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Dürfen Beschäftigte im Gesundheitswesen Piercings tragen oder tätowiert sein?

Die Frage, ob aus infektionspräventiver Sicht Gründe dagegen sprechen, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen Piercings, insbesondere der Lippen, der Zunge und der Augenbrauen tragen, wird z.T. kontrovers diskutiert. Auch an großen, während der Arbeit sichtbaren Tattoos wird mancherorts Anstoß genommen.

Bei der Betrachtung dieser Frage sollte zwischen den Aspekten der ästhetischen Präferenz und der Infektionsprävention und Patientenschutz klar getrennt werden.

Von einem reizlosen Piercing oder Tattoo gehen im Stations- oder Praxisalltag keine besonderen Infektionsgefahren aus.

Allerdings sind beim medizinischen Personal Piercings im Hand- und Unterarmbereich ebenso wie das Tragen von Ringen, Armbändern und Schmuck verboten, da sie die korrekte Durchführung der Händehygiene verhindern [2]. Auch ist zu beachten, dass große Piercings eine Eigengefährdung darstellen können, da diese von Patienten ergriffen und abgerissen werden könnten [1].

Im Falle eines infizierten Piercings bzw. einer infizierten Tätowierung (dies kann bei einer frisch gestochenen Tätowierung der Fall sein [3]) bei medizinischem Personal sollte dies dem Vorgesetzten und der/dem Betriebsärztin/-arzt gemeldet werden, damit geprüft werden kann, ob bzw. inwieweit die Ausübung der Tätigkeit unter dem Aspekt der Patientensicherheit möglich ist. Wie auch bei anderen Hautinfektionen kann es hier theoretisch zur Übertragung von Infektionserregern vom Pflegepersonal auf Patientinnen und Patienten kommen [4].

Literatur:
[1] Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) (2010) Empfehlung: Schmuck, Piercing und künstliche Fingernägel in Arztpraxen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesen (zugegriffen: 06.12.2018)

[2] Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) (2016): Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Bundesgesundheitsbl 59(09):1189-1220

[3] Handrick W, Berthold F, Müller H, Rolle U, Nenoff P (2003) Infektionen durch Piercing und Tattoos - eine Übersicht. Der Mikrobiologe 13(3):95-100

[4] Berthelot P, Grattard F, Fascia P et al. (2003) Implication of a healthcare worker with chronic skin disease in the transmission of an epidemic strain of methicillin-resistant Staphylococcus aureus in a pediatric intensive care unit. Infect Control Hosp Epidemiol 24(4):299-300

Stand: 06.12.2018

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