Prager R, Tschäpe H (2002): Genetischer Fingerabdruck (PFGE) von Bakterienisolaten für ihre epidemiologische Subdifferenzierung
Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 116: 474-481.
Die Bestimmung der Makrorestriktionsmuster bakterielle Genome nach Pulsfeldgelelektrophorese gilt gegenwärtig (neben der Analyse der Mikrosatelliten) als bisher standardisierte genetische Fingerprintmethode, die epidemiologisch belastbare Indizien für Infektionsquellen und Infektionswege schafft. Dieses Verfahren (kurz als PFGE-Methode bezeichnet) ist für ein breites Spektrum verschiedener Erregerspezies anwendbar und wird in nationalen und internationalen Netzwerken (z. B. German PulseNet, Pulse-Net-USA, Salmgene, etc.) zur epidemiologischen Überwachung und zur Aufklärung des epidemischen Prozesses angewendet. Voraussetzung dazu war die Einführung eines gemeinsamen Protokolls für eine schnelle (1 - 2 Tage) Generierung von standardisierten und elektronisch überregional vergleichbaren Daten. Mit Hilfe der PFGE konnten in der Vergangenheit regionale Häufungen sowie internationale Ausbrüche epidemiologisch aufgeklärt und ein Langzeit-Surveillance der Erregerdynamik durchgeführt werden. Am Beispiel des internationalen Salmonella enterica Serovar Oranienburg-Ausbruchs durch kontaminierte Schokolade im Jahr 2001 wird die Brauchbarkeit der PFGE-Methode erläutert.