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Abstract zur Publikation: Die vaginale Kolonisation durch Candidaarten unter besonderer Berücksichtigung von Candida dubliniensis

Mendling W, Niemann D, Tintelnot K (2007): Die vaginale Kolonisation durch Candidaarten unter besonderer Berücksichtigung von Candida dubliniensis
Geburtsh. Frauenheilk. 67 (10): 1132-1137.

Hintergrund: Die Häufigkeit der vaginalen Candidakolonisation von asymptomatischen Frauen ist in Deutschland seit ungefähr 20 Jahren kaum prospektiv untersucht worden. Bei nicht gynäkologischen Untersuchungen, z. B. auf Intensivstationen, wird ein Ansteigen von Non-albicans-Arten berichtet. Candida dubliniensis, die oft bei HIV-positiven männlichen Patienten gefunden wird, ist als Verursacher einer Vulvovaginalkandidose bis jetzt weitgehend unbekannt. Patienten und Methoden: Es wurden Vaginalabstriche von 600 Frauen im Alter von 16 - 80 Jahren entnommen und mykologisch differenziert. Von ihnen waren 449 asymptomatisch, 81 waren HIV-positiv. Außerdem wurde die Empfindlichkeit auf Fluconazol bei 75 isolierten Stämmen untersucht. Ergebnisse: Bei 112 von 449 vaginalen Abstrichen der asymptomatischen Frauen (24,9 %) wurden Candidaarten gefunden, davon betrug der Anteil von Candida albicans 81,2 % und der Anteil von Non-albicans-Arten 18,8 %. Nur eine schwangere HIV-negative Frau (0,9 %) war von Candida dubliniensis vaginal kolonisiert. Die vaginale Kolonisation war bei HIV-positiven Frauen signifikant häufiger (36,4 %) als bei HIV-negativen Frauen (22,9 %, p = 0,02). Candida albicans wurde signifikant häufiger bei prämenopausalen Frauen isoliert (24,3 %) als bei postmenopausalen Frauen (43,3 %, p = 0,003). Auch bei prämenopausalen nicht schwangeren Frauen (20,5 %) wurde Candida albicans häufiger als bei postmenopausalen Frauen (13,3 %, p = 0,02) gefunden. Candida glabrata war die häufigste Non-albicans-Art (Anteil 12,5 %), die in 6,8 % der HIV-negativen pilzpositiven und in 33,3 % der HIV-positiven pilzpositiven Frauen gefunden wurde (nicht signifikant). Ebenfalls nicht signifikant war der Unterschied des Anteils von 4,9 % bei den HIV-negativen prämenopausalen und von 33,3 % der HIV-negativen postmenopausalen Frauen. Außer Candida krusei war kein Isolat gegen Fluconazol resistent. Folgerung: Es gibt keinen Hinweis auf eine Zunahme des Anteils von Non-albicans-Candidaarten bei vaginaler Hefepilzkolonisation. Der Anteil von Candida albicans in der Vagina ist östrogenabhängig, immunsupprimierte Frauen sind häufiger von Non-albicans-Arten besiedelt. Candida dubliniensis ist in der Gynäkologie und Geburtshilfe als Erreger einer Vaginalkandidose unbedeutend. Fluconazol-resistente, in der Vagina vorkommende Hefepilzstämme sind nicht zu erwarten, soweit die kleine Zahl der Untersuchungen diesen Rückschluss zulässt.

Vaginal Colonisation with Candida Species with Special Focus on Candida dubliniensis. A Prospective Study

Background: The incidence of vaginal Candida colonisation in asymptomatic women has not been prospectively investigated in Germany since about 20 years. Non-gynaecological specialties - e.g. intensive care medicine - report an increase in non-albicans species. Candida dubliniensis, which often occurs in HIV-positive male patients, is not known to cause vulvovaginal candidosis. Patients/Methods: Vaginal smears of 449 asymptomatic women aged 16 - 80 years (81 of them HIV-positive) were processed and differentiated. The susceptibility to fluconazole was determined in 75 isolates. Results: Candida species were found in 112 of 449 vaginal swabs (24.9 %), 81.2 % of them C. albicans and 18.8 % non-albicans species; there was only one case (0.9 %) of C. dubliniensis in a pregnant HIV-negative woman. Vaginal colonisation was significantly higher in HIV-positive women (36.4 %) than in HIV-negative women (22.9 %, p = 0.02), C. albicans was isolated significantly more frequently in premenopausal (24.3 %) than in postmenopausal women (13.3 %, p = 0.003), and also found more often in premenopausal non-pregnant (20.5 %) women than in postmenopausal women (13.3 %, p = 0.02). C. glabrata was the most common non-albicans species, which was found in 12.5 % of all cases: in 6.8 % of HIV-negative and in 33.3 % (not significant) of HIV-positive women, in 4.9 % of HIV-negative premenopausal and in 33.3 % (not significant) of HIV-negative postmenopausal women. Apart from Candida krusei no isolate was resistant to fluconazole. Conclusion: There is no evidence of an increase of non-albicans Candida species in vaginal yeast colonisations. The proportion of C. albicans is positively correlated with oestrogen levels, and immunosuppressed women were more often colonised by non-albicans species. C. dubliniensis is insignificant as a pathogen in gynaecology and obstetrics. Despite the limitations of the small number of tested isolates in this study, we do not expect to encounter fluconazole resistance in vaginal yeast isolates.

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