Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Tollwut und Schutzimpfung gegen Tollwut
Stand: 07.10.2024
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Tollwut ist eine durch Tiere übertragene Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die durch verschiedene Lyssaviren ausgelöst wird, darunter Rabiesvirus (klassisches Tollwutvirus) und verschiedene Fledermaus-Tollwutviren. Die beste Prävention vor einer Erkrankung ist die Impfung. Auch nach Exposition kann die tödliche Erkrankung durch eine rechtzeitige und korrekt durchgeführte Postexpositionsprophylaxe mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden. Sobald jedoch typische Krankheitszeichen wie Lähmungen oder Krämpfe, Lichtscheu und Abneigung gegen Wasser aufgetreten sind, verläuft sie in der Regel tödlich. Eine heilende Therapie gibt es bisher nicht.
Stand: 07.10.2024
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Verschiedene Säugetiere können Tollwutviren in sich tragen und teilweise übertragen, darunter in erster Linie Hunde, Füchse und Fledermäuse. Weltweit gehen die meisten Todesfälle beim Menschen auf Bisse durch infizierte Hunde in Ländern zurück, in denen die Tollwut regulär vorkommt, also endemisch ist (siehe Weltkarte in den Reiseimpfempfehlungen der STIKO und der DTG sowie die Informationen der CDC).
Wie viele andere europäische Staaten gilt Deutschland als frei von der terrestrischen Tollwut. In der Vergangenheit waren hierzulande Füchse das Hauptreservoir für klassische Tollwutviren. Durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen, insbesondere durch den Einsatz von Impfködern, wurde der Erreger bei Füchsen ausgerottet. Der letzte identifizierte Tollwutfall bei einem Fuchs in Deutschland trat im Februar 2006 auf. Der illegale Import von Haustieren (Hunde und Katzen) aus Regionen, die als nicht tollwutfrei gelten, stellt jedoch weiterhin ein Risiko dar.
Stand: 02.02.2018
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Bei einem infizierten Tier vermehren sich die Tollwutviren im zentralen Nervensystem. Die Viren werden über den Speichel ausgeschieden und in der Regel durch Bisse auf den Menschen übertragen. Auch eine Übertragung über Hautverletzungen oder die Schleimhaut ist bei direktem Kontakt mit infektiösem Speichel möglich.
Stand: 02.02.2018
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Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. Vereinzelt wurden Ansteckungen durch Organtransplantationen bekannt. Andere Formen der Mensch-zu-Mensch-Übertragung, z.B. durch Bisse einer bereits erkrankten Person, sind theoretisch denkbar, wurden aber bisher nicht beschrieben.
Stand: 02.02.2018
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Es wird davon ausgegangen, dass mit Tollwuterregern infizierte Tiere bereits bis zu 10 Tage vor Auftreten der Symptome infektiös sind. Tollwut-infizierte Menschen sind mit Beginn der Krankheitssymptome ansteckend.
Stand: 02.02.2018
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Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut, wobei von einer erheblichen Dunkelziffer insbesondere in Afrika und Asien ausgegangen wird.
In Deutschland sind seit dem Jahr 2001 insgesamt 6 Tollwuterkrankungen an das RKI übermittelt worden. Zuletzt verstarb im Jahr 2007 ein Mann an der Krankheit, nachdem er von einem streunenden Hund in Marokko gebissen worden war. 2005 erkrankten drei Organempfänger durch die Organe einer infizierten Spenderin und starben. 2004 erkrankte und verstarb ein Patient, der sich höchstwahrscheinlich in Indien infiziert hatte.
Stand: 02.02.2018
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Die Ständige Impfkommission (www.stiko.de) empfiehlt eine Impfung gegen Tollwut für
- Tierärztinnen und Tierärzte, Jägerinnen und Jäger, Forstpersonal u.a. Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit neu aufgetretener Wildtiertollwut
- Personen mit arbeitsbedingtem oder sonstigem engen Kontakt zu Fledermäusen
- Laborpersonal mit Expositionsrisiko gegenüber Tollwutviren
- Reisende in Regionen mit Tollwutgefahr und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Tollwutexposition, z.B. durch Kontakt mit streunenden Hunden oder Fledermäusen (Weitere Informationen s. Epid Bull 14/2024).
Stand: 07.10.2024
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Die Maßnahmen sind abhängig vom Grad und von der Art der Exposition und werden im RKI-Ratgeber Tollwut, Maßnahmen bei Exposition detailliert erläutert.
Stand: 02.02.2018