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Abstract zur Publikation: Protrahiert verlaufender nosokomialer Ausbruch von Salmonella Enteritidis LT 8 / 7

Jansen A, Hiller P, Desai S, Feier B, Habermann F, Baumann A, Dreesman J, Beyrer K, Pulz M, Benten KV, Malorny B, Rabsch W, Stark K (2008): Protrahiert verlaufender nosokomialer Ausbruch von Salmonella Enteritidis LT 8 / 7
Z. Gastroenterol. 46 (11): 1270-1274.

Hintergrund: Im Frühjahr 2007 kam es in einem Wolfsburger Klinikum zu einer nosokomialen Häufung von Salmonellosen mit dem kulturellen Nachweis von Salmonella Enteritidis Lysotyp (LT) 8 / 7. Zur epidemiologischen Beschreibung des Ausbruches und zur Aufklärung und Bekämpfung der möglichen Ursachen wurde eine Ausbruchsuntersuchung durchgeführt. Methoden: Ein interdisziplinäres Ausbruchsteam unter Beteilung der Krankenhaushygiene sowie der Gesundheits- und Veterinärbehörden auf städtischer, Landes- und Bundesebene wurde gebildet. Im Krankenhaus erfolgte eine aktive systematische Suche nach neuen Erkrankungsfällen. Zur Identifizierung möglicher Risikofaktoren für die Erkrankung wurde eine retrospektive Fallkontrollstudie durchgeführt. Mitarbeiter und Lebensmittelrückstellproben wurden auf Erreger untersucht. Isolate wurden einer genaueren Feintypisierung unterzogen. Ergebnisse: Von der 4. bis zur 24. Kalenderwoche 2007 erkrankten insgesamt 28 Patienten (2,7 Fälle/ 1000 Aufnahmen) mit einem Altersmedian von 66 Jahren an einer nosokomialen Salmonellose mit dem kulturellen Nachweis von Salmonella Enteritidis LT 8 / 7. In Lebensmittelrückstellproben vom Februar wurden in 4 unterschiedlichen Lebensmitteln ebenfalls Salmonellen dieses Lysotyps nachgewiesen. Bei 5 Personen, die in der Küche beschäftigt waren, konnte Salmonella Enteritidis LT 8 / 7 aus den Stuhlproben isoliert werden. Als Risikofaktor für eine nosokomiale Salmonellose bei Patienten zeigte sich im Rahmen der Fallkontrollstudie die Therapie mit Antacida (Odds Ratio 5,5; 95 %KI 1,2 - 26,0). Eine bestimmte Kostform war nicht mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko assoziiert. Diskussion: Dieser nosokomiale Salmonellenausbruch zeichnete sich durch einen protrahierten Verlauf und eine geringe Erkrankungsrate unter den Patienten aus. Die epidemiologischen Untersuchungen legten einen lebensmittelbedingten Ursprung des Ausbruches nahe, der möglicherweise mit einer Kontamination in der Küche des Klinikums zusammenhing. Im weiteren Verlauf sind möglicherweise diverse Lebensmittel durch ausscheidende Küchenmitarbeiter geringfügig über einen längeren Zeitraum kontaminiert worden. Die protrahiert aufgetretenen Erkrankungsfälle erklären sich am ehesten durch nur gering kontaminierte Lebensmittel, die primär bei besonders vulnerablen Personen (ältere Patienten mit Antacida-Therapie) zu einer klinischen Symptomatik führten. Angesichts des ungewöhnlichen Verlaufes dieses Ausbruchs sollte in Krankenhäusern bereits das Auftreten einzelner nosokomialer Salmonellosen als Anlass für intensive epidemiologische und mikrobiologische Untersuchung genommen werden.

Protracted Nosocomial Outbreak of Salmonella Enteritidis LT 8 / 7

Introduction: In spring 2007a cluster of nosocomial salmonellosis cases, culture confirmed for Salmonella Enteritidis lysotype (LT) 8 / 7, occurred in a Wolfsburg hospital. An outbreak investigation was initiated to determine the epidemiology of the outbreak and to identify and control the possible sources. Methods: A multidisciplinary outbreak team was formed including members from hospital hygiene and local, state and national health and veterinarian authorities. Active surveillance was set up in the hospital to find new cases. A retrospective case control study was conducted to identify possible risk factors for disease. Hospital workers and food samples were tested for the pathogen and positive isolates were typed. Results: Between calendar weeks 4 and 24 of the year 2007, a total of 28 patients with a median age 66 years had nosocomial salmonellosis culture confirmed for Salmonella Enteritidis LT 8 / 7. In food samples from February, the same Salmonella lysotype was isolated in 4 different food samples. Salmonella Enteritidis LT 8 / 7 was also identified in stool samples from 5 kitchen personnel. The case control study indicated antacida therapy (odds ratio: 5.5, 95 % CI 1.2 - 26.0) as a risk factor for nosocomial salmonellosis among patients. No particular diet was associated with an increased risk of disease. Discussion: This nosocomial salmonellosis outbreak was characterised by prolonged duration and a low infection rate among patients. The epidemiological investigation suggests that the origin of the outbreak was food that was probably associated with a contamination in the hospital kitchen. Furthermore, kitchen staff could, as carriers, have contributed to a low-level contamination of various foods for a long period. The intermittent occurrence of the cases is best explained by a low level of contaminated food which primarily led to clinical symptoms among especially vulnerable persons (older patients with antacida therapy). Considering the unusual progression of this outbreak, hospitals should initiate an intensive epidemiological and microbiological investigation, even if only few nosocomial salmonellosis cases occur.

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