RKI-Newsletter zu aktuellen Infektionsschutzthemen

15. August 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

an dieser Stelle (www.rki.de/newsletter-infektionsschutz) informieren wir Sie über ausgewählte Neuigkeiten aus dem Bereich Infektionsschutz.

Bleiben Sie mit den Angeboten des RKI auf dem Laufenden. Über generelle Neuigkeiten informieren wir Sie auf unserem Mastodon-Kanal @RKI@social.bund.de sowie auf X @rki_de, auf Instagram @rki_fuer_euch und auf unserer LinkedIn-Präsenz. Videos aus dem RKI sind auf unserem YouTube-Kanal abrufbar. Viele weitere Angebote finden Sie unter: www.rki.de/newsletter

Die neue Leitung der Abteilung 1 für Infektionskrankheiten am RKI stellt sich vor – Dr. Sascha Al Dahouk

Sascha Al Dahouk ist Internist, Klinischer Infektiologe und Epidemiologe, hat am Bundesinstitut für Risikobewertung viele Jahre lang das Hochsicherheitslabor und die Fachgruppe Produkthygiene und Desinfektionsstrategien verantwortet. Anschließend hat er am Umweltbundesamt die Abteilung für Umwelthygiene geleitet. Wir heißen ihn herzlich willkommen!

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MPox- Klade Ib: Bisher kein erhöhtes Risiko in Deutschland

Aufgrund eines Anstiegs von Mpox in mehreren afrikanischen Staaten, der von Mpox-Viren der Klade I ausgelöst wird, hat die WHO eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) für Mpox erklärt. Auch diese Variante überträgt sich – wie die bisher in Deutschland aufgetretene Klade IIb – häufig über Sexualkontakte. Männer, die Sex mit Männern haben, gehören weiterhin zur Risikogruppe für eine Infektion. Neu ist aber: Auch der sehr enge Körperkontakt, z. B. im familiären Kontext, führt vermehrt zu Ansteckungen- auch bei Kindern und Schwangeren.

Das Risiko für Deutschland ist derzeit gering, das RKI bittet trotzdem um höhere Aufmerksamkeit zur Erkennung von möglichen Verdachtsfällen. Weitere Informationen zur Lage finden Sie hier. Außerdem stellt das RKI weitere Informationen, z.B.  den RKI-Ratgeber und das Flussschema zum Erkennen und Behandeln von Verdachtsfällen bereit.

Für die medizinische Versorgung und den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Deutschland ergeben sich zunächst keine anderen Maßnahmen als für die Klade IIb. Das RKI beobachtet allerdings die Situation weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an.

Bei Fragen zum klinischen Management bei besonderen Krankheitsverläufen besteht für die Fachöffentlichkeit eine 24/7 Beratungsmöglichkeit durch das RKI gemeinsam mit dem STAKOB (Stän­di­ger Arbeits­kreis der Kom­pe­tenz- und Be­hand­lungs­zentren für Krank­hei­ten durch hoch­pathogene Erreger). Ergänzend ist ein Webseminar des STAKOB und des RKI zu MPox am 17. September 2024 geplant. Informationen finden Sie in Kürze hier.

Mehr zu MPox auf der RKI-Website.

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Themen im Epidemiologischen Bulletin 33/2024 (15.08.2024)

- Energiepreisanstieg 2022, Trinkwassertemperatursenkung und Legionellose-Inzidenz – sind Zusammenhänge erkennbar?
- Bei geflüchteten Menschen in Gemeinschaftsunterkünften auf ausreichenden Impfschutz achten

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STIKO-Empfehlung zur RSV-Impfung für Personen ab 75 Jahren sowie Personen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 75 Jahren eine einmalige Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Außerdem wird Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Form einer Grunderkrankung haben und/oder in einer Pflegeeinrichtung leben, eine einmalige RSV-Impfung empfohlen. Zu den Grunderkrankungen gehören u.a. schwere Formen chronischer Erkrankungen der Atmungsorgane, Nieren oder des Herz-Kreislauf-Systems. Die RSV-Impfung sollte möglichst im September/Anfang Oktober erfolgen, um bereits in der darauffolgenden RSV-Saison (Oktober-März) den bestmöglichen Schutz zu bieten. Diese Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine schwere RSV-Infektion.

Aktuelle Antworten zu häufig gestellten Fragen zur Schutzimpfung gegen RSV finden Sie unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/RSV/FAQ_Liste_RSV.html

Ziel der Impfempfehlung ist es, sie vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen und RSV-bedingte Ausbrüche in Einrichtungen der Pflege zu verhindern. Den Beschluss sowie die wissenschaftliche Begründung finden Sie hier:

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Themen im Epidemiologischen Bulletin 31/2024 (01.08.2024)

- Stellungnahme der STIKO zur Anwendung des 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoffs (PCV20) im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter
- Beschluss für die Empfehlung der STIKO zum Wechsel von quadrivalenten zu trivalenten Influenza-Impfstoffen
- Erste Oropouche-Fieber-Fälle in Deutschland unter Reiserückkehrenden aus Kuba

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Epidemiologie der Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Virusinfektionen in Deutschland im Kontext der Migration, 2018–2023

Deutschland zählt in Bezug auf die Allgemeinbevölkerung zu den Niedrigprävalenzregionen. Kleinere, nicht-repräsentative Studien und Hochrechnungen gehen jedoch von einer deutlich höheren Prävalenz bei Menschen mit Migration aus Hochprävalenzländern aus. Die Bundesregierung hat sich mit der „Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) bis 2030“ die nachhaltige Eindämmung dieser Infektionskrankheiten zum Ziel gesetzt. Auch die WHO bekräftigt in ihrer Global-Health-Sektor-Strategie für HIV, virale Hepatitis und STI das Ziel der Eliminierung der Virushepatitis als eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit bis 2030. Der Fokus von Prävention, Testung und Behandlung solle auf besonders betroffenen und gefährdeten Bevölkerungsgruppen liegen sowie Lücken und gesundheitliche Ungleichheit adressieren. Der im Epidemiologischen Bulletin 30/2024 veröffentlichte Bericht gibt einen Überblick über die epidemiologische Situation der HBV- und HCV-Infektionen in Deutschland im Kontext der Migration.

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Internationale AIDS2024-Konferenz in München: Neue Ideen und Ergebnisse im Kampf gegen HIV und AIDS

Nach mehr als 30 Jahren fand die internationale AIDS-Konferenz wieder in Deutschland statt (22.-26. Juli). Rund 15.000 Teilnehmer, darunter viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Politikerinnen und Politiker, kamen in München zusammen, virtuell, aber auch live. Das gemeinsame Ziel: Lösungen im Kampf gegen HIV und AIDS zu finden. Denn das Thema HIV/AIDS ist, auch in Deutschland, weiterhin sehr aktuell. Wie unser Institut vor Kurzem berichtet hat, stieg bis Ende 2023 die Anzahl der Menschen, die mit einer HIV-Infektion in Deutschland leben, auf 96.700. Von diesen sind etwa 8.200 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert. Mehr Informationen und Eindrücke von der Konferenz.

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Ein Signalerkennungsinstrument zur Stärkung der Überwachung von Infektionskrankheiten in der EU - Joint Action UNITED4Surveillance

Im Rahmen der gemeinsamen Aktion UNITED4Surveillance haben Datenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein Signalerkennungsinstrument entwickelt, das zum Erkennen von Ausbrüchen in Überwachungsdaten von Infektionskrankheiten verwendet wird. Teilnehmende sind die österreichische Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, das finnischen Institut für Gesundheit und Wohlfahrt (THL), das Statens Serum Institut und das Robert Koch-Insitut. Das Tool wird von Epidemiologinnen und Epidemiologen an nationalen Gesundheitsämtern in elf europäischen Ländern aktiv genutzt und erprobt. Im Rahmen von Workshops, Umfragen und persönlichen Treffen mit den Nutzenden werden die Anforderungen an das Tool und das Datenformat kontinuierlich bewertet und verfeinert. Das SignalDetectionTool ist über GitHub abrufbar und die Internetseite zum Projekt finden Sie hier:

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Zahl des Monats: 168 Kläranlagen sind Teil von AMELAG

Das Vorhaben AMELAG (Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung) analysiert jede Woche zwei Abwasserproben aus jeder der 168 teilnehmenden Kläranlagen auf SARS-CoV-2. Das bedeutet, dass AMELAG deutschlandweit bis zu 1.344 Abwasserproben im Monat verarbeitet. Obwohl Deutschland über 8.800 Kläranlagen hat, kann mit 168 von ihnen mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung abgedeckt werden.

SARS-CoV-2 gelangt über den Stuhl und andere Körperflüssigkeiten ins Abwasser und findet seinen Weg durch das Kanalsystem entlang zur Kläranlage. Dort wird vor dem Klärprozess eine sogenannte 24h-Mischprobe genommen. Dabei wird im Verlauf von 24 Stunden in regelmäßigen Abständen Abwasser abgenommen. Danach wird die Probe gemischt, ins Labor gebracht und aufbereitet. Mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion werden die enthaltenen Viruslasten bestimmt.

Der aktuelle Verlauf der Viruslasten wird für alle teilnehmenden Standorte im AMELAG-Wochenbericht veröffentlicht. Die erhobenen Daten ermöglichen es, Rückschlüsse auf die Infektionsdynamik von SARS-CoV-2 zu ziehen und dienen Expertinnen und Experten dazu die Infektionslage umfassender zu bewerten.

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Saison 2024 stechmückenübertragener Krankheitserreger in Deutschland beginnt

Wie in den Vorjahren möchten wir auch dieses Jahr wieder auf die beginnende Saison stechmücken-übertragener Krankheitserreger aufmerksam machen. In Deutschland gibt es diesbezüglich zwei gänzlich unterschiedliche Herausforderungen: In Teilen Ostdeutschlands zirkuliert auf der einen Seite seit mehreren Jahren das von heimischen Stechmücken (Culex) übertragene West-Nil-Virus (WNV), auf der anderen Seite breitet sich vor allem in Teilen Süd- und Westdeutschlands die Asiatische Tigermücke (Aedes [Ae.] albopictus) immer weiter aus.

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Webseminar des STAKOB zu Tularämie am 11. und 12. September

Die Tularämie ist in Deutschland eine endemische Erkrankung mit steigenden Fallzahlen. Der Erreger (Francisella (F.) tularensis) wird vor allem über den Kontakt mit toten Wildtieren übertragen, aber auch zunehmend über andere Vektoren, z.B. durch Zeckenbisse. Da Tularämie unbehandelt schwer verlaufen und tödlich enden kann, muss die Erkrankung trotz initial meist unspezifischer Symptome schnell erkannt werden. Aber wer hat ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Tularämie-Erreger anzustecken? Müssen die Erkrankten isoliert werden? Gibt es Gefahren bei medizinischen Prozeduren wie Operationen und invasive Diagnostik? Welche Prophylaxe-Möglichkeiten gibt es und welche Therapeutika sind die erste Wahl? Antworten auf diese Fragen geben Expertinnen und Experten anhand mikrobiologischer und epidemiologischer Daten sowie aussagekräftiger Fallbeispiele im nächsten Webseminar des STAKOB.

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Save the Date: 13. - 14.11.2024: DACH Legionella Meeting 2024 – "Towards the next level of Legionella risk profiling"

Das diesjährige Legionellen-Meeting beschäftigt sich mit den Themen:

- Neues aus den Bereichen Umwelt, Stauseen und Abwasserüberwachung
- Verständnis von Pathogenität und Virulenzfaktoren
- Neue Entwicklungen in der Therapie-, Immunitäts- und Immunantwortforschung
- Förderung von Überwachung und Diagnostik

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Modul "Ausbrüche untersuchen" vom 9. bis 11. Dezember

Vom 09.12. bis 11.12.2024 findet das Epikurs-Modul "Ausbrüche untersuchen" in Präsenz am RKI statt. Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die im Bereich Infektionsschutz tätig sind.

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Weitere Informationen zu Themen des Infektionsschutzes finden Sie auf unseren Internetseiten: www.rki.de/infektionsschutz

Haben Sie Anregungen oder Fragen? Senden Sie uns eine E-Mail an ratgeber@rki.de.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr RKI

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Robert Koch-Institut, Abt. für Infektionsepidemiologie, Seestr. 10, 13353 Berlin

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit