Erreger und Erkrankung

Stand:  06.03.2025

  • Ebola ist eine seltene und lebens­bedrohliche Infektions­krankheit. Sie gehört zu den viralen hämorrha­gischen Fieber­erkran­kungen (VHF) und wird durch das Ebola­virus (EV) verursacht. In der Fach­literatur gängige Bezeichnungen für Ebola sind u.a. Ebola Virus Disease (EVD), Ebola Disease (EBOD) und Ebola­fieber.

    Die Gattung Ebolavirus gehört zur Familie der Filoviren und wird in fünf Spezies unterteilt: Zaire-Ebolavirus (EBOV), Sudan-Ebolavirus (SUDV), Taï Forest, Bundibugyo und Reston. Reston ist als einzige Spezies für Menschen in der Regel nicht gefährlich. Der bislang größte Ausbruch 2014/2015 in Westafrika mit mehr als 11.000 Todesopfern wurde durch das Zaire-Ebolavirus verursacht. 2022/2023 und 2025 kam es in Uganda zu Ebola-Ausbrüchen durch SUDV.

    Stand:  06.03.2025

  • Man nimmt an, dass Flughunde oder Fledermäuse das Reservoir für das Ebolavirus bilden. Allerdings ist diese Frage noch nicht abschließend geklärt.
    Für den Ausbruch 2014/2015 in Westafrika gibt es Hinweise, dass die Fledermaus-Art Mops condylurus eine mögliche Wildtier-Quelle für das Ebolavirus ist. Ein Wissenschaftlerteam unter Federführung des Robert Koch-Instituts konnte die Erbsubstanz der Mops condylurus im Umfeld des Indexfalls, also des wahrscheinlich ersten dort an Ebolafieber Erkrankten, nachweisen (Investigating the zoonotic origin of the West African Ebola epidemic, EMBO Molecular Medicine, Januar 2015).

    Stand:  17.05.2017

  • Ebolafieber-Ausbrüche sind bisher ausschließlich in Afrika südlich der Sahara aufgetreten. Seit 1976 – als das Ebolavirus in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, entdeckt wurde – sind Ausbrüche vor allem in Zentral- und Ostafrika registriert worden, darunter wiederholt in der Demokratischen Republik Kongo, in Gabun, der Republik Kongo, im heutigen Südsudan und in Uganda. Der große Ausbruch 2014/2015 dagegen betraf insbesondere die westafrikanischen Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia. Davon ausgehend wurden auch Erkrankungen u.a. in Mali und Nigeria sowie einzelne Fälle in den USA und Europa verzeichnet. Siehe auch:

    Stand:  06.03.2025

  • Die frühen Symptome sind unspezifisch und ähneln einem grippalen Infekt: Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit, Glieder­schmerzen. Nach 3 bis 10 Tagen können Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hinzukommen. Im Krankheits­verlauf können weitere Symptome auftreten: Rötung der Bindehaut, Ausschlag, Kopf- und Brust­schmerzen, Gelenk- und Muskel­schmerzen, Schluck­beschwerden, innere und äußere Blutungen (Hämorrhagien), Verwirrtheit, Krämpfe und Atemnot. Nach Genesung kann in Einzelfällen ein Post-Ebola-Syndrom mit verschiedenartigen Symptomen (u.a. Muskel- und Gelenk­schmerzen sowie durch Beteiligung des zentralen Nervensystems bedingte Symptome) auftreten.

    Stand:  06.03.2025

  • Ebolafieber kann durch verschiedene Ebolaviren ausgelöst werden. Aktuell sind nur für eine dieser Spezies, das Zaire-Ebolavirus (EBOV), Impfstoffe zugelassen. Für Informationen zu Sicherheit, Wirksamkeit und Impfschemata siehe die Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts. Siehe auch die Hinweise des STAKOB zu Therapie und Prophylaxe von Ebolafieber.  Weitere Impfstoffe, u.a. auch gegen das Sudan-Ebolavirus, befinden sich derzeit in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung und werden zum Teil im Rahmen von klinischen Studien eingesetzt.

    Stand:  06.03.2025

  • Lange erfolgte die Behandlung ausschließlich symptomatisch – vor allem der Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Glukosehaushalt der Patientinnen und Patienten muss stabil gehalten werden. Seit 2020 sind in den USA verschiedene monoklonale Antikörper gegen Zaire-Ebolavirus-Infektionen zugelassen, für die ein Überlebensvorteil nachgewiesen wurde.

    Diese Antikörper verfügen in Deutschland bislang über keine Zulassung.

    Es ist zu beachten, dass die o.g. monoklonalen Antikörper nur für das Zaire-Ebolavirus (EBOV) spezifisch sind. Für die Behandlung von Ebolafieber durch das Sudan-Virus (SVD durch SUDV) gibt es keine ausreichend untersuchten und zugelassenen Medikamente. Mehrere gegen diese Virusvariante gerichtete monoklonale Antikörper (mAB) befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen.

    Siehe auch die Hinweise des STAKOB zur Therapie und Prophylaxe bei Ebolafieber.

    Stand:  06.03.2025

  • Eine unbehandelte Ebolafieber-Erkrankung verläuft in 30% bis 90% der Fälle tödlich, bei Sudan-Ebolavirus-Ausbrüchen in ca. 50% der Fälle. Je früher und qualitativ besser die Betroffenen medizinisch versorgt werden, desto höher sind die Überlebenschancen.

    Stand:  06.03.2025