien (Wirkverstärker), ein weiterer eine höhere Menge Antigen (zugelassen ab 60 Jahren), um eine verbesserte Wirksamkeit zu erreichen (siehe auch "Warum gibt es für ältere Personen einen gesonderten Hochdosis-Impfstoff?").

Für Kinder ist zusätzlich ein Lebendimpfstoff (Live Attenuated Influenza Vaccine, LAIV) zugelassen, der als Nasenspray verabreicht wird (siehe "Was ist bei dem Influenza-Lebendimpfstoff (LAIV, Nasenspray) zu beachten?").

Detaillierte Informationen zu Influenza-Impfstoffen sind beim Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, abrufbar: www.pei.de/influenza-impfstoffe.

Stand: 18.09.2023

Wo gibt es weitere Informationen zu Influenza?

Einen Überblick über die Informationen des RKI für die Fachöffentlichkeit ist unter www.rki.de/influenza zu finden.

Bürger-Informationen zur Influenza und zur Impfung werden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.impfen-info.de/grippeimpfung bereitgestellt.

Aktuelle Informationen zur Aktivität der Influenza in Deutschland finden sich auch bei der Arbeitsgemeinschaft Influenza am RKI: https://influenza.rki.de/

Stand: 18.09.2023

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