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Prof. Dr. med. Dr. h.c. Reinhard Kurth

1996 bis 2001 kommissarischer Leiter, von 2002 bis 2008 Präsident

 Prof. Reinhard Kurth. Quelle: © Frank Ossenbrink/RKI

Der Virologe und Mediziner Prof. Dr. med. Dr. h.c. Reinhard Kurth leitete von 1996 bis 2008 das Robert Koch-Institut, aber schon 1971 war er für zwei Jahre Wissenschaftlicher Assistent in der Virologie des Instituts am Berliner Nordufer gewesen. 1973 ging er als Wissenschaftlicher Assistent mit eigener Arbeitsgruppe an die Imperial Cancer Research Fund Laboratories in London. Danach leitete der gebürtige Dresdner (geb. 30.11.1942) von 1975 bis 1980 eine Nachwuchsgruppe der Max-Planck-Gesellschaft in Tübingen. Im Jahre 1980 ging Kurth als Leiter der Abteilung Virologie an das Paul-Ehrlich-Institut in Frankfurt. 1986 wurde er Präsident des Paul Ehrlich-Instituts, das er bis Ende 2001 leitete. Ab 1996 übernahm er außerdem zunächst kommissarisch die Leitung des Robert Koch-Instituts in Berlin, ab Anfang 2002 bis Februar 2008 als Präsident. Von 2004 bis 2007 war er wiederum zusätzlich kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn.

Seit 2004 war er Präsident des Stiftungsrats des Deutschen Rheumaforschungszentrums in Berlin. Der Stiftungsrat der Schering Stiftung hattte ihn im Oktober 2008 zum neuen Mitglied des Stiftungsrates berufen und zugleich zum Vorsitzenden gewählt. Außerdem war er Vorsitzender der Hochschulräte der Universitäten Münster und Gießen.

Nach dem Ausscheiden aus dem Amt des RKI-Präsidenten nach Erreichen der Altersgrenze widmete er sich wieder vermehrt der Virusforschung. Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeiten standen Retroviren. Alle drei existierenden Retrovirusfamilien wurden, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, von ihm untersucht: die Humanen Immundefizienzviren (HIV), die Humanen T-lymphotropen Viren (HTLV), die eine besondere Form von Blutkrebs auslösen können, und die Humanen Endogenen Retroviren des Menschen (HERV), die sich bereits während der Evolution in das Erbgut integriert haben und wie Gene von Generation zu Generation weitergegeben werden. Seine Forschungsschwerpunkte waren u.a. die Interaktionen immunologischer Botenstoffe, die Entwicklung eines HIV-Impfstoffes, die funktionelle Analyse der HERVs und die Untersuchung von endogenen Retroviren des Schweins, die möglicherweise bei einer zukünftigen Xenotransplantation von Schweinegewebe oder -organen auf den Menschen Schaden anrichten könnten.

Reinhard Kurth, der nach seiner Bestallung zum Arzt 1969 in die Forschung gegangen war, wurde mit zahlreichen wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet, 1998 wurde er in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften berufen, 2005 in die American Philosophical Society und 2008 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle.

Für seine herausragenden Verdienste auf den Gebieten der Virologie und Immunologie und für die erfolgreiche Entwicklung der großen Bundesinstitute Paul-Ehrlich-Institut, Robert Koch-Institut und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wurde er am 4. Oktober 2005 vom Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. „Für seine herausragenden Verdienste“ hat ihm die Medizinische Fakultät der Charité in Berlin am 22. September 2006 die Ehrendoktorwürde verliehen.

Ziel seiner publizistischen Aktivitäten war es, Laien in die Lage zu versetzen, sich selbst ein informiertes Urteil zu bilden. Wichtiges Anliegen war ihm auch, die Bedeutung von Wissenschaft als Investition in die Zukunft deutlich zu machen. Im Mittelpunkt seiner breit gefächerten Kommunikations-Aktivitäten als Institutsleiter standen zahlreiche Beiträge und Interviews in Hörfunk und Fernsehen, in Zeitungen und Zeitschriften sowie Vorträge. Kurth stellt die Erkenntnisse der Infektionsforschung auch mit anderen gesellschaftlichen und politischen Fragen in Zusammenhang, zum Beispiel mit seiner Forderung, den öffentlichen Gesundheitsdienst ausreichend zu finanzieren und schwächere Staaten beim Infektionsschutz zu unterstützen.

Prof. Reinhard Kurth starb am 2. Februar 2014.

Stand 12.10.2015

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