Topergebnisse

COVID-19 (Corona­virus SARS-CoV-2)

Übersichtsseite , 15.04.2025

Übersichtsseite zu COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) unter Infektionskrankenheiten A-Z mit Informationen zu Epidemiologie, Diagnostik, Prävention und Bekämpfungsmaßnahmen sowie externen Links zum Thema

Schutzimpfung gegen COVID-19

Übersichtsseite , 15.04.2025

Informationen zur Schutzimpfung gegen COVID-19

COVID-19

Ratgeber , 04.06.2024

Informationen zu Infektionsweg, Symptomatik, Therapie und Prävention von COVID-19

Informations­portal des RKI zu Long COVID

Übersichtsseite , 07.02.2025

"Long COVID" bezeichnet längerfristige, gesundheitliche Beeinträchtigungen im Anschluss an eine SARS-CoV-2-Infektion, die über die akute Krankheitsphase von vier Wochen hinaus vorliegen (siehe S1-Leitlinie Long/ Post-COVID). Die Beschwerden beginnen entweder bereits in der akuten Erkrankungs­phase und bleiben längerfristig bestehen, oder treten im Verlauf von Wochen und Monaten nach der Infektion neu oder wiederkehrend auf.

Häufige Fragen (FAQs)

  • Unter Long COVID sind gesundheitliche Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung zusammengefasst. Das RKI stellt eigene FAQ zu Long COVID zur Verfügung: www.rki.de/long-covid-faq.

    Stand:  18.09.2023

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  • Im Zusammenhang mit einer vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion sind verschiedene gesundheitliche Langzeitfolgen (engl.: post-acute sequelae of COVID-19, PASC) beobachtet worden, die unter dem Begriff "Long COVID" zusammengefasst werden. Dabei wird über sehr unterschiedliche Beschwerden und Symptome berichtet, die in ihrer klinischen Ausprägung und ihrem Verlauf stark variieren, verschiedene Organsysteme betreffen und unterschiedliche Ursachen haben können. Hierzu zählt eine Vielfalt körperlicher, kognitiver und psychischer Symptome, die einzeln oder auch in Kombination auftreten können und die Funktionsfähigkeit im Alltag und die Lebensqualität negativ beeinflussen. Darüber hinaus kann es auch zu umschriebenen Organschäden oder Neuerkrankungen an bestimmten chronischen Krankheiten kommen.

    Nach bisherigen Erkenntnissen ist daher davon auszugehen, dass es sich bei Long COVID nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt – sodass auch Falldefinitionen und Empfehlungen zur Berücksichtigung bestimmter Krankheitsbilder zum Teil noch vorläufig sind und bislang keine einheitliche, international abgestimmte Definition vorliegt. Vorhandene Long COVID Definitionen sind größtenteils symptombasiert und unterscheiden sich v.a. je nach zeitlichem Bezug zur vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion und Dauer der Beschwerden, sowie je nach Berücksichtigung von funktionellen Einschränkungen im Alltag. Aufgrund der unterschiedlichen Symptome und Beschwerde­bilder sind auch die zugrundeliegenden Krankheitsursachen und -mechanismen bislang nur unzureichend verstanden und nach vorliegenden Erkenntnissen stark von individuellen gesundheitlichen Vorbelastungen beeinflusst. Dank intensiver Forschung gibt es mittlerweile jedoch Hinweise darauf, dass u. a. Virus­persistenz und die Reaktivierung latenter Viren (z.B. Epstein-Barr-Virus), Immun­dysregulation und Autoimmun­prozesse, endotheliale Dysfunktion und persistierende Inflammation, mitochondriale Dysfunktion sowie Änderungen im Darm-Mikrobiom an der Entstehung gesund­heitlicher Langzeit­folgen beteiligt sind.

    Der Begriff "Long COVID" wurde zunächst in den sozialen Medien durch Personen geprägt, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion über länger anhaltende gesundheitliche Einschränkungen berichteten. Eine erste Definition für Long COVID wurde im Jahr 2020 in der Leitlinienempfehlung des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) gegeben, basierend auf einem zeitlich-deskriptiven Ansatz. Demnach wird "Long COVID" definiert als gesundheitliche Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von vier Wochen fortbestehen, wieder oder neu auftreten. Als Post-COVID-Syndrom werden Beschwerden bezeichnet, die noch mehr als 12 Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können. Somit umfasst "Long COVID" sowohl im Anschluss an eine akute COVID-19-Erkrankung 4 bis 12 Wochen nach Symptombeginn noch bestehende Symptome als auch das "Post-COVID-19-Syndrom". Im Oktober 2021 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach einem wissenschaftlich fundierten Abstimmungsprozess darüber hinaus eine vorläufige Falldefinition von Post-COVID-19 für Erwachsene, welche zunehmend in wissenschaftlichen Arbeiten zugrunde gelegt wird. Gemäß dieser Definition werden unter dem Begriff "Post-COVID-19-Syndrom" gesundheitliche Beschwerden zusammengefasst, die in längerem Abstand (in der Regel drei Monate) im Anschluss an eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion über längere Zeit fortbestehen oder neu auftreten und anderweitig nicht erklärbar sind. Dabei werden Symptome und gesundheitliche Einschränkungen berücksichtigt, die über mindestens zwei Monate anhalten oder auch wiederkehrend und in wechselnder Stärke auftreten und die im Allgemeinen mit Beeinträchtigungen der alltäglichen Funktionsfähigkeit einhergehen. Eine gesonderte Falldefinition von Post-COVID-19 für Kinder und Jugendliche wurde im Februar 2023 von der WHO veröffentlicht und berücksichtigt ebenfalls anhaltende, neu auftretende oder wiederkehrende gesundheitliche Beschwerden, die über mindestens zwei Monate bestehen und im Allgemeinen mit funktionellen Einschränkungen einhergehen. Da nach bisherigen Erkenntnissen auch milde oder gar symptomlose Verläufe einer SARS-CoV-2-Infektion mit entsprechenden Langzeitfolgen einhergehen können und gerade zu Anfang der Pandemie noch kein breites Testangebot verfügbar war, beziehen sich die beiden klinischen Falldefinitionen der WHO sowohl auf Personen mit Labornachweis einer SARS-CoV-2-Infektion, als auch auf Personen, für die eine SARS-CoV-2-Infektion aufgrund von Krankheits­symptomen oder auch engen Kontakten zu nachweislich Infizierten als wahrscheinlich angesehen werden kann. Die WHO weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um vorläufige Falldefinitionen handelt, die in Anpassung an neue wissenschaftliche Erkenntnisse fortlaufend aktualisiert werden müssen. Als Erweiterung der WHO Definition wurde im Juli 2024 eine Arbeitsdefinition der National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (NASAM) veröffentlicht, basierend auf dem aktuellen Forschungsstand. Dabei wird Long COVID nicht mehr anhand von Symptomen definiert – sondern erstmals als infektions-assoziierter chronischer Krankheitszustand verstanden, der mindestens ein Organsystem betrifft und über mind. drei Monate anhaltend, wiederkehrend, remittierend oder progressiv ist. Neben einzelnen oder multiplen Symptomen wird auch das Vorliegen einzelner oder multipler diagnostizierbarer Symptomkomplexe und Erkrankungen genannt, welche zudem auch nach unbemerkter SARS-CoV-2-Infektion auftreten können. Hierzu gehören neben einer Verschlechterung von vorbestehenden Grunderkrankungen auch Neuerkrankungen. Anders als bei der Falldefinition der WHO sowie der NICE Leitlinien­empfehlung ist demnach nicht erforderlich, dass die Beschwerden sich nicht durch eine andere Diagnose erklären lassen.

    Die im Mai 2024 aktualisierte deutsche S1-Leitlinie Long /Post-COVID – Living Guideline nimmt bei der Definition der Begrifflichkeiten eine zeitliche Abgrenzung zwischen Long COVID und dem Post-COVID-Syndrom in Anlehnung an NICE vor. Für die Diagnosestellung eines Post-COVID-Syndroms wird jedoch neben Symptomen, die nach einer COVID-19-Erkrankung oder deren Behandlung fortbestehen und neuen Symptomen, die als Folge der SARS-CoV-2-Infektion im Anschluss an die akute COVID-19-Erkrankung auftreten, als weitere mögliche Kategorie auch die Verschlechterung einer vorbestehenden Grunderkrankung genannt. Darüber hinaus fordert die S1-Leitlinie ebenso wie die klinische Falldefinition der WHO, dass die Symptome mit "behandlungswürdiger" Einschränkung der Alltagsfunktion und Lebensqualität einhergehen.

    In Anlehnung an die NICE Leitlinienempfehlung und die NASAM Arbeitsdefinition wird in den FAQ der Begriff "Long COVID" verwendet um gesundheitliche Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion zu bezeichnen, da somit der gesamte Zeitraum jenseits der akuten Krankheitsphase sowie das gesamte Spektrum an möglichen Symptomen und Beschwerdebildern abgedeckt wird.

    Stand:  18.02.2025

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  • Um die Häufigkeit von Long COVID verlässlich zu schätzen, sind bevölkerungsrepräsentative kontrollierte Studien mit ausreichender Nachbeobachtungszeit notwendig, die einen Vergleich von Personen mit und ohne durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion ermöglichen. Mit wachsender Immunität in der Bevölkerung nach durchgemachten SARS-CoV-2-Infektionen, Reinfektionen und/oder COVID-19-Impfungen wird die Durchführung kontrollierter Studien jedoch zunehmend erschwert. Bereits zu Beginn der Pandemie beinhaltete der Großteil der Studien zu Long COVID keine Kontrollgruppe. Darüber hinaus gelangen verschiedene Studien zu sehr unterschiedlichen Schätzungen der Häufigkeit von Long COVID, je nach zugrundeliegender Long COVID Definition, verwendeten Erhebungsinstrumenten und Erhebungsmethode (z. B. Selbstbefragung oder Registerdaten), Zusammensetzung der Studienpopulation, Dauer der Nachbeobachtungszeit, oder Einbezug weiterer prognostischer Faktoren (z. B. Schwere der akuten COVID-Erkrankung oder vorbestehenden chronischen Krankheiten). Ein Großteil der Studien bezieht sich zudem lediglich auf das Vorhandensein unspezifischer Symptome – ohne Berücksichtigung der alltäglichen Funktionsfähigkeit oder gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Folglich verzeichnet ein Umbrella Review teils sehr hohe Gesamtprävalenzen in bisherigen systematischen Reviews und Meta-Analysen zu Long COVID-Symptomen, verweist jedoch für die Interpretation auf eine stark eingeschränkte Aussagekraft aufgrund der großen methodischen Heterogenität der einzelnen (größtenteils unkontrollierten) Studien.

    Bevölkerungsbasierte Studien berichten größtenteils Prävalenzen für Long COVID zwischen 5 % und 10 % bei Personen mit vorangegangener SARS-CoV-2-Infektion unter Berücksichtigung von Symptomen im Zeitraum von mind. drei Monaten nach Infektion in Anlehnung an die vorläufige Falldefinition von Post-COVID-19 der WHO. Anhand einer multizentrischen, gepoolten Analyse von bevölkerungsbasierten Kohortenstudien aus 22 Ländern wurde die globale Häufigkeit für Long COVID-Symptome drei Monate nach einer symptomatischen SARS-CoV-2-Infektion auf insgesamt 6,2 % geschätzt, unter Adjustierung für vorbestehende Gesundheitsprobleme sowie für das allgemeine Vorliegen von Symptomen in der Bevölkerung, welche nicht mit einer Infektion in Verbindung stehen. Darüber hinaus zeigte eine Kohortenstudie aus Schottland, dass bei insgesamt 6,6 % der Infizierten nach sechs Monaten mind. ein mit der vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion in Zusammenhang stehendes Symptom vorlag, unter Berücksichtigung von Vorerkrankungen, Impfstatus und Virusvariante. In einer niederländischen Kohortenstudie ließen sich die berichteten Symptome im Zeitraum von drei Monaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion bei einem von acht infizierten Erwachsenen (12,7 %) auf eine COVID-19-Erkrankung zurückführen. Diese Studie beinhaltete eine Kontrollgruppe mit nicht infizierten Vergleichspersonen und berücksichtigte auch mögliche Symptombelastungen vor der Infektion. US-amerikanische Querschnittsdaten zeigten, dass im August/September 2024 8,7 % der Erwachsenen, die schon einmal eine COVID-19-Erkrankung hatten, aktuell Long COVID berichteten (unter Berücksichtigung von neu aufgetretenen Symptomen drei Monate nach Infektion). Basierend auf einer aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsstudie aus Frankreich betrug die Häufigkeit für mind. ein Symptom im Zeitraum von drei Monaten nach Infektion mit mind. zwei Monaten Dauer sowie mind. leichter funktioneller Beeinträchtigung 8 % bei SARS-CoV-2-Infizierten. In einer Kohortenstudie aus Deutschland wurde die Häufigkeit von neu aufgetretenen Symptomen im Zeitraum von sechs bis 12 Monaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion auf mindestens 6,5 % bei überwiegend nicht hospitalisierten Patientinnen und Patienten geschätzt. Neben den berichteten Symptomen wurden hier auch eine Beeinträchtigung der Alltagsfunktion sowie eine reduzierte arbeitsbezogene Leistungs- und Funktionsfähigkeit berücksichtigt. Die RECOVER-Initiative der US-National Institutes of Health schätzte die Häufigkeit von Long COVID-assoziierten Symptomen basierend auf einem eigens entwickelten Score bei Infizierten im Zeitraum von sechs Monaten nach Infektion mit der Omikron-Variante auf 10 %, bei nicht-Infizierten betrug die Häufigkeit für entsprechende Symptome 4,6 %. Eine Meta-Analyse von gepoolten Daten aus zehn Kohortenstudien und administrativ erfassten Gesundheitsdaten aus UK zeigte, dass die Häufigkeit von Long COVID-Symptomen mit funktionellen Einschränkungen im Alltag nach drei Monaten zwischen 1,2 % und 4,8 % liegt.

    Übereinstimmend berichten systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen, dass die Häufigkeit von Long COVID-Symptomen bei Erwachsenen mit schweren COVID-19-Verläufen und Hospitalisierung höher liegt als bei milden Verläufen (Luo et al. 2024; Kelly et al. 2023; O‘Mahoney et al. 2023). Dies zeigt sich auch anhand der multizentrischen, gepoolten Analyse von Daten aus 22 Ländern: So lag die Prävalenz bei Erwachsenen mit intensivmedizinischer Behandlung aufgrund von COVID-19 (43,1 %) sowie Hospitalisierten ohne intensivmedizinische Behandlung (27,5 %) deutlich höher als bei nicht-Hospitalisierten (5,7 %). Da der Großteil der an SARS-CoV-2 Infizierten einen milden Verlauf haben, machen diese jedoch insgesamt mehr als 90 % der Long COVID-Fälle aus.

    Analysen von administrativ erfassten Gesundheitsdaten gelangen insgesamt zu niedrigeren Prävalenzschätzungen für Long COVID im Vergleich zu Selbstangaben in Befragungsdaten. Beispielsweise lag die Prävalenzdifferenz zwischen Infizierten und nichtinfizierten Kontrollpersonen in einer norwegischen Studie mit Registerdaten für ärztlich diagnostizierte pulmonale, neurologische oder allgemeine Beschwerden im Zeitraum von fünf bis sechs Monaten nach initialem SARS-CoV-2-Test nur zwischen 0,5 % und 2,5 %. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Prävalenz von Long COVID auf Basis von Sekundärdaten eher unterschätzt wird, da hier nicht alle Menschen mit Long COVID erfasst werden, z. B. aufgrund der ärztlichen Kodierpraxis sowie dem Inanspruchnahmeverhalten der Betroffenen. So zeigte sich etwa anhand einer Studie in Westaustralien (einer hoch geimpften Bevölkerung, deren erste größere Exposition durch SARS-CoV-2 während der Omikron-Welle 2022 erfolgte), dass nur 38,7 % der Befragten mit berichteten Long COVID-Symptomen zwei bis drei Monate nach der akuten Infektion wegen damit zusammenhängender gesundheitlicher Probleme einen Arzt aufsuchten (insgesamt 7,1 % der Infizierten). In Deutschland lag die Häufigkeit für einen dokumentierten Post-COVID-Zustand (ICD-Code U09.9!) bei vertragsärztlich versorgten COVID-19-Patientinnen und -Patienten während der 2. und 3. Pandemiewelle (4. Quartal 2020 bis 3. Quartal 2021) nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) bei insgesamt 8,7 %. Dies entspricht 7,6 % bezogen auf die COVID-19-Fallzahlen der Meldedaten gemäß IfSG. Im zeitlichen Verlauf der Pandemie wurde die höchste Behandlungsprävalenz im zweiten Quartal 2022 mit 371.705 Fällen (0,5 %, 50 je 10.000 GKV-Versicherte) beobachtet, seitdem sind die Zahlen rückläufig.

    Tatsächlich deutet sich im zeitlichen Verlauf der Pandemie ein Rückgang der Häufigkeit von Long COVID an. So zeigte ein systematisches Review bereits Ende 2022, dass sich die Häufigkeit von Long COVID je nach Virusvariante unterscheiden könnte. Seitdem gibt es weitere Hinweise darauf, dass die Häufigkeit von Long COVID bei Infektionen mit aktuellen SARS-CoV-2-Varianten wie Omikron und seinen Untervarianten im Vergleich zu früheren Varianten insgesamt niedriger ist (Beale et al. 2024; Hedberg et al. 2024; Swift et al. 2024). Aktuelle Studien deuten jedoch darauf hin, dass sich der rückläufige Trend der Inzidenz von Long COVID auf verschiedene Faktoren zurückführen lässt. Neben möglichen Unterschieden in der Pathogenität der Varianten ist insbesondere die erhöhte Immunität in der Bevölkerung aufgrund von früheren Infektionen und Impfungen (s. FAQ  Sind Faktoren bekannt, die das Risiko für Long COVID beeinflussen?) relevant (Caspersen et al. 2025; Mikolajczyk et al. 2024; Xie et al. 2024; Hori et al. 2024; Valdivieso-Martinez 2024; Ballouz et al. 2023; Thaweethai et al. 2023). Aufgrund der hohen SARS-CoV-2-Infektionszahlen und des weiterhin bestehenden Risikos für Long COVID sowie der kumulativen Zunahme an Fällen mit länger anhaltenden Beschwerden ist allerdings auch weiterhin eine hohe Prävalenz von Long COVID zu erwarten. Eine abschließende Bewertung zu zeitlichen Trends ist jedoch durch die Notwendigkeit, das Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren zu berücksichtigen und die Heterogenität der Studien insgesamt erschwert, wie auch eine Studie aus Frankreich zeigt. Darüber hinaus ist auch die Rolle von Reinfektionen (s. FAQ Sind Faktoren bekannt, die das Risiko für Long COVID beeinflussen?) im Hinblick auf das Risiko für Long COVID noch nicht abschließend geklärt.

    Des Weiteren gibt es Hinweise darauf, dass das Risiko für längerfristige gesundheitliche Folgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion insgesamt höher ist als nach einer Influenza-Infektion, wobei Beschwerden multipler Organsysteme charakteristisch für Long COVID zu sein scheinen (Xie et al. 2024; Liu et al. 2023; Fung et al. 2023; Taquet et al. 2021a; Taquet et al. 2021b). Auch anhand einer Analyse von Daten der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland zeigte sich, dass Long COVID-assoziierte Symptome und seltene Organschädigungen im Zeitraum von drei bis 18 Monaten nach Infektion in der Gruppe mit an COVID-19 Erkrankten häufiger waren als bei nicht-infizierten oder mit Influenza infizierten Kontrollpersonen (während der Grippewelle 2017/2018). Die Persistenz der Symptome ähnelte sich jedoch zwischen der COVID-19-Kohorte und der Influenza-Kontrollgruppe. Darüber hinaus besteht bei Menschen, die aufgrund von COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, im Vergleich zu Hospitalisierten wegen einer Influenza ein höheres Sterberisiko, ein erhöhtes Risiko für eine erneute Krankhauseinweisung und eine höhere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in Nachbeobachtungszeiträumen zwischen sechs bis 18 Monaten nach Infektion (Xie et al. 2024; Oseran et a. 2023; Liu et al. 2023; Al-Aly et al. 2021).

    Stand:  20.02.2025

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Erweiterte Möglich­keiten der Literatur­recherche zu Long COVID

Übersichtsseite , 31.03.2023

...Den Zugang zum Service finden Sie unter folgendem Link: Long-COVID-Klassifikator im preVIEW: COVID-19 Eine nähere Beschreibung zur Funktionalität von preVIEW: COVID-19 und der Klassifikation von Long COVID finden Sie im Artikel Langnickel et al. (2022): Continuous development of the semantic search engine preVIEW: from COVID-19 to long COVID. ...

Projekt "Post­akute gesund­heit­liche Folgen von COVID-19" (Post-COVID-19)

Übersichtsseite , 14.03.2025

Im September 2024 startete das durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Projekt "Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19 – Folgeprojekt" (Post-COVID-19-II) als Fortführung des vorangegangenen Projekts "Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19" (Post-COVID-19).

Epidemiologisches Bulletin 44/2022

PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei

Publikation , 03.11.2022

...Long COVID – eine Herausforderung für Public Health und Gesundheitsforschung Importierte Infektionskrankheiten 2021...

Effektivität der COVID-19-Impfung gegen Long COVID: Epidemiologie, Mechanismen und Evidenzsynthese (VELoCO)

Übersichtsseite , 31.07.2024

...Die Häufigkeit von Long COVID / Post COVID wird auf 6-15% der SARS-CoV-2-Infizierten geschätzt, wobei Faktoren wie Geschlecht, Alter und Krankheitsverlauf das Risiko modifizieren können. Obwohl Männer häufiger schwer an COVID-19 erkranken, ist weibliches Geschlecht ein Risikofaktor für Long COVID / Post COVID, möglicherweise auf Grund eines reagibleren Immunsystems; Kinder erkranken seltener an Long COVID / Post COVID als Erwachsene. ...

Symptome und lang­fristige Folgen von Long COVID – eine systematische Evidenz­synthese

Übersichtsseite , 23.11.2022

...Noch ist unklar, welche gesundheitlichen Langzeitfolgen direkt in Zusammenhang mit einer vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion stehen, wie viele Menschen in welcher Weise hiervon betroffen sind und welche Risiko- und Schutzfaktoren für Long COVID wichtig sind. Das komplexe Krankheitsbild und eine heterogene Studienlage machen es nach wie vor schwierig, Antworten auf diese Fragen zu geben. Antworten werden aber benötigt, um eine bestmögliche gesundheitliche Versorgung für Menschen mit Long COVID zu gewährleisten und langfristige gesundheitliche Folgen mit Auswirkungen auf Lebensqualität, Funktionsfähigkeit im Alltag und gesellschaftlicher Teilhabe zu verhindern. ...

Scoping Review und Evidence Maps zu Long COVID

Übersichtsseite , 31.10.2022

...Neben den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion sind auch prognostische Faktoren für die Beschreibung der Gesundheitslage und für die Prävention relevant. Insbesondere das Alter, das Geschlecht, die Schwere der ursprünglichen COVID-19-Erkrankung sowie Vorerkrankungen wurden untersucht. Im Vergleich zu Erwachsenen wurden mögliche Risikofaktoren für Long COVID bei Kindern und Jugendlichen nur selten berücksichtigt....

Symposium am RKI (25.4.2023): Was ist bisher über Long COVID bekannt und welche Rolle spielt die COVID-19-Impfung in der Prävention?

Übersichtsseite , 11.07.2023

Am 25. April 2023 fand im Hörsaal am Nordufer ein Symposium im Hybrid-Format statt: Expert:innen und Forscher:innen diskutierten über die neuesten Erkenntnisse zur Prävention von Long COVID.

Public Health Impact-Analysen im Verbund mit Public Health Akteurinnen und Akteuren

Übersichtsseite , 19.12.2022

...Um diese Ziele zu erreichen, setzt das Projekt auf Methoden der Evidenzsynthese und der Maßnahmenevaluation, die gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen und -partnern in Teilprojekten eingesetzt werden. Bisher geförderte Teilprojekte haben beispielsweise die weltweite Literatur zu Symptomen von Long-COVID analysiert, Priorisierungskriterien für die Durchführung von Maßnahmenevaluationen identifiziert und neue Erhebungsansätze für Gesundheitssurveys des RKI erprobt....

Krankenhausbasierte Fall-Kontrollstudie zur Wirksamkeit und Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen (COViK)

Übersichtsseite , 18.09.2023

...Diese Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Virology veröffentlicht. In einer Folgestudie, VELoCO, wird nun die Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe gegen Long COVID untersucht. Dieses Projekt wird vom BMG finanziert und läuft vom 01.09.2023 bis zum 28.02.2025....

COVID-19-Pandemie

Übersichtsseite , 05.03.2025

Die hier genannten Inhalte beziehen sich auf die COVID-19-Pandemie. Informationen zur aktuellen Situation sind unter www.rki.de/covid-19 abrufbar.

Mitteilung der STIKO zur Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche

Übersichtsseite , 16.08.2021

...Infektionswelle besteht. Unsicher bleibt, ob und wie häufig Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten kommt die STIKO zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. ...

Symposium am 30.8.2022: Prospektive Krankenhaus-Studie zur Wirksamkeit von COVID-19 Impfstoffen (COViK): Kontext, Zwischenergebnisse, Perspektiven

Übersichtsseite , 11.10.2022

...Caroline Peine (RKI/ FG 33 Impfprävention): "Die COViK-Studie: Design und wissenschaftliche Fragestellungen; Zwischenergebnisse der Studie: Impfstoffwirksamkeit, Long-COVID-Symptome nach Infektion mit Delta vs. Omikron" Prof. Dr. Leif Erik Sander (Charité / Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie & Pneumologie der Charité): "2,5 Jahre Pandemie: Was hat sich über die Zeit verändert und wie geht es weiter?" ...

SARS-CoV-2: Virologische Basisdaten sowie Virusvarianten im Zeitraum von 2020 - 2022

Übersichtsseite , 21.09.2023

...Bei Persistenz oder Neuauftreten solcher Symptome, die nicht anderweitig zu erklären sind, ab 4 Wochen nach einer akuten Infektion spricht man von Long COVID, ab 12 Wochen von Post-COVID-Zustand (RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Was ist Long COVID?). Während auch tierexperimentelle Daten auf eine molekulare Pathogenese hindeuten (Frere et al.), sind die zugrundeliegenden Mechanismen bislang unzureichend verstanden, so dass Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen nicht kausaler sondern rein supportiver Natur sind. ...

COVID-19-Impfung

PDF, 579KB, Datei ist nicht barrierefrei

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Impfung gegen COVID-19 © RKI

Ergebnisse der SARS-CoV-2-Antikörper-Studie Corona-Monitoring bundesweit – Welle 2

Pressesmitteilung , 21.07.2022

...So können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch die mittel- und langfristigen Folgen der Corona-Infektionen in Deutschland analysieren. Weitere Ergebnisse der Studie, zu Risikogruppen und zu Long COVID, werden im Laufe des Jahres berichtet. Zudem sind Auswertungen zur Impfbereitschaft, zu Risiko- und Schutzfakto-ren für eine Infektion, zur psychischen Gesundheit und zum Gesundheitsverhalten während der Pandemie vorgesehen, ebenso zu Unterschieden in Abhängigkeit von der sozialen Lage sowie zu regionalen Unterschieden. ...

Studienprotokoll

PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei

Publikation , 26.04.2024

Punktprävalenzstudie zum Vorkommen von nosokomialen Infektionen und Antibiotika-Anwednung in europäischen Langzeitpflegeeinrichtungen (HALT-4)

Publikationen zu COVID-19 mit RKI-Beteiligung (2020 bis Januar 2024)

PDF, 340KB, Datei ist nicht barrierefrei

Publikation , 01.02.2024

Publikationen zu COVID-19 im Epidemiologischen Bulletin (Impfung und weitere Themen), im Journal of Health Monitoring, im Bundesgesundheitsblatt sowie in weiteren Jorunals inkl. Preprints

101. Sitzung der STIKO am 2. März 2022

PDF, 335KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm

Publikation , 10.06.2022

Protokoll der 101. Sitzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI)

Zur Situation älterer Menschen in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie: Ein Scoping Review - Journal of Health Monitoring S4/2021

Publikation , 17.03.2021

Abstract: Das vorliegende Scoping Review widmet sich den Evidenz­lücken zu den Auswirkungen auf Gesundheit, Teilhabe und Lebens­welt älterer Menschen in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie. Grundlage bildet eine systematische datenbank­gestützte Recherche der internationalen Literatur von …

Corona-Datenspende 2.0

Übersichtsseite , 19.10.2021

...Die erste Studie „Tests, Symptome und Lebenssituation” soll den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, die Algorithmen des Fiebermonitors weiter zu verbessern, sowie mögliche Anzeichen von Long-Covid-Erkrankungen in den bereitgestellten Daten der Nutzenden zu entdecken. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studien werden gebeten, in Fragebögen weitere Angaben zu soziodemographischen Merkmalen, dem Gesundheitszustand und -verhalten zu geben. ...