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Abstract zur Publikation: Wissen und Informationsbedarfe von Drogengebrauchenden zu Hepatitis B, C und HIV. Ergebnisse einer multizentrischen Studie in Deutschland.

Zimmermann R, Marcus U, Nielsen S, Wenz B, Gassowski M, Bremer V; DRUCK-Study group (for RKI Bannert N, Bock CT, Santos-Hövener C) (2019): Wissen und Informationsbedarfe von Drogengebrauchenden zu Hepatitis B, C und HIV. Ergebnisse einer multizentrischen Studie in Deutschland.
Suchtmed. 21 (2): 111–117.

Zusammenfassung
Hintergrund: Personen, die Drogen injizieren (IVD), haben ein hohes Risiko, durch Blut übertragene Infektionen zu erwerben und weiterzugeben. Um den Wissensstand von IVD zu Hepatitis B/C (HBV, HCV) und HIV zu überprüfen, wurden Daten eines Sero- und Verhaltenssurveys bei IVD in Deutschland analysiert.
Methoden: IVD, die in den letzten 12 Monaten Drogen injiziert hatten, wurden von 2011–2014 mittels respondent driven sampling in 8 Städten rekrutiert. Neben Testungen auf HBV, HCV und HIV erfolgten fragebogengestützte Interviews. Zur Abfrage des Wissens sollten Teilnehmende zu 26 wahren Aussagen über HBV, HCV und HIV angeben, ob sie den Sachverhalt „vorher wussten“, „nicht genau wussten“ oder ob ihnen dieser „neu ist“. Bei Wissenslücken wurde eine gezielte Kurzberatung angeboten. Zur Analyse wurden die Wissens-Aussagen thematisch kategorisiert und ein Score von 0 (keine Aussage gewusst) bis 100 (alle gewusst) gebildet.
Ergebnisse: Von insgesamt 2077 in die Studie eingeschlossenen IVD (23 % Frauen, medianes Alter 38 Jahre) wurde bei 1543 der Wissensstand analysiert. Der mittlere Gesamt-Wissensscore betrug 76,4 (Spanne der Städte 71,5–79,0). Das allgemeine Wissen zu HBV, HCV und HIV war mit 90,5 relativ hoch. Das spezifische Wissen zu HCV-Übertragungsmöglichkeiten betrug 72,7. Noch geringer war das Wissen zu HBV, v. a. zur Impfung (64,4) und zu HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) und -Behandlung (34,1). Es zeigten sich auch Unterschiede bei Subgruppenanalysen.
Schlussfolgerungen: Die Befragung hat Wissenslücken von IVD zu spezifischen HCV-Übertragungswegen (Filter, Löffel, Wasser, Sniefröhrchen), HBV-Impfung und HIV-PEP erbracht, die einer Anpassung von Informationsmaterialien sowie der Verbesserung der Beratung durch Personal in Drogenhilfen und Ärztinnen/Ärzten bedürfen.
Schlagworte: HIV, Hepatitis, HBV, HCV, Wissen, Drogengebrauch

Abstract
Background: People who inject drugs (PWID) have a high risk of infection and transmission of blood-borne and sexually transmitted infections. To amend prevention strategies we analysed data on knowledge about HIV, hepatitis B and C (HBV, HCV) collected in a sero-behavioural survey among PWID in Germany.
Methods: People who injected drugs in the last 12 months were recruited via respondent driven sampling in 8 German cities. Blood samples were tested for HBV, HCV and HIV and structured interviews were conducted. To test knowledge, true statements on HBV, HCV and HIV were presented to participants who indicated if this information was known to them already, if they were not sure about it or if it was new to them. In case of knowledge gaps, targeted counselling was offered. For analysis, knowledge items were categorized and a score established from 0 (no item known) to 100 (all items known).
Results: Knowledge was analysed from 1543 participants (total included 2077 PWID; 23 % women, median age 38 years). Average overall-knowledge score was 76.4 (city range 71.5–79.0), with a good general knowledge of the 3 infections (90.5), but poorer in specific HCV transmission modes (72.7), and much poorer for HBV vaccination (64.4) and HIV postexposure prophylaxis (PEP)/treatment (34.1). Differences were found between subgroups.
Conclusions: We found knowledge gaps regarding specific modes of transmission of HCV (via filters, cookers, snorting straws), HBV vaccination and HIV-PEP among PWID. Updating information materials and targeted education and counselling by trained staff in low threshold drug services and by medical doctors is recommended.
Keywords: HIV, hepatitis, HBV, HCV, knowledge, people who inject drugs

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